Das mag grundsätzlich so stimmen aber man könnte jetzt nach über 14 Monaten Pandemie die Erkenntnisse besagter Monate auch einmal nutzen und die Strategie daraufhin anpassen.
Den Rechten wirft man laufend vor, sie seien für rationale Argumente nicht (mehr) empfänglich und wissenschaftliche Erkenntnisse würden sie sofort ignorieren, sollten sie ihnen nicht in ihr rückständiges Weltbild passen.
Bei unserer aktuellen Politik und den Medien sehe ich exakt dieselbe Problematik. Die Aerosolforscher sind sich mittlerweile einig, dass Corona nur über die Luft übertragen wird. Eine Ansteckung im Freien ist quasi ausgeschlossen. So ist der wissenschaftliche Konsens. Auch Mindestabstand ist völlig egal, da sich Corona hauptsächlich in geschlossenen Räumen ausbreitet und da ist es unerheblich, wie weit die Menschen voneinander entfernt sind. Maßgeblich ist, wie viele es sind und wie lange sie sich im Raum aufhalten. Laut den Aersolforscher hätten einfache Anlagen für den Luftaustausch in geschlossenen Räumen (Schulen, Büros, ÖPNV etc.) völlig ausgereicht, die Pandemie im Keim zu ersticken. Ich hab mich Anfang November im Fitnessstudio beim Kickboxen angesteckt. 50 Menschen über eine Stunde gemeinsam im selben Raum. Das sind die eigentlichen Brutherde der Pandemie. Denn hier reicht bereits ein Infizierter, der bei einem schlecht gelüfteten Raum eine Stunde Zeit hat, die Viren schön im ganzen Raum zu verteilen. Dasselbe für die Großraumbüros und den ÖPNV, für die es bis zuletzt keine Einschränkungen geben darf. Aber Agility mit meinem Hund dürfen wir nur noch als Solotraining, da auf dem Rasen, der so groß wie ein Fußballfeld ist, eine Wahrscheinlichkeit von nahe null besteht, dass wir uns gegenseitig infizieren.
Trotzdem sind bspw. die Fußballstadien nach wie vor leer obwohl mittlerweile wissenschaftlich erwiesen die Ansteckungsgefahr in den Stadion nahe Null liegt. Wieso fällt es der Politik so schwer, die beschlossenen Maßnahmen auch einmal den aktuellen Erkenntnissen anzupassen? Man hatte doch jetzt wirklich lange genug Zeit, das Virus "kennen zu lernen" und daraus geeignete Maßnahmen abzuleiten. Das Einzige, was der Politik seit letztem Jahr März einfällt, ist Lockdwon, AHA und warten auf die Impfung.
Früher war es die Inzidenz von 100, die das Maß aller Dinge war. Dann wurde diese Inzidenz langfristig flächendeckend nach unten gerissen, also musste die Inzidenz von 50 her, um die Maßnahmen aufrecht erhalten zu können. Da in den nächsten Tagen auch diese Hürde genommen werden wird, redet Spahn jetzt plötzlich von Inzidenz 20 als neuer Gradmesser. Auf mich wirkt es so, als würde die Politik um jeden Preis versuchen, die aktuellen Grundrechtseinschränkungen auf jeden Fall aufrecht erhalten zu wollen. Zu welchem Zweck? Begründet wird es mit der Indischen Mutation. Die wissenschaftlichen Untersuchungen, die ich dazu gefunden habe, besagen, dass die Variante nicht ansteckender sei, als die anderen. Die Politik scheint das nicht zu interessieren. Wissenschaftliche Fakten zu ignorieren scheint immer nur dann ein Problem zu sein, wenn es das elementare Feindbild von rechts tut.
Ich bin gestern in der Post angeschissen worden, weil ich nicht den Pfeilen auf dem Boden zur Kasse gefolgt bin, sondern den kürzesten Weg genommen habe. Ich war der einzige Kunde in der gesamten Post, es gab medizinisch absolut keinen Grund, diesen Pfeilen zu folgen. Viele der Maßnahmen sind nur noch surreal, dienen nicht der Infektionsbekämpfung und sind einfach nur noch Gängelei. Hier in München gilt auch auf dem Parkplatz vorm Rewe eine Maskenpflicht. Im Freien ist die Ansteckungsgefahr wie gesagt nahe null. Die Maske muss sogar im Auto angezogen werden. Erst aussteigen und sie dann im Freien anziehen reicht nicht. Ich muss also die Maske so lange aufbehalten, bis ich mich in meinem Cabrio angeschnallt habe; erst dann darf ich sie absetzen. Ich darf auch in meinem Cabrio mit offenem Dach ohne Maske auf dem Parkplatz stehen aber sobald ich im Begriff bin auszusteigen, muss ich sie aufsetzen. Inwiefern das der Eindämmung von Infektionen dient, leuchtet mir einfach nicht ein.