Bei 20 Prozent der Infizierten setzen sich die Viren in der Lunge fest, führen zu einer Entzündung, welche die Patienten ins Krankenhaus zwingt. Die schwersten Fälle müssen auf die Intensivstation an ein Beatmungsgerät. Mithilfe von Entzündungshemmern und antiviralen Medikamenten gelingt es den Intensivmedizinern, die meisten Patienten wieder auf die Beine zu bringen.
Tödliche Lungenentzündung sei wie langsames Ertrinken
Durch die Entzündung ist die Lunge immer weniger in der Lage, ausreichend Sauerstoff für den Körper zur Verfügung zu stellen. Werden die Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, hören sie auf zu arbeiten und der Mensch stirbt an Organversagen.
Typisch für eine Corona-Lungenentzündung ist, dass sie beidseitig ist und die komplette Lunge erfasst. Italienische Mediziner haben berichtet, dass es sich für Patienten, die in dieser Situation nicht beatmet werden können, wie langsames Ertrinken anfühlt.
Studie: 54 todkranke Covid-19-Patienten bekamen alle eine Sepsis
Um zu erkennen, bei welchen Covid-19-Patienten die Krankheit einen tödlichen Ausgang nimmt, haben chinesische Wissenschaftler die Daten von 191 schwer erkrankten Patienten aus dem Corona-Zentrum Wuhan untersucht. 54 von ihnen erlagen der Infektion:
- Jeder zweite der 191 Patienten hatte Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder ein Herzproblem.
- Die Verstorbenen waren im Durchschnitt 69 Jahre alt, die Überlebenden 52 Jahre.
- Der Tod trat im Schnitt am 19. Tag nach den ersten Symptomen ein.
- Die Überlebenden waren durchschnittlich nach 22 Tagen wieder gesund.
- Alle 54 Todesopfer entwickelten zu den Corona-Symptomen eine Sepsis, 38 von ihnen erlitten einen septischen Schock.
- Die eigentlichen Todesursachen waren jedoch am häufigsten Atemstillstand und akutes Lungenversagen.
- Danach folgte Herzstillstand.
Herzversagen tötet viele der schwer erkrankten Covid-19-Patienten
Neben der Lunge wird das Herz durch Sars-CoV-2 in Mitleidenschaft gezogen. Es kann zu schweren akuten Schäden kommen. Bei einer Herz-Kreislauf-Vorerkrankung erhöht die Infektion das Sterberisiko.
Forscher
aus Chinahaben das seit Beginn der Epidemie beobachtet und Covid-19-Patienten untersucht.
Darüber berichtet die Ärztezeitung. Bei manchen Patienten zeigte sich eine Sars-CoV-2-Infektion sogar zuerst durch kardiovaskuläre Symptome wie Herzklopfen und Engegefühl in der Brust statt durch Fieber oder Husten.
Den jetzt bei Covid-19-Patienten festgestellten Zusammenhang von Virusbefall und Herzproblematik hatten Mediziner schon bei der Mers-Epidemie vor acht Jahren beobachtet. Das mit Sars-CoV-2 verwandte Mers-CoV verursachte Herzmuskelentzündungen und Herzinsuffizienz.
Das Herz versagt auch bei Infizierten ohne vorherige Herzprobleme
Knapp 12 Prozent der chinesischen Patienten, die an Covid-19 starben, erlitten während des Krankenhausaufenthalts schwere Herzschäden oder einen Herzstillstand, obwohl sie keine Herzkreislauf-Vorerkrankung hatten.
Bei einer schweren Covid-19-Erkrankung leiden die Patienten unter Atemnot. Das belastet das Herz-Kreislauf-System, weil es auch im Ruhezustand deutlich mehr arbeiten muss. Für einen Kranken mit einer koronaren Vorerkrankung, kann diese Belastung zu schwer werden.