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Leicht veränderte Symptome bei britischer Virus-Variante
Einer Studie der britischen Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) zufolge sind die Symptome bei der zuerst in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Variante leicht anders als bei der bislang vorherrschenden. Husten, Müdigkeit, Gliederschmerzen und Halsschmerzen treten demnach etwas häufiger auf. Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns hingegen etwas seltener. Keinen Unterschied gibt es demnach bei der Häufigkeit von Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Durchfall oder Erbrechen. Befragt wurden 6000 zufällig ermittelte Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
Norwegen schließt Grenzen aus Sorge vor Mutationen
In Norwegen kündigt Ministerpräsidentin Erna Solberg die Schließung der Grenzen für alle Besucher an. "Praktisch bedeutet das, dass die Grenze für jeden, der nicht in Norwegen lebt, geschlossen wird", sagte Solberg. Dabei handele es sich um die strengsten Einreisebeschränkungen seit März des vergangenen Jahres. Ausnahmen gebe es nur für wenige Gruppen, etwa Krankenhaus-Bedienstete. Nach dem vermehrten Auftreten hochansteckender Mutationen wurde am Samstag über die Hauptstadtregion ein Lockdown verhängt.
Israel schließt wegen Corona-Ausbreitung auch Landgrenzen
Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu unterbinden, schließt Israel seine Landgrenzen zu Jordanien und Ägypten. Innenminister Arye Deri erklärte, die Übergänge an den Landgrenzen blieben von Donnerstag an sowohl für israelische Staatsbürger als auch für Ausländer gesperrt.
Bereits seit Dienstag gilt in Israel ein fast vollständiges Verbot für den internationalen Flugverkehr. Die Landgrenzen sollen bis mindestens Sonntag geschlossen bleiben. Dann endet gemäß der aktuellen Regelung auch das Flugverbot. Mit der Maßnahme solle verhindert werden, dass die Menschen mit dem Flugzeug in die Nachbarländer reisten und durch die "Hintertür" nach Israel gelangten.
Italien setzt auf eigenen Impstoff
Angesichts der schleppenden Versorgung mit Impfstoffen investiert die italienische Regierung 81 Millionen Euro in die Produktion eines eigenen Vakzins. Rom werde sich an dem Biotechnologie-Unternehmen Reithera beteiligen, das derzeit an einem Impfstoff gegen das Coronavirus forscht, sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza.
Die mit der Anti-Corona-Strategie beauftragte Behörde Invitalia hatte bereits gestern mitgeteilt, dass der Staat sich mit 30 Prozent an dem Unternehmen beteiligen werde. Reithera soll nach Angaben von Invitalia mit Subventionen und Krediten unterstützt werden. Das von dem in Rom ansässigen Unternehmen produzierte Vakzin befindet sich in der Testphase.
Italien gehört zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Staaten in Europa. Die Impfkampagne kommt wegen mangelnder Lieferung von Impfdosen allerdings nur schleppend voran.
EU weitet Einreisestopp auf Japan aus
Die Liste jener Staaten, aus denen Menschen problemlos in die EU einreisen können, wird immer kürzer. Wegen deutlich gestiegener Infektionszahlen soll auch für Japan keine Ausnahme der zu Beginn der Pandemie eingeführten Einreisebeschränkungen mehr gelten. Darauf einigten sich die EU-Botschafter der 27 Mitgliedsstaaten in Brüssel. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Diplomatenkreisen. Die Entscheidung muss bis morgen noch offiziell von den Hauptstädten bestätigt werden.
Somit bleiben nur sechs Länder weltweit, aus denen Bürger normal in die EU einreisen dürfen: Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen. Darauf hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island bereits zu Beginn der Corona-Pandemie im März verständigt. Demnach sind alle nicht zwingend notwendigen Reisen in die EU zunächst verboten.
Rechtlich bindend ist der Einreisestopp allerdings nicht. Zudem gelten Ausnahmen etwa für EU-Bürger und ihre Familien.
Habeck fordert notfalls Zwangslizenzvergabe bei Impfstoffen
Grünen-Parteichef Robert Habeck hat die Bundesregierung aufgefordert, die Produktion von Impfstoffen notfalls durch eine Zwangslizenzvergabe deutlich zu erhöhen. Die Produktion müsse steigen, und die Bundesregierung sei gefordert, alles zu tun, was irgend gehe, sagte Habeck der "Rheinischen Post". Für die Pharmakonzerne solle sich die historisch schnelle Impfstoffentwicklung auszahlen.
"In letzter Konsequenz jedoch hätte die Bundesregierung über verpflichtende Lizenzvergabe die Möglichkeit, die Beteiligten zu Kooperation zu zwingen", sagt Habeck. "Wenn Bayer vor Wochen angekündigt hat, dass sie Impfstoffe produzieren können, bis heute aber nicht richtig eingebunden sind, dann ist das auch ein politisches Versäumnis."
EU: AstraZeneca muss Impfstoff auch aus britischen Werken liefern
Die EU besteht im Streit mit dem Pharma-Unternehmen AstraZeneca darauf, mit Impfstoff auch aus britischen Werken beliefert zu werden. Im Vertrag der EU mit dem britisch-schwedischen Unternehmen seien zwei Produktionsstätten in Großbritannien "für unseren Bedarf" aufgeführt, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Es sei "nicht akzeptabel", dass AstraZeneca zunächst nur ein Viertel der vereinbarten Menge liefern wolle.
AstraZeneca hatte vergangene Woche bekanntgegeben, der EU wegen Produktionsproblemen in einem Werk in Belgien zunächst deutlich weniger Impfstoff liefern zu können als vorgesehen. Zunächst war von einer Verringerung um 60 Prozent der Lieferungen im ersten Quartal die Rede gewesen. Nun sprach der EU-Vertreter von 75 Prozent. Brüssel stört auch, dass das Unternehmen Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder aber offenbar weiterhin mit ungekürzten Mengen beliefert.