Dir ist schon klar, dass man sich in der Schweiz komplett gegenteilig deiner Aussage diesbezüglich sogar eher für die Jungen entschieden hat? Wesshalb würde man sonst die Schulen solange irgend möglich offen halten?Wie erwähnt: ich habe nie gesagt, dass sich das zu 100% vereinbaren lässt. Natürlich müsste man einige Todesfälle bei der alten Risikogruppe mehr in Kauf nehmen, wenn man dafür die jüngere Generation schützen wollte. Wieso argumentierst du ständig auf der Basis, dass diese Entscheidung nicht getroffen wurde? Tatsache ist, dass während die Todeszahlen um jeden Preis gedrückt werden, bspw. die Jugendarbeitslosigkeit, die für die Schweiz komplett neue Dimensionen annimmt, ausgeblendet wird. Und das schon nur mal kurzfristig. Und ja, die wurde mit den Maßnahmen in die Höhe getrieben, weil diversen Branchen die Möglichkeit genommen wird, Jugendliche überhaupt auszubilden. Langfristig wird das Problem noch viel größer, weil am Ende 3 Jahrgänge gleichzeitig in den Lehrstellenmarkt eindringen. Wer schon mal mit Kindern mit einem schlechteren Schulabschluss zusammengearbeitet hat und versucht hat, ihnen irgendwie zu helfen, eine Lehrstelle zu finden, dem dürfte klar sein, dass das ein riesiges Problem sein wird. Denn es war in vielen Bereichen schon unter normalen Umständen an der Grenze zur Unmöglichkeit. Interessiert nur keinen, weil es nicht direkt mit Corona, sondern mit den restriktiven Maßnahmen zusammenhängt.
Und dabei blenden wir die ganzen psychischen Probleme, die bei Jugendlichen durch die Isolation weitaus schwerwiegender sind als bei Erwachsenen noch aus. Und spätestens da betrifft es nicht mehr nur die Jugendlichen, die gerne ihre Ausbildung machen würden, aber nicht können, sondern auch die ganzen Kinder im Sozialisierungsprozess. Wieder: blendet man gekonnt aus, weil man das Überleben der Alten höher Gewichtet als die Zukunft der Jungen.
Und ich sage nicht, dass das per se falsch ist (auch wenn ich die Gewichtung definitiv anders vornehmen würde). Ich halte es nur für kritisch, es ständig so darzustellen, als würde man derzeit so handeln, wie es für alle das Beste sei. Das tut man nun mal nicht. Und dann sollte man auch dazu stehen.
Ein exponentielles Wachstum der Corona-Fallzahlen ist auf Dauer für die Gesellschaft als solches und damit für alle Altersklassen nicht verkraftbar. Da würden nicht einfach ein paar Alte mehr sterben... Also ja, natürlich ist das tiefhalten der Infektionen und eine entsprechende Kontrolle des Epidemiegeschehens für alle das Beste.
Das heisst nicht, dass die entsprechenden Probleme durch die Massnahmen nicht existieren! Nur gilt es dafür Lösungen zu finden, welche parallel zur Epidemiekontrolle funktionieren.
Zuletzt bearbeitet: