@Naru geh doch lieber mal auf Argumente ein. Nochmal: der HauptFaktor zum Abflachen der Kurve dürften die Maßnahmen sein, die bereits getätigt wurden. Wie groß der Grenznutzen einer Ausgangssperre dann noch ist, ist fraglich. Da wird sich kaum noch was verbessern. Das social distancing der Leute ist ja jetzt schon um Längen stärker als vor drei Wochen, alleine schon durch wegfallende Schulen, Clubs, Bars und Homeoffice. Ich bin letztes Wochenende durch Mainz und Wiesbaden gelaufen, da waren alle Bars und Kneipen zur Primetime schon menschenleer. Das social distancing ist bereits krass und massiv, wenn man es mal mit dem Normalzustand vergleicht
=> Naturwissenschaft:
Ich kann nicht einschätzen wie stark das Social Distancing sein muss, damit dieser auch über einen langen Zeitraum wirkt. Das ist sicherlich der streitige Punkt, weswegen hier Virologen zwei Positionen haben.
Und jeder hat am Ende ne eigene Risikorechnung aufgemacht für den Fall, dass man eine Ausgangssperre einführt und für den Fall, dass man keine Ausgangssperre einführt.
Und entscheiden wird die Politik darüber, sie muss am Ende auch die Risiken tragen. Die Verantwortung für die Wahrscheinlichkeit, dass man sich irrte, trägt am Ende die Politik. Sowohl bei Pro als auch bei Contra.
=> Recht und Moral:
Daher argumentiere ich persönlich bei dem Thema aus einer andere Richtung. Nämlich mit der rechtlichen Position. Ist es rechtlich ertretbar, dass social distancing nur eine KANN Regel ist? Warum darf ein Mensch bis 50 die Grundrechte anderer aktiv gefährden, Coronapartys feiern, in der kleinsten Wahrscheinlichkeit ins Krankenhaus kommen und bei einem Kollaps gegenüber einem Älteren bevorzugt werden?
Ein Arzt darf nicht richten, der Staat aber präventiv handeln. Sowohl Moral als auch Recht argumentieren nicht mit dem Sein, sondern mit dem Sollen. Und es widerspricht der Gerechtigkeit, dass der Staat einfach zuschaut wie einige meinen das System notfalls zum Kollaps zu bringen
Daher müssen auch nicht Eltern mit Kindern eingesperrt werden. Die sind in der rechtlichen Diskussion bitte auszuklammern. Aber unverantwortliche Partygruppen die zusammen grillen und damit zusammen ihr angefasstes essen! Oder zusammen ihr Bier rumgeben!
Das Recht hat aber eine höhere Hürde als die Moral, der Staat ist kein Sittenwächter, sondern ist verpflichtet die Grundrechte zu achten und zu schützen. Die Ethik (Moral) sagt was für den einzelnen Menschen richtig und was falsch ist, das Recht sagt hingegen was durch Staatsgewalt erlaubt und verboten gehört.
Daher um es in die Rechtssprache zu übersetzen. Warum darf ein Mensch fahrlässig die Grundrechte eines anderen in Gefahr bringen und wird dann dennoch beim Arzt im Worst Case bevorzugt behandelt? Oder hat der Staat hierüber keine Schutzpflicht? Dem Arzt darf man keine Vorschriften zu dem ethischen Thema machen (Hippokratischer Eid), das wäre wiederum eine Verletzung des ärztlichen Gewissens, aber man kann präventiv gegen die Coronaparty handeln.
Ein rechtliches Gegenargument zu meinem Beitrag hier wäre die Verhältnismäßigkeit. Und darum ist es auch wichtig die Bewegungsprofile anonym auszuwerten.
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