Einverstanden, das war eine voreilige Zuschreibung. Wenn du hier meine Ansicht teilst... nur zu. Dann sind wir uns wohl ziemlich einig, dass das aktuelle Vorgehen mit der AfD nicht zielführend ist, bzw. die Partei zwangsläufig radikalisiert. Oder aber du bist der Ansicht, dass man die beiden Parteien konsequent aus dem politischen Diskurs verbannen sollte.
Welche Partei in Deutschland hat sich je offen für einen Dialog mit der AfD gezeigt? Eine Zusammenarbeit mit der AfD wurde eigentlich von allen Seiten stets kategorisch abgelehnt. Und ich würde mal annehmen, eine Zusammenarbeit CDU, FDP, AfD (bspw.) hat programmatisch nicht weniger Überschneidungen als SPD, FDP, Grüne.
natürlich wünsche ich mir möglichst große distanzierung von den äußersten rändern, aber man muss auch
diese ränder als gewählt akzeptieren. deshalb hat aber noch lange niemand die pflicht zum dialog.
ich hätte ebensowenig ein problem damit, wenn sich die union sich nicht von vornherein abgegrenzt hätte, noch hätte ich ein problem damit,
wenn rotgrün dies mit der linken getan hätte (programmatisch haben sie die in bezug auf linke ablehnung der nato auch deutlich getan).
armin musste vor der wahl ausschließen mit der afd zu koalieren, weil die union eben mehr schnittmenge bietet.
aber das passiert ja auch nicht aus der moralischer überlegenheit, die die union damit vermeintlich unterstreichen wollte.
imho war diese abgrenzung zum einen nötig, um ihren inhaltslose rote-socken-kampagne keinen angriffspunkt zu geben.
zum anderen ist der union bewusst, dass die AFD nun mal aus vielen rechten löchern stinkt und man deutlich mehr in der mitte verliert,
als man am rechten rand hinzugewinnt, wenn man sich dafür öffnet.
die fdp hat es auch einigermaßen geschafft, sich vor klarer positionierung zu drücken. aus ihrer position auch verständlich.
jeder der will, sollte koalitionssgespräche führen, aber wenn niemand mit deinem favorisiertem verein will, gib nicht den anderen die schuld.
die optionen waren vorher klar. wer afd wählt, wählt keine regierungsbeteiligung. konservierung der eigenen frustration.
wenn es nicht 1933 schonmal so schiefgegangen wäre, würde ich sogar sagen: lass die AFD luftblasen ruhig mal mitregieren.