COVID-19 - Entwicklungen und Neuigkeiten

Hier reden Parteien mit unterschiedlichen Ansichten seitenlange komplett aneinander vorbei! Es wird interpretiert, vermutet und vor allem nicht genau gelesen und differenziert!

Hier mal meinen Senf dazu: Mittlerweile sollte eigentlich klar sein, dass Corona für einen statistisch klar ersichtlichen Anstieg der Todeszahlen verantwortlich ist, da gibt es eigentlich nichts mehr zu diskutieren. Gleichzeitig ist es aber eben auch richtig, dass sich bei den meisten Todesfällen nicht klar sagen lässt, ob letztlich wirklich das Virus der Auslöser war. Diese Tatsache auszusprechen bedeutet aber nicht, dass man keine Rücksicht auf Verstorbene nimmt oder die Coronakrise automatisch verharmlost. Wer wegen sowas offended ist sollte sich besser auf Facebook rumtreiben!
Warum einige immer noch nicht erkennen, dass Schulschliessungen und wirtschaftlicher Shutdown nötig waren, verstehe ich nicht. Länder wie Holland und England trifft es jetzt richtig heftig, weil sie gezögert haben. Das alleine reicht mir als Beweis, dass ein konsequentes Vorgehen wie beispielsweise von Österreich die richtige Entscheidung war. Aber auch hier sollte man differenzieren: Es gibt keine Belege dafür, dass Schulschliessungen wirklich etwas gebracht haben, ich persönlich nehme es aber stark an. Allerdings hätte man sofort nach den Schulferien schliessen sollen und nicht eine Woche danach wie in der Schweiz, da haben die Kids schon alles weitergegeben, was sie so in den Ferien aufgeschnappt haben.

Die Frage nach dem Zeitpunkt der Schulschließung ist nun mal einerseits verdammt schwierig, andererseits gemäß den Studien der entscheidende Faktor, damit die Maßnahme eine Wirkung hat. Wird der Zeitpunkt nicht getroffen, konnte in diversen Studien kein wirklicher Effekt mehr nachgewiesen werden. Und da stelle ich nun mal definitiv in Frage, ob man bei diesen Unklarheiten - und der Tatsache, dass man den perfekten Zeitpunkt ziemlich sicher verpasst hat - die Zukunft der Schülerinnen und Schüler aufs Spiel setzen will.

Die sieht man doch jetzt schon!?

Ich glaube, es geht ihm nicht um die Übersterblichkeit, sondern um die Feststellung, wie weit die Übersterblichkeit von den offiziellen Todeszahlen abweichen. Dafür müssen wir sicherlich noch etwas warten. Zumindest mal bis wir Zahlen für den gesamten März und den ganzen April haben.
 
Ich glaube, es geht ihm nicht um die Übersterblichkeit, sondern um die Feststellung, wie weit die Übersterblichkeit von den offiziellen Todeszahlen abweichen. Dafür müssen wir sicherlich noch etwas warten. Zumindest mal bis wir Zahlen für den gesamten März und den ganzen April haben.

Beides. :scan:
 
Von daher muss ich meine Kritik der taz gegenüber ein wenig relativieren

Wobei, wenn man sich andere Länder anschaut, die Kritik doch ihre Berechtigung haben dürfte. Allerdings würde ich jetzt nicht die deutschen Strukturen auf andere Länder übertragen.
Concerns are growing that police forces around the world are using gruelling and humiliating punishments to enforce quarantine on the poorest and most vulnerable groups, including tens of millions who live hand-to-mouth and risk starving if they do not defy lockdowns and seek work.

Over the past week, footage has emerged showing migrant workers in India crouched on the side of the road as they are sprayed with chemicals, apparently an attempt to disinfect them before they entered their home province.
 
Wobei, wenn man sich andere Länder anschaut, die Kritik doch ihre Berechtigung haben dürfte. Allerdings würde ich jetzt nicht die deutschen Strukturen auf andere Länder übertragen.



Wir sollten doch bitte Rechtsstaaten als Beispiel nehmen. xD
 
Die Frage nach dem Zeitpunkt der Schulschließung ist nun mal einerseits verdammt schwierig, andererseits gemäß den Studien der entscheidende Faktor, damit die Maßnahme eine Wirkung hat. Wird der Zeitpunkt nicht getroffen, konnte in diversen Studien kein wirklicher Effekt mehr nachgewiesen werden. Und da stelle ich nun mal definitiv in Frage, ob man bei diesen Unklarheiten - und der Tatsache, dass man den perfekten Zeitpunkt ziemlich sicher verpasst hat - die Zukunft der Schülerinnen und Schüler aufs Spiel setzen will.

Ich sag mal so: Lieber ein paar Monate einen Mangel an Bildung in Kauf nehmen als möglicherweise Menschenleben aufs Spiel setzen! Die Prüfungen kann man nachholen, das Leben nicht! Diese Prüfungen oder deren Verzögerung setzen nicht die Zukunft der SuS aufs Spiel, es muss dann halt nach der Krise nach Lösungen gesucht werden, um diese Prüfungen nachzuholen...das ist sicher kein Weltuntergang. Selbst bei der kleinsten Annahme eines zusätzlichen Risikos sollte man auf "Nummer sicher" gehen. Aber das ist nur meine Meinung!
 
Wir sollten doch bitte Rechtsstaaten als Beispiel nehmen. xD

Das sollte auch eher als Einstieg in die Thematik verstanden werden, als als Kommentar zu dem anderen Kommentar.

Hier gibt es übrigens eine schöne Datenaufbereitung der verschieden für dich und die anderen Interessierten.
Auf dieser Seite findet ihr kurz kommentierte, mehrmals täglich aktualisierte Plots zu Covid19-Fallzahlen (vulgo: Corona). Die Datenquelle ist die der Johns Hopkins University. Wir fangen mit Deutschland an, woran ich die grundsätzlichen Elemente in den Grafiken erkläre und Interpretationshilfen liefere. Danach kommen auch noch andere bevölkerungsreiche Länder nach Kontinent geordnet (sofern die Daten akzeptabel aussahen, also nicht wundern, wenn ein paar fehlen, die ihr erwartet). Alle Kommentare Stand 29. März 2020.
 
Die haben zuhause doch bestimmt weniger Körperkontakt. Schon allein in den Pausen in Schulhäusern berührt quasi jedes Kind jedes andere Kind mindestens einmal. ?

Und ok, wir haben also etabliert, dass der Effekt _umstritten_ ist. Weil der effekt nun umstritten ist, sollte man als Führungskraft vom besten oder vom schlechtesten Fall ausgehen? Ich würde lieber mal vom schlechtesten Fall ausgehen, sonst begeht man wenn man Pech hat fahrlässige Tötung. Und zwar massig.

1. Man muss differenzieren zwischen "sie sind zu Hause" und "sie sind nicht in der Schule". Riesiger Unterschied.

2. Pausen könnte man so umorganisieren, dass nicht zu viele Kinder gleichzeitig Pause haben, Schulklassen könnte man teilen, damit sie mehr Platz haben, vielleicht halt mit einer Reduktion der Pensen in einigen Fächern, etc. Wenn man in den Schulen nur etwas flexibel wäre, könnte man die Effekte der Schulschließung ohne Einbußen bei der Bildung erreichen. Mir ist aber durchaus bewusst, dass Schulen nicht gerade dafür bekannt sind, sonderlich flexibel zu sein.

Wegen der paar Monate Schulausfall? ? Die lernen wahrscheinlich auf YouTube in der Zeit mehr als bei einem schlechten Lehrer. ?

Mir ist durchaus bewusst, dass der Effekt mehr eine Folge des... naja... nicht idealen Bildungssystems ist. Aber eine Person, die aufgrund der Corona-Krise den Übertritt an das Gymnasium nicht schafft, hat nun mal auf lange Sicht Nachteile. Und ja, das wird einige Schülerinnen und Schüler betreffen, völlig egal ob sie aktuell mehr oder weniger lernen. Fakt ist: wir haben in der Schweiz teilweise nur noch eine mündliche und keine schriftliche Prüfung mehr. Und ich kenne diverse Schülerinnen und Schüler, die halt schriftlich einfach viel besser sind als mündlich und darum hier ganz klar benachteiligt werden. Man hat ja nicht grundlos eine mündliche und eine schriftliche Prüfung. Denn genau diese unterschiedlichen Stärken und Schwächen sollen ja auch berücksichtigt werden.

In anderen Fällen wird auf die Prüfung komplett verzichtet und nur die Noten aus den letzten Semestern werden berücksichtigt. Und auch da werden diverse Leute darunter leiden. Ich hätte mit meinen Noten vor den Prüfungen (insb. wegen den Kunstfächern und Französisch) keinen Abschluss am Gymnasium erlangt. Von daher kann ich mir durchaus vorstellen, wie kritisch das momentan sein kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist durchaus bewusst, dass der Effekt mehr eine Folge des... naja... nicht idealen Bildungssystems ist. Aber eine Person, die aufgrund der Corona-Krise den Übertritt an das Gymnasium nicht schafft, hat nun mal auf lange Sicht Nachteile. Und ja, das wird einige Schülerinnen und Schüler betreffen, völlig egal ob sie aktuell mehr oder weniger lernen. Fakt ist: wir haben in der Schweiz teilweise nur noch eine mündliche und keine schriftliche Prüfung mehr. Und ich kenne diverse Schülerinnen und Schüler, die halt schriftlich einfach viel besser sind als mündlich und darum hier ganz klar benachteiligt werden. Man hat ja nicht grundlos eine mündliche und eine schriftliche Prüfung. Denn genau diese unterschiedlichen Stärken und Schwächen sollen ja auch berücksichtigt werden.

Das leuchtet mir ein und deine Besorgnis finde ich berechtigt. Und darum müssen dringend Lösungen gesucht werden, jetzt schon, damit die Chancengleichheit gewährt bleibt bei den Kids. Vielleicht kann man dann die schriftlichen Prüfungen im Herbst nachholen oder sowas. Da sollte sich doch eine Lösung finden können oder?
 
Ok, wo der Blocher auftaucht wird es schnell peinlich, das wissen wir Schweizer, die meisten zumindest! Aber was willst du ihm jetzt sagen? Dass er eine rechte Gesinnung hat weil er sich als Lehrer um seine Schüler Sorgen macht?:verwirrt:

Schweizer wissen: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! Aus gutem Grund gibt es schliesslich ein duales Bildungssystem. Und eine Lehre hat noch nie jemandem geschadet. smile
 
"Sorry Herr Müller, Ihr Sohn kann die Aufnahmeprüfung zum Medizinstudium wegen der Coronakrise leider nicht absolvieren. Aber keine Sorge, wir benötigen noch Teilzeit-Putzkräfte im Krankenhaus nebenan, er kann morgen schon mit der Lehre beginnen.":schwindlig:
 
"Sorry Herr Müller, Ihr Sohn kann die Aufnahmeprüfung zum Medizinstudium wegen der Coronakrise leider nicht absolvieren. Aber keine Sorge, wir benötigen noch Teilzeit-Putzkräfte im Krankenhaus nebenan, er kann morgen schon mit der Lehre beginnen.":schwindlig:

Es ist suboptimal, dass vereinzelt Kinder jetzt umdenken müssen. Aber das ist noch nicht unbedingt ein Schaden. Wenn das Wackelkandidaten waren, dann sind das wahrscheinlich jetzt auch nicht zukünftige Nobelpreisträger. Und mal spontan umzuplanen kann auch eine wertvolle Lebenserfahrung sein.
 
Schweizer wissen: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! Aus gutem Grund gibt es schliesslich ein duales Bildungssystem. Und eine Lehre hat noch nie jemandem geschadet. smile

1. Wie Salidu schon gesagt hat: letztendlich muss die Chancengleichheit gegeben sein. Die ist schon sonst nicht zu 100% gegeben, aber in der Schweiz sind wir diesbezüglich sehr weit, würde ich mal behaupten. Und durch die Schulschließung schaffen wir da wieder die gleiche Ungleichheit, die wir nun seit Jahrzehnten zu bekämpfen versuchen. Wir haben einerseits die Diskrepanz zwischen den verschiedenen Stärken, die wieder aufbricht. Wir haben auf der anderen Seite die gesellschaftliche Schicht. Vorteile durch finanzielle Unterstützung der Eltern ist schon sonst ein Problem, nun natürlich noch deutlich mehr.

2. Das ganze hat ja noch eine zweite Dimension: es gab ja schon erste Stimmen von Betrieben, die ihre Zweifel haben, ob ihre neuen Lernenden die Stelle mit der notwendigen Ausbildung in Angriff nehmen können. Gerade für SuS an einer Realschule ist das schon mit diesen, nun im schlimmsten Fall, 3-4 Monaten ein riesiges Problem. Sollten da einige ihre Lehrstelle deswegen nicht antreten können, wird es zum riesigen Problem. Denn da stehen aktuell auch ohne die ganzen Maßnahmen noch verdammt viele ohne Lehrstelle da. Und auch da: diesen Leuten wird mit den aktuellen Entschädigungen nicht geholfen. Denn so weit hat man die Konsequenzen nicht bedacht.
 
Gut, SO macht das Sinn.

Durch die Maßnahmen beim optimistischen Szenario haben Menschen mit milderen Symptomen Zeit eine Immunität zu bilden. Dadurch werden am Ende von den 60 % weniger die zu Erkranken brauchen die starke Symptome bilden.

Weil wir Menschen mit milderen Symptomen ihre Zeit geben die Herdenimmunität aufzubauen.
Die Maßnahmen haben damit nichts zu tun. Im optimistischen Szenario erwartet man am Ende der Epidemie eine halbe Millionen Erkrankte. Dieser Punkt wird durch die Maßnahmen nur hinausgerzögert (s. Abbildung 4).
 
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