Der Pharmakovigilanz-Ausschuss der EMA prüft laut einem Bericht in der Pharmazeutischen Zeitung neben den
Thrombosen auch Fälle von
Immunthrombozytopenie nach der
Astrazeneca-Impfung sowie Gesichtsschwellungen, die bei Frauen und Männern aufgetreten waren, die früher Gel-Injektionen gegen Falten erhalten hatten.Bei einer Immunthrombozytopenie kommt es zu einem Mangel an Blutplättchen, der zu Blutungen führt, wie sie etwa beim Todesfall in Dänemark beobachtet wurden.
Diese Autoimmunerkrankung entsteht, wenn sich Antikörper gegen Blutplättchen richten und diese schädigen oder zerstören. Diese seltene Ereignis kann auch als Folge einer Virusinfektion auftreten. Das Fachgremium der EMA soll laut „Pharmazeutischer Zeitung“ erklärt haben, die Berichte deuteten darauf hin, dass es sich um ein „Sicherheitssignal“ handele. Darunter seien Informationen zu verstehen, die auf „eine neue unerwünschte Wirkung hindeuten“.
Nicht nur beim Corona-Impfstoff von Astrazeneca trat ein Blutplättchenmangel auf
Blutplättchenmangel wurde allerdings nicht nur nach
Corona-Impfungen mit dem Vakzin von
Astrazeneca, sondern auch nach solchen mit mRNA-Vakzinen (
Biontech/Pfizer und
Moderna) beobachtet. Es handelt sich aber jeweils nur um einzelne Fälle. So hatte gleich zu Beginn der Impfkampagne in den USA der Tod eines 56 Jahre alten Arztes in Miami Schlagzeilen gemacht, der an einer solchen Immunthrombozytopenie gestorben war.
Wie wahrscheinlich es ist, dass die – wenigen – gemeldeten Fälle von
Thrombosen, aber auch die Abnahme von Blutplättchen und Blutungen auf die
Corona-Impfungen zurückzuführen sind, ist schwer einzuschätzen. Das österreichische Medienportal heute.at zitiert den Infektiologen Clemens Wendter von der München Klinik Schwabing mit der Aussage, dass statt von einer Kausalität eher von einer „Koinzidenz“ auszugehen sei, „also mehr Zufall als Ursache“.
Nebenwirkungen von Corona-Impfstoffen: Gewarnt hatte ein umstrittener Forscher
Gewarnt vor solchen Nebenwirkungen hatte indes ausgerechnet ein Wissenschaftler, der früher als renommiert galt, sich zu Beginn der Pandemie dann aber von der „Querdenker“-Szene instrumentalisieren ließ und sich damit im Kreis der meisten Expertinnen und Experten ins Abseits geschossen hat: Sucharit Bhakdi, Mikrobiologe und Infektionsepidemiologe und vor seinem Ruhestand langjähriger Leiter des Mainzer Instituts für Mikrobiologie und Hygiene sowie Professor an der Johannes Gutenberg-Universität, erörterte seine Bedenken auch in einem Brief an die EMA.
Darin schrieb er, dass die Impfstoffe nach der Injektion in den Muskel in die Blutbahn gelangen und sich im Körper verbreiten könnten. So könnte das vom Körper produzierte Spike-Protein des Virus auch in kleine Gefäße und Kapillare gelangen. Dort wiederum könne es dann zu einer Schädigung der Gefäßinnenwände mit anschließender Auslösung der Blutgerinnung durch Thrombozytenaktivierung kommen. Auch ein Abfall der Thrombozytenzahl und Schlaganfälle könnten die Folge sein.
Was man bisher sicher weiß, ist, dass eine
Coronainfektion selbst das Risiko von Thrombosen und Schlaganfällen bei schweren Verläufen von Covid-19 erhöht.