Achso, dann nehme ichs zurück.
Über die Impfreihenfolge kann man diskutieren.
Außer eben bei familiärer Pflege. Wenn berufliche Pflegepersonen verimpft werden, dann natürlich auch private Pflege.
Um die Demo an sich ging es mir in der Tat nicht. Ich hab sehr, sehr großes Verständnis dafür, dass man mit den staatlichen Maßnahmen nicht einverstanden ist, sondern eben um die Reaktion.
Ich stelle in diesem Land auch zunehmend fest, dass, wenn gewisse Äußerungen oder Aktionen aus einer bestimmten politischen Ecke kommen, rechtliche und auch demokratische Grundsätze keine Rolle mehr zu spielen scheinen. Ich kann es nicht oft genug betonen; wir reden hier nicht von irgendwelchen läppischen Regelungen sondern von absolut elementaren, in der Verfassung verbrieften Grundrechten, die heute nach Lust und Laune einfach gestrichen werden. Ohne Begründung, willkürlich, auf Verdacht, unverhältnismäßig und damit schlicht rechtswidrig. Und selbst wenn ein Gericht das schriftlich festhält, wird das nicht entsprechend gewürdigt, sondern weiter auf die draufgehauen, die dagegen demonstriert haben. Demonstrationen sind übrigens ebenfalls eines unserer elementarsten Grundrechte aber das scheint 2021 keinerlei Bedeutung mehr zu haben.
Und wenn irgendjemand irgendetwas sagt, was einem nicht in den Kram passt, dann ist derjenige einfach rechts. Bämm, das ist die ultimative Keule in diesem Land, die einfach jeder über den Schädel gezogen bekommt, der die Frechheit besitzt, eine eigene Meinung zu haben und diese auch zu vertreten. Die deutschen Medien dreschen kontinuierlich auf die Gegner der Maßnahmen ein aber wenn dann ein OVG so ein Urteil fällt, dann steht bei Der Zeit dazu einfach kein Sterbenswörtchen (zumindest finde ich nichts), dafür wird lang und breit diskutiert, wie es sein kann, dass die Gegner der Maßnahmen in Stuttgart demonstrieren dürfen? Ja warum wohl? Vllt. weil das Demonstrationsrecht einer der wichtigsten Bausteine der FDGO ist? Aber bei rechten Corona-Leugnern ist das ja egal. Ich wollte mal Die Zeit erleben, würde man die Demons am 1. Mai verbieten. Dann wäre aber wieder die deutsche Demokratie in Gefahr. Beim eigenen Klientel ist man immer sofort zur Stelle, um deren Grundrechte zu verteidigen. Bei den politischen Gegnern kann man gar nicht genug draufhauen.
Es sollte doch mittlerweile möglich sein, das alles besser zu lösen. Wieso ist es nicht möglich, dass ich mich zuhause selbst testen kann und das Testergebnis, für den Fall, dass es negativ ist, wird an ein kleines Armband übertragen, das nach dem negativen Testergebnis für 24h grün leuchtet und ich mit diesem grün leuchtenden Armband am Handgelenk wieder alle meine Grundrechte zurückbekäme. Ich wäre nachweislich nicht infiziert und auch nicht ansteckend. Ich wäre keine Gefahr für irgendjemanden und trotzdem ist es mir verboten, meine Freunde zu treffen, ins Fitnessstudio oder ins Fußballstadion zu gehen. Warum?
Und wenn es doch eine so kleine und überschaubare Risikogruppe gibt, wieso wird der Schutz dieser Risikogruppe nicht intensiviert, sondern einfach pauschal die gesamte Gesellschaft mit dermaßen restriktiven Maßnahmen überzogen. Ich muss vor dem Virus nicht geschützt werden, ich hatte Corona und lag zwei Tage mit Glieder- und Halsschmerzen beim Schlucken im Bett. Im Sommer 2019 hatte ich einen grippalen Infekt, der mich eine ganze Woche flachgelegt hat. Damals hat das niemanden interessiert.
Wer so große Angst vor dem Virus hat, der soll sich meinetwegen isolieren. Wer zur Risikogruppe gehört, soll daheim bleiben. Wer zur Risikogruppe gehört und Angst davor hat, sich zu infizieren, ist meiner Meinung nach selber schuld, wenn er trotzdem ins Stadion oder ins Fitnessstudio geht. Wieso muss die gesamte Gesellschaft so sehr unter den Maßnahmen leiden, wenn doch so wenige ernsthaft durch das Virus gefährdet sind. Kümmert euch um die Gefährdeten und schafft nicht für alle die Verfassung ab.