Arbeit ja, Schulen sind gemäß der Daten aus der Schweiz ähnlich irrelevant wie Restaurants und Bars.
Du beziehst dich da wahrscheinlich wieder auf die Studie letzthin, hab da schon geschrieben wesshalb ich an der Aussagekraft dieser zweifle. Im Schulhaus der Kinder einer Kollegin haben sich in kürzester Zeit 3 Lehrpersonen und ca 10 Schüler infiziert. Es gab jedoch keine Quarantäne ( O-ton: "Die Schüler Tragen im Unterricht ja eine Maske, also haben sie sich sicher nicht da angesteckt" und die Ansteckungen wurden als unbekannt und nicht durch die Schule erfasst. Klar, ist nur eine Stichprobe und statistisch nicht relevant, hinterlässt für mich aber halt doch einen faden Beigeschmack...
Mir konnte noch immer keiner mit sinnvollen Argumenten erklären, warum es sinnvoll ist, Läden am Sonntag zu schließen. Wir wissen mittlerweile einfach, dass die Leute am Samstag einkaufen gehen. Wir wissen auch, dass die Mobilität in der Schweiz am 18. Oktober gesunken ist (erste Einschränkungen, wahrscheinlich verbunden mit dem Schock der Bevölkerung, dass Corona nicht vorbei ist) und seither wieder steigt (weil die Bevölkerung keine Lust mehr hat, sich einzuschränken). Die Restaurantschließung und die idiotischen Einschränkungen bei den Läden kamen bedeutend später. Und mittlerweile sind wir nicht mehr weit unter dem stand von Januar.
Was ich damit sagen will und sich ja auch mit gesundem Menschenverstand erklären lässt: Nein, Leute fahren nicht unglaublich weit weg, um einkaufen zu gehen. Nein, Leute kaufen nicht weniger ein, nur weil die Läden am Sonntag zu sind. Nein, Leute fahren nicht in weit entfernte Regionen, um in eine Bar zu gehen. Nein, Leute fahren nicht in weit entfernte Regionen um in ein Restaurant zu gehen. Leute bleiben nur nicht gerne zu Hause und müssen arbeiten. Ansonsten wäre ein klarer Drop bei der Mobilität nach der Restaurantschließung zu erkennen gewesen. Stattdessen ist die Mobilität für Freizeit nicht so hoch wie im Sommer (was logisch ist, weil... Temperaturen), aber ähnlich hoch wie im Januar.
Motivation war, grossangelegte Sonntagsverkäufe in der Weihnachtszeit und das "lädele" am Abend zu verhindern. Das dies aber auch auf Läden für den täglichen Bedarf (Lebensmittel) ausgeweitet wurde finde ich genau so sinnlos wie du und ist tatsächlich kontraproduktiv. Meine Vermutung ist halt wie oben beschrieben, dass der Druck und Ruf aus der Wirtschaftsecke wegen unfairer Wettbewerbsverzerrung so gross war, dass dies so schlecht wie es jetzt ist umgesetzt wurde...
Aber ja, genau solche nicht nachvollziehbaren und dadurch oft auch sinnlosen Regelungen sind imho ein Problem. Im idealfall wäre imho die Wissenschaft der einzige Ausschlag für die Entscheidungsfindung, dies ist aber in einer gelebten Demokratie halt nicht umsetzbar, denn da hat auch die Meinung eines Wissenschaftsignorierers ohne simpelste epidemiologische Kenntnisse einen Einfluss.
Und nun erklärst du mir bitte, inwiefern die Restaurantschließung die Mobilität eingeschränkt hat.
Die Mobilität ist nur ein Indikator und hat epidemiologisch null Einfluss in der momentanen Situation(Virus ist überall existent), relevant sind nur die Kontakte. Diese können aber statistisch nicht bestimmt werden, wesshalb halt oftmals die Mobilität hergenommen wird, muss aber halt dann auch entsprechend interpretiert werden und sind solange die Leute zur Arbeit pendeln irrelevant.
Und dafür braucht man ausschließlich den Goodwill der Bevölkerung. Hat man im Frühjahr ja bestens gesehen, als die Epidemiologen den Drop in den Zahlen bevor die Maßnahmen gewirkt haben den Maßnahmen zugeschrieben haben, weil "die Bevölkerung bereits vor den Maßnahmen richtig gehandelt hat".
Blöderweise haben aber die Regierungen im Frühjahr jedes Vertrauen verzockt, als sie die Bevölkerung mit der Hoffnung/Lüge bei Laune gehalten haben, dass man die Pandemie damit innert einiger Monate besiegt hat.
Es war im Frühjahr weniger Goodwill, sondern eher Angst, welche die Bevölkerung dazu brachte sich entsprechend zu verhalten. In der jetztigen Situation brauchts viel eher Goodwill, man hat gelernt damit zu leben und es ist nicht mehr die grosse Unbekannte von damals. Trotzdem ist die Gefahr weiterhin genauso da und momentan auch weit grösser als sie im Frühjahr war.
Kein vernünftiger Wissenschaftler hat damals so argumentiert. Und auch von der Politik her, war die Kommunikation relativ klar, dass dies nur das Ende der ersten Welle war und uns das Virus weiter begleiten würde, bis ein entsprechender Impfstoff gefunden wird. Nur war damals noch nicht klar wie gross der Einfluss des Sommers im Verhältnis zu den Massnahmen war. Zu dem Zeitpunkt war man ja noch nicht einmal sicher wie sich das Virus überträgt.
Das ist eine verdammt steile These, für die es absolut keine Daten gibt, die sie belegen. Genau genommen sind es die einzigen, die wir nachweisen können und von den nachgewiesenen Fällen der mit Abstand kleinste Posten. Inwiefern man die Zahlen in registrierungspflichtigen Restaurants weniger nachweisen kann als bei privaten Treffen, bei denen alle auf eine genaue Rückverfolgung scheißen, muss erstmal mit Daten belegt werden.
Dass das Contacttracing seit längerem derart am Anschlag ist, dass nur noch (wenn überhaupt) enge Kontakte getraced werden können ist doch allgemein bekannt. Das du dich nur anstecken kannst, wenn du Kontakt zu infizierten hast ist genau so Fakt. Wenn du dich also innerhalb eines Umfelds bewegst, welche sich wiederum auch nur innerhalb desjenigen bewegen und keiner davon Corona hat, wirst du dich auch nicht anstecken. Steckt sich aber jemand ausserhalb des Umfelds von einer Drittperson an(Arbeit, öffentlicher Anlass, Schule), so verbreitet es sich relativ schnell innerhalb dieses Umfelds.
Verstehe jetzt echt nicht was diese Aussage zu einer verdammt steilen These machen soll