Nach aktuellen Angaben der Senatsverwaltung vom Dienstag gibt es 19.273 akute Infektionen in Berlin. Die Ampel des Reproduktionswertes ist wieder grün, dafür ist die Warnampel für die Intensivbetten dicht am Rot.
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Zumindest steigt die Positivenrate in Berlin weiter, obwohl kaum mehr getestet wird. Scheinbar lagert man Tests aus, da mehr getestet wird als die kapazitäten hergeben. (oder das sind Schnelltests?). Bin gespannt auf die RKI Antikörperstudie in Berlin Mitte und co.
Wie viele Einwohner von Mitte hatten wissentlich oder unwissentlich bereits eine Coronavirus-Infektion? Das untersucht ab heute ein Team des Robert-Koch-Institutes (RKI).
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Mal ein paar "Hinterbänkler" Virologen
Dass sich Bund und Länder noch nicht über weitere Corona-Regeln verständigt haben, kann die Münchner Virologin Protzer nachvollziehen. Man könne noch ein paar Tage abwarten, sagte sie dem Bayerischen Rundfunk. Sie stellt aber auch Bedingungen.
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Münchner Virologin: Aufschub schärferer Corona-Regeln vertretbar
Dass sich Bund und Länder noch nicht über weitere Corona-Regeln verständigt haben, kann die Münchner Virologin Protzer nachvollziehen. Man könne noch ein paar Tage abwarten, sagte sie dem Bayerischen Rundfunk. Sie stellt aber auch Bedingungen.
Die Neuinfektionszahlen stagnieren. Die Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel haben sich am Montag in einer fünfstündigen Videokonferenz noch nicht auf neue Regeln im Kampf gegen das Coronavirus verständigt.
Eine Entscheidung wurde auf kommende Woche vertagt.
Virologin: Alle müssen sich an Corona-Regeln halten
Die Münchner Virologin Ulrike Protzer zeigt Verständnis für den Aufschub. Man könne noch ein "paar Tage" abwarten, bis über weitere Beschränkungen des Lebens entschieden werde, sagte sie dem Bayerischen Rundfunk im "Thema des Tages" auf B5 aktuell. Allerdings müssten sich alle an die geltenden Maßnahmen halten. Von selber gingen die Zahlen nicht zurück, sagte die Virologin. Wenn sich alle an die Einschränkungen hielten, gebe es aber eine "gute Chance" dass die Zahl der Neuinfektionen runtergehe, erklärte die Direktorin des Instituts für Virologie an der Technischen Universität München und am Helmholtz Zentrum München.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist bislang skeptisch,
ob der Teil-Lockdown bald endet. In der BR-Rundschau ließ er nach dem Gipfel mit der Kanzlerin durchblicken, dass er wenig Hoffnung hat, dass Ende November alles wieder gut wird. Dass die aktuellen Infektionszahlen stagnierten, das reiche nicht aus.
Der Infektiologe Bernd Salzberger hält den Lockdown Light nicht für eine "echte Bremse". Von der Ministerpräsidentenkonferenz habe er sich deutlich schärfere Regelungen gewünscht. Die Zielvorgabe - eine Inzidenz unter 50 - sei eine "schöne Utopie".
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Lockdown Light: keine "echte Bremse"
"Ich glaube, es wäre richtiger gewesen, jetzt schon konsequent zu handeln", sagte Salzberger. "Ich hoffe, nächste Woche ist es nicht zu spät." Der "Lockdown light" habe bislang "leider nur den Fuß vom Gas" genommen, eine "echte Bremse" sei das nicht.
Die Stoßrichtung der Bundesregierung, die Kontakte weiter zu beschränken, hält Salzberger aber für richtig. Das sei aus seiner Sicht bei der Bekämpfung der Pandemie das wichtigste.
Salzberger: Inzidenz unter 50 eine "schöne Utopie"
Sollte die 7-Tage-Inzidenz bis zur Ministerpräsidentenkonferenz nächste Woche nicht spürbar sinken, müsse rasch ein stärkerer Lockdown kommen, forderte Salzberger. Eine Inzidenz unter 50, wie von der Regierung angestrebt, hält er in dieser Zeit aber nach eigener Aussage für eine "schöne Utopie".
Die Schulen spielen Salzbergers Einschätzung nach schon eine Rolle im Infektionsgeschehen, bisher habe er aber den Eindruck, dass das gemanagt werden könne. Ab einer gewissen Größenordnung sei das allerdings auch nicht mehr möglich, betonte der Infektiologe.
Die Forschung zur Behandlung von Corona-Patienten macht nach Ansicht von
Infektiologe Bernd Salzberger vom Uniklinikum Regensburg derzeit nur wenig Fortschritte. "Wir haben da noch nichts dramatisch Gutes herausgefunden", sagte Salzberger dem BR. Man sei bei der Behandlung von Covid-19-Patienten nur wenig weiter als im Frühjahr.
Forschung bei Impfstoff schneller als bei Behandlung
Der Fortschritt in der Corona-Behandlung gehe also langsamer vorwärts, als der Fortschritt bei der
Impfung, so Salzberger. Er rechne mit einer neuen Krankheitswelle. Und wenn die komme, dann gebe es derzeit keine sicheren und wirksame Therapien.
Hoffnung auf Impfstoff Anfang nächsten Jahres
Die gute Nachricht dieser Woche ist für Salzberger aber, dass es wohl bald eine Impfung gegen Corona geben wird. "Wir haben aus der ersten Impfstudie gehört, dass eine Impfung wirkt. Das ist das Allerwichtigste."
Insgesamt seien elf Impfungen schon in Phase drei einer Wirksamkeitsstudie. Mit ganz großer Sicherheit werde man Anfang nächsten Jahres impfen können, sagte der Infektiologe dem BR.
Salzberger sieht Lockdown falsch begründet
Der Lockdown wird aus Sicht des Infektiologen falsch begründet: "Das eigentliche Ziel ist nicht, das Gesundheitssystem zu schonen. Wir sind schon bereit, zu kämpfen und zu arbeiten." Es gehe aber darum, Infektionen zu verhindern, damit Menschen nicht krank werden und sterben. Natürlich sei es aber auch so, dass bei steigender Zahl von Krankheits- und Todesfällen das Gesundheitssystem irgendwann überlastet werde.
"Gruppennachlässigkeit" im Sommer als Ursache für zweite Welle
Die zweite Welle führte Salzberger auf eine "Gruppennachlässigkeit" im Sommer zurück. Vor allem gegen Ende habe das zu einer erneut hohen Verbreitung des Coronavirus geführt, wie man unter anderem an den Reiseländern Italien und Spanien sehe.
Wirksamkeit von Moderna-Impfstoff "eine extrem gute Nachricht"
Begeistert zeigte sich Salzberger über die Meldungen, dass der US-Pharmakonzern Moderna als zweites Unternehmen nach Biontech aus Deutschland positive Daten
zu einem Corona-Impfstoff vorgelegt hat. Diese hätten eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent angezeigt (Biontech: 90 Prozent plus). Das sei "
eine extrem gute Nachricht", so Salzberger. Das bestätigte die Wirksamkeit aus der ersten Studie, da beide Unternehmen einen ähnlichen Impfstoff entwickelt hätten. Zudem bedeuteten die Fortschritte gleich zweier Unternehmen, dass "wir schneller mehr Impfdosen haben werden."
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, ist enttäuscht, dass beim Bund-Länder-Gipfel die Entscheidung über Einschränkungen an Schulen vertagt wurde. Das Infektionsgeschehen mache auch vor Schulen nicht Halt.
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