Darum haben wir in Europa eine 4 bis 10 mal so hohe Todesrate wie praktisch alle Staaten in Südostasien...
Dort ist sowas undenkbar.
Selbst der Altersmedian der Hospitalisationen lag bei 71 Jahren, unter 60 Jahren stirbt nun mal eigentlich niemand an dem Virus. Wieso sollte das Alter ohne kompletten Lockdown und stattdessen einem Fokus auf den Schutz der Risikogruppen sinken?
Was in diesen Ländern schief gelaufen ist, muss man im Nachhinein sicherlich aufarbeiten. Die aktuelle Situation zeigt aber halt eindeutig, dass es in den meisten Ländern keinesfalls so dramatisch ist. Derzeit habe ich eher das Gefühl, dass in diversen Ländern immer und immer wieder der große Knall prognostiziert wurde und er wollte einfach nicht kommen, sodass man den Knall immer weiter nach hinten verschoben hat - und nun musste man kommunizieren "Okay, wir sind über den Berg." Selbst mit den aktuellen Maßnahmen wurde vor Wochen prognostiziert, dass im Tessin die Spitäler bald ausgelastet seien (Koch vom BAG hat gar mal behauptet, die Betten seien ausgelastet, sodass die Experten aus dem Kanton schnell intervenieren und die Aussage richtigstellen mussten, dass das nicht mal ansatzweise der Fall sei) - am Ende hatte der Kanton auf dem Höhepunkt 75 von über 550 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt.
Ähm, das ist logisch und reine Mathematik und dieses Thema hatten wir schon hunderte Male.
Nennt sich Triage, wenn mehr Patienten kommen, als das System hergibt. Je mehr Patienten wegen einer Erkrankung in ein Spittal kommen, desto höher ist die Sterblichkeit.
Und je mehr Patienten, desto schlechter werden auch leichtere Fälle behandelt! As simple as that.
Und das ist und war aktuell in Madrid, in Paris, in UK, in Norditalien der Fall.
Bei einem Verkehrsunfall mit 40 Schwerverletzen, werden die 40 Patienten natürlich wenn möglich auf mehrere Krankenhäuser aufgeteilt, weil ein einziges mit so vielen Patienten überfordert ist.
Und sind wird doch froh, dass es nicht ganz so schlimm gekommen ist, wie die Modelle es in vielen Fällen gezeigt haben.
Anstatt sich zu freuen, dass es nicht ganz so katastrophal ist, ärgern sich nun wohl ein paar. Warum auch immer...
Und nochmals, und dann hör ich schon auf: Es ist bei uns in Europa nicht ganz so schlimm gegkommen wie in der Lombardai, Madrid oder Wuhan - nicht (nur) weil der Virus vielleicht nicht ganz so schlimm ist, wie vielleicht befürchtet
Sondern, weil die Staaten einen Lockdown gemacht haben und entsprechend reagiert haben. Ohne Lockdown wäre in Österreich bei der Entwicklung der Zahlen vor dem Lockdown das Gesundheitssystem zusammengebrochen: da sind sich alle Experten in Österreich einig.
PS: Und viele Risikogruppen kann man nicht schützen.
Krebspatienten und Dialysepatienten MÜSSEN in die Öffentlichkeit um zu ihrer Therapie zu kommen. Und die sind besonders gefährdet.
In Deutschland beispielsweise gibt es
8 mio Asthmatiker
1,7 mio mit schwerer Herzerkrankung
0,5 mio Krebskranke
0,1 mio Dialysepatienten