Na, Lügen eher nicht, eher eine sich wandelnde informationslage. Der Schutz vor schwerer Krankheit bleibt ja bei jüngeren durchaus länger bestehen, aber leider ist der Schutz vor Infektion (Die Antikörper in den Schleimhäuten) recht fragil und kürzer als sich manche erhofften. Dazu wirkt die Impfung bei Alten nicht so gut. Lieber ein nicht perfekter Schutz als gar keiner und die Boosterung frischt das ganze wieder auf. Besser wäre vermutlich der Impfstoff gegen Delta gewesen, der in Biontechs und Modernas Schränken versauert, Boostern ist sicher lukrativer.
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Die Corona-Lage in Deutschland verschlechtert sich stetig. Das Robert Koch-Institut hat deshalb seine Risikobewertung für Ungeimpfte angepasst - von "hoch" auf "sehr hoch". Aber auch für Geimpfte habe sich die Situation geändert.
Ich lebe als rechter hygienischer Biogermane diesen Winter einfach weiter wie seit Beginn der Pandemie (mit viel Abstand zu nervigen Menschen, FFP2, Listerine Cool Mint und Desinfektionsmittel), nur etwas geschützer durch Moderna und vielleicht ne Boosterdosis.
Spahn: „Boostern sollte die Regel werden.“
In der Debatte um Corona-Auffrischungsimpfungen ist eine einheitliche Vorgehensweise in Sicht.
Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Donnerstag am Rande einer Konferenz mit seinen Länderkollegen in Lindau, man sei sich mit Ärztevertretern und unter den Ministern einig.
Es mache viel Sinn, dass es sechs Monate nach der Zweitimpfung eine Auffrischung geben solle. Es seien zuerst Ältere, Vorerkrankte und medizinisches Personal geimpft worden, bei diesen sei es jetzt auch mehr als sechs Monate her. Gerade dort machten Impfverstärkungen („Booster“) daher nun Sinn.
„Boostern sollte die Regel werden, nicht die Ausnahme.“
Spahn sagte, er wolle mit den Ländern auch darüber reden, ob es neben dem wichtigen Angebot in den Arztpraxen nicht wieder zusätzliche öffentliche Angebote geben solle.
„Das müssen jetzt nicht wieder nur die großen Impfzentren sein.“ Wichtig seien zusätzliche Anlaufstellen oder etwa auch Impfbusse oder mobile Impfteams. (dpa)
Zwei Impfungen für Hochbetagte laut Kanzleramt ungenügend
Eine zweifache Impfung ist nach Einschätzung von Kanzleramtsminister Helge Braun nicht mehr zwangsläufig mit einem vollständigen Impfschutz gleichzusetzen. „Vollständig geimpft zu sein bedeutet, dass man einen sehr guten Schutz davor hat, schwer an Corona zu erkranken oder gar daran zu versterben“, sagte er am Donnerstag bei „Bild Live“. „
Aber, wenn die vollständige Impfung – also in der Regel zwei Impfungen – länger als sechs Monate her ist, sehen wir immer mehr Impfdurchbrüche, gerade bei Älteren.“
Daher sei eine dritte Impfung – der so genannte „Booster – bei Älteren oder Menschen, die viel Kontakt zu anderen hätten dringend notwendig.
Trotzdem glaubten noch viele Hochbetagte, dass ihr Schutz ausreichend sei. Zudem seien noch immer 17 Millionen Menschen nicht oder nur teilweise geimpft. „
Wir haben gerade die unglückliche Situation, dass wir wirklich genügend Impfstoff für Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen haben“, betonte Braun.
Landkreis Miesbach in Bayern mit Inzidenz über 700
Die Sieben-Tage-Inzidenz im bayerischen Corona-Hotspot Miesbach steigt weiter an. Das Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnete am Donnerstag in dem Landkreis einen Wert von 715,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche und damit einen bundesweiten Höchstwert.
Insgesamt fünf bayerische Landkreise haben laut RKI eine Inzidenz von 500 überschritten, der landesweite Schnitt liegt mit 234,8 weit über dem Bundesdurchschnitt von 154,5.
Bayern hatte am Mittwoch wegen des raschen Anstiegs der Infektionszahlen eine Verschärfung der Hygienevorschriften beschlossen: Unter anderem müssen ab 8. November Schülerinnen und Schüler wieder Masken in den Schulgebäuden tragen.
Auf den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser sind laut Divi-Intensivregister über 90 Prozent der Betten belegt. Derzeit liegen demnach 513 Covid-Patienten auf den bayerischen Intensivstationen. Das waren fast 60 mehr als noch am Dienstag. Das Robert Koch-Institut meldete zudem 38 neue Todesfälle im Freistaat.
Großbritannien genehmigt als erstes Land Anti-Corona-Pille von Merck
Großbritannien hat als erstes Land weltweit eine von den US-Konzernen Merck und Ridgeback Therapeutics entwickelte Pille für den Einsatz als Medikament gegen Corona genehmigt. Das teilt die britische Arzneimittel-Zulassungsbehörde MHRA mit.
Die Pille mit dem Namen Molnupiravir soll möglichst sofort nach einem positiven Coronatest eingenommen werden, spätestens jedoch fünf Tage nach Auftreten von Symptomen.
Nach Angaben des Unternehmens ist in einer klinischen Studie gezeigt worden, dass das Medikament d
as Risiko einer Krankenhauseinweisung oder des Todes um die Hälfte reduziert, wenn es Hochrisikopatienten in einem frühen Stadium ihrer Infektion verabreicht wird.
An der Studie haben dem Bericht zufolge 775 Probanden teilgenommen. Bei denjenigen, die das Medikament erhielten seien die Risiken im Vergleich zu Placebo-Empfängern um 50 Prozent gesunken, teilte Merck mit. Acht Personen, die das Placebo erhielten, seien gestorben. Der Mitteilung zufolge ist vorgesehen, bei der Behandlung über einen Zeitraum von fünf Tagen zweimal täglich jeweils vier Pillen einzunehmen.
Merck will noch dieses Jahr zehn Millionen Pillen produzieren, im Jahr 2022 sollen weitere 20 Millionen dazukommen. (Reuters, Tsp)
Intensivmediziner warnen vor baldiger Überlastung des Gesundheitssystems
Angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen warnt die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) vor einer baldigen Überlastung von Intensivstationen.
Es sei „nur eine Frage von Wochen, bis die Intensivstationen so stark ausgelastet sind und das Personal physisch und psychisch überlastet“, teilte der Sprecher für Pflege in der DGIIN, Carsten Hermes, in Berlin mit.
Nach Einschätzung der Intensivmediziner wird die Zahl von stationär behandelten Covid-19-Patienten vermehrt unter jüngeren Menschen und insbesondere bei Ungeimpften zunehmen.
Die entscheidende Kennzahl werde in den kommenden Wochen und Monaten weder die Sieben-Tage-Inzidenz noch die Zahl der Intensivbetten sein, „sondern die Gesamtauslastung der Kliniken und die verfügbaren Pflegefachkräfte“, teilte DGIIN-Sprecher Tobias Ochmann mit.