Drosten fordert zudem erneut eine vorsichtige Strategie für die Öffnung von Kindergärten und Schulen ein. Es sei zwar gesellschaftlich völlig klar, dass diese nach den Sommerferien wieder geöffnet werden müssen. Doch Drosten mahnt: "Die Politik muss sich in diesen Wochen nicht Gedanken darum machen, ob man Schulen und Kitas wieder öffnet – sondern, wie man das absichert zum Herbst und Winter hin, damit es nicht zu riesigen Ausbrüchen kommt."
Drosten untermauert seine Argumentation mit neuen Zahlen aus Schweden. Dort kommen Forscher auf Grundlage repräsentativer Tests zu dem Ergebnis, dass 7,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahre bereits infiziert gewesen sind – während es bei den Erwachsenen 6,5 und bei den Über-65-Jährigen nur 2,9 Prozent gewesen sind. Drosten: "Das sind die solidesten Zahlen, die wir international haben – und sie zeigen, dass es eben nicht weniger Infizierte unter Kindern sind als unter Erwachsenen." Er sehe keinen Grund, warum das in Deutschland anders sein solle.