zum leidigen und niemals endenden Thema, ob Corona nicht mit einer etwas schwereren Grippe zu vergleichen sei, kann ich ausser eigener leidvoller Erfahrung sagen, dass das einfach Bullshit ist.
Meine Mutter lag seit Ende Oktober bis vor 2 Wochen auf der Intensivstation, wurde 3 Wochen lang über die Maske beatmet und schlussendlich in Tiefschlaf versetzt und intubiert und einen Tag später rief die Ärztin meine Schwester an, die Angehörigen könnten zu ihr und jeder kann sich wohl denken was das heisst. Zum Spass lassen die net 7 Personen gleichzeitig eine STunde lang auf die Intensiv und rüsten alle mit Plastikumhang, -handschuhen, Kopfhaube und Mundschutz aus, die anschließend weggeschmissen wurden.
Entzündungswerte waren bei 600 (normal wären 6) irgendwas lt. Arzt und er meinte, sie könnten es mit noch höher dosiertem Cortison probieren, danach seien die Möglichkeiten aber ausgeschöpft. Wie durch ein Wunder verbesserten sich die Werte am Ende auf 13 und weitere bange 2 Wochen später wurde sie aus dem Tiefschlaf geholt, musste nicht mehr intubiert werden und kommt mittlerweile sogar wieder ohne Maske aus.
Sie liegt jetzt auf der Normalstation und wirkt gottseidank auch mental wieder ziemlich fit und kann problemlos auch mal ne STunde mit uns telefonieren. Mobil ist sie nach der langen Zeit natürlich nicht und die 10 Minuten Physiotherapie pro Tag, wo sie paar SChritte um den Rollator macht, sind nicht sonderlich zweckdienlich, daher hoffen wir, dass bald ein Platz im REhabzentrum frei wird. Aber Hauptsache, das Gröbste ist endlich überstanden.
Jetzt ist meine Mutter mit 77 zwar nicht mehr jung, aber hatte beileibe keine schweren Vorerkrankungen, wie man sie mit Corona assozieren würd. Eine leichtere Form des Asthma, was ihr beim Bergaufgehen zu schaffen machte, etwas dicklich aber keineswegs extrem fettleibig und medikamentös eingestellter Bluthochdruck, aber ansonsten rüstig im Leben stehend ohne jede Pflegebedürftigkeit.
Die üblichen grippalen und Magen/Darm Infekte hat sie immer gut weggesteckt und dann kommt dieser Scheiss daher, an dem anscheinend jeder 2. Intensivpatient über 65 Jahren verstirbt und wo in der Altersgruppe 65- 74 auf einen Grippetoten statistisch 30 Corona Tote kommen.
Und da möcht ich jeden verharmlosenden Schlauberger hier mal sehen, der einen älteren, aber im Wesentlichen noch recht fitten Elternteil hat, dem man ohne Corona locker eine erhöhte Wahrscheinlichkeit zubilligen konnte, noch weitere 5-10 Jahre ein schönes Leben haben zu können und der mit nem SChlauch in der Lunge im Sterben liegt.
zumal es auch genügend Fälle gibt, wo weitaus jüngere Patienten schwere Verläufe hatten - ein rund 50jähriger Franzose zb. der sich zu Beginn der Pandemie im MÄrz ansteckte und dann 6 Monate lang in einem Krankenhaus in Deutschland im Koma lag und wie durch ein Wunder mit einer nur mehr zu 40% intakten Lunge überlebt hat.