Man kann über Reals Präsident ja denken was man will, klar gehts ihm nur ums Geld für seinen Verein, ist ja auch sein Job, aber er hat in vielen Punkten einfach recht.
Die Champions League aktuell ist vor den Playoffs wirklich größtenteils langweilig.
Und die kommende Reform ist doch lächerlich. Eine Tabelle aus 36 Mannschaften, wo es nur je 10 zugeloste Spiele gibt, das macht sportlich null Sinn, das ist keine echte Liga.
Dazu noch ein 3.Europapokal Wettbewerb, wo dann die C Mannschaften spielen, die erst recht keinen interessieren.
Dort wird der Spielplan aufgebläht um auch mehr Geld einzunehmen, weil man deutlich mehr Spiele anbietet, alleine 100 mehr in der CL ab 2024
Aber dort wird es keine Qualitätserhöhung geben, sondern eine starke Verwässerung.
Die Super League dagegen würde konzentrierte Qualität bieten, jedes Spiel mit den besten und beliebtesten Mannschaften.
Das als absolute Premiumliga und dazu dann noch ein weiterer Wettbewerb, wo der Rest der Teams um die 5 freien Startplätze spielt und sich für die Premium Liga qualifizieren könnte.
Wäre ein deutlich hochwertigeres Konzept.
Das einzige was man noch zufügen müsste wäre in der Tat eine Abstiegsoption für alle Teilnehmer und einen Solidaritätsfond, wo man mit einem Teil der Mehreinnahmen kleinere Vereine oder die Jugendarbeit unterstützt
Auch wenn er mit manchen Punkten recht hat, ist sein Vorschlag trotzdem keine akzeptable Lösung. Dass die CL erst ab dem Viertelfinale interessant wird, liegt einzig und alleine daran, dass es in Europa eine Handvoll Vereine gibt, die den restlichen finanziell so dermaßen stark überlegen ist, dass die kleineren einfach keine Chance haben.
Wenn man die großen, finanzstarken Vereine jetzt auslagert in eine eigene Liga, wird dieser Unterschied nur noch viel, viel, viel massiver. Mal angenommen, es gäbe in diese Super League Auf- und Absteiger, hätten bspw. Porto, Ajax, Bergamo und Gladbach erst recht absolut keine Chance, sich in dieser Liga zu behaupten, wenn sie frisch dazukämen.
Die Lösung muss die sein, dass man die finanziellen Ungleichheiten zwischen den einzelnen Vereinen versucht, massiv zu verringern, sodass auch neue Vereine oder solche, die nicht jedes Jahr bis ins Viertelfinale kommen, eine Chance bekommen.
Wären die finanziellen Unterschiede zwischen den Vereinen nicht so lächerlich hoch, dann hätte man auch wieder spannendere Spiele schon vor dem Viertelfinale.
Die fehlende Möglichkeit, auf- bzw. abzusteigen, ist auch völlig inakzeptabel. Dadurch werden die finanziellen Unterschiede nur noch mehr zementiert, als sie es eh schon sind. Für die Super League mag das kein Problem sein aber die Vereine spielen ja auch in ihren nationalen Ligen. Würden die Bayern demnächst in die SL spielen, dann wäre die Bundesliga ja nochmal extrem viel weniger spannend, als sie es so schon ist. Dann brauchen Mainz, Freiburg, Augsburg und die Hertha ja wirklich gar nicht mehr antreten.
Und wie ich schon gesagt habe, kann es auch für Real selbst nicht die Lösung sein, die Einnahmen immer weiter zu steigen. Dass Real finanziell so schlecht dasteht, liegt nicht daran, dass die Einnahmen zu gering, sondern die Ausgaben viel zu hoch sind. Aber auf die Idee, die Ausgaben zu senken, kommt bei den Vereinen niemand.
Seine Argumente, die ja durchaus stimmen, sind sowieso hinfällig, da es ihm darum schlicht nicht geht. Es geht um Kohle und im Anschluss an um noch mehr Kohle. An einem funktionierenden, sportlichen Wettbewerb haben Barca und Real doch überhaupt kein Interesse. Die Vereine sind heute Wirtschaftsunternehmen, die dem Prinzip der Gewinnmaximierung folgen. Der Sport ist ihr Geschäft und der Fan der Konsument. Und so sollte das einfach nicht sein.