Weil immer alle über die EU (was wir eigentlich selbst sind) schimpfen:
Geimpfte in Prozent:
Schweiz: 1,96
Norwegen: 1,33
EU Staaten:
Malta: 4,29
Dänemark: 3,15
Irland: 2,47
PS: die Schweiz hat zum Beispiel, erst einen Monat nach der EU bei Biontech einen Liefervertrag ausgehandelt...
Wären alle EU Staaten und andere Industrie Länder in den Bieterwettbewerb eingestiegen wie Israel, gäbe es dennoch aktuell (in Summe) kaum mehr Impfdosen, aber viel mehr mehr Kosten für alle. Das ganze hätte man international kooperativer Aufziehen müssen, was aber kaum denkbar ist beim Zustand der Welt.
Jede Regierung der Welt würde aktuell Geld in die Hand nehmen um jetzt Impfstoffe zu kaufen. Tatsache ist, es gibt aktuell einfach keine Impfstoffe mehr zu kaufen, jedenfalls werden die Kontigente bis Sommer ausverkauft sein.
Zumal 99% der Lieferungen ohnehin in die EU, USA, Schweiz, Großbritannien, Norwegen, Südkorea, Japan und co gehen...also ohnehin in die privilegierten Länder der Welt...
Und wie Recherchen eben dargelegt haben, könnte man weitaus mehr Impfdosen produzieren: das verhindern aber u.a. Deutschland und der Westen!
Zoltán Kis vom Imperial College in London. Er forscht zu neuen Methoden zur Herstellung von Impfstoffen. Das Offenlegen von Know-How und Patenten "könnte sicher eine Lösung sein, um mehr Impfstoffe zu produzieren", sagte er dem
NDR. Denn wenn man die Technologie für verschiedene Hersteller zur Verfügung stellen würde, dann könnte man "sicherlich viel mehr Impfstoffe" produzieren. "Und das wäre eine gute Sache für die Überwindung der Pandemie", so Kis.
Im Herbst hatten Südafrika und Indien bei der WTO einen Antrag eingereicht. Die Staaten wollen erreichen, dass einzelne Länder die Patente zu Produkten aussetzen können, die zur Eindämmung der Pandemie nötig sind. Mehr als die Hälfte der WTO-Mitgliedsländer unterstützt den Antrag. Das reicht aber nicht für einen Beschluss. Normalerweise versucht die Organisation, Entscheidungen im Konsens zu treffen. Möglich ist aber auch ein Beschluss mit einer Drei-Viertel-Mehrheit.
Im März treffen sich die Mitglieder des zuständigen TRIPS-Rates zu ihren nächsten offiziellen Beratungen. Dass dort eine Entscheidung getroffen wird, erscheint jedoch unwahrscheinlich. Denn unter anderem die EU, die USA, Japan und Großbritannien sind gegen ein Aussetzen des Patentschutzes. Sie verteidigen damit ein System, das vor allem Unternehmen nutzt, die in den reichen Ländern ihren Sitz haben.
Deutschland gegen Aussetzen von Patenten
Dabei hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel im April vergangenen Jahres noch gesagt, es handele sich "um ein globales öffentliches Gut, einen Corona-Impfstoff zu produzieren und ihn dann auch in alle Teile der Welt zu verteilen".
Auf Anfrage des
NDR teilte das in Deutschland zuständige Bundesjustizministerium nun mit, es gebe "keine Belege dafür, dass gerade der Schutz geistiger Eigentumsrechte eine angemessene Versorgung mit Produkten behindert". Das wichtigste Mittel für eine arbeitsteilige Produktion sei die "freiwillige Erteilung von Lizenzen durch die Rechteinhaber". Generell sieht das Ministerium den Schutz geistiger Eigentumsrechte als "einen wichtigen marktbasierten Anreiz für die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen durch private Unternehmen".
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Ich finde ja interessant wie da argumentiert wird:
Patentschutz in Zeiten des Corona-Virus. Geistiges Eigentum vs. Gesellschaftliche Notlage?
1. erleben wir gerade eine Pandemie; in der unzählige Grundrechte fast aller Bürger eingeschränkt werden; wieso also nicht auch die Rechte von Firmen einschränken?
2. gerade in Pandemien kann man Notstandsgesetze erlassen um auf die Außergewöhnlichen Umstände reagieren zu können