2000€ im Monat sollten es auch tun. 60.000€ ist nicht finanzierbar. Vielleicht irgendwann mal wenn Roboter und K.I. wirklich 100% aller Jobs übernommen haben. Aber davon sind wir noch weit entfernt.
Gar keiner. Es wird nur noch Leute geben die für die Roboter und die K.I. zuständig sind.
Verkäufer werden bei uns gerade abgeschafft. (Selbstbedienungs Kassen). Sogar in der Pflege (überwiegend Altenheim) werden gerade Roboter getestet die fast alle Arbeiten erledigen können.
Ich Frage mich, wie sich Selbstbedienungskassen auf den Ladendiebstahl auswirken .
Genau so wirds sein - Jobs wirds weiterhin geben, in jeder Branche. Das umschließt aber maximal die hochqualifizierten.
Und ja, nicht jeder der ausserhalb davon stehen wird, wird arbeitslos sein - Menschen werden sich in neuen Sparten organisieren.
Trotzdem würde es extrem hart werden, wenn man nicht im Sozialsystem vorgesort hat für den Fall.
Das „Arbeitslosen-Stigmata“ ist in dem Fall dann nämlich obsolent.
Von daher - Luxuspensionen ausschleichen (Generationen-Schuld nimmt man dafurch weg), Steuer auf Gewinn in Betrieben, öffnung des Bildungssystems für alle ( modular gestalten und digitalisieren), und ein BGE für jeden.
Bei sowas wie Automatisierung kann man entsprechend reagieren wenn die Entwicklungen konkret zu beobachten ist.
Technischer Fortschritt äußert sich oft anders als viele es voraussehen. Dass kann top down schlecht vorausgesagt werden.
Auf das Thema Bildungssystem bezogen, nehme ich mich als Beispiel :
Ich selbst gehöre zu den qualifizierten Fachkräften im Bereich Maschinenbau und habe mich in den 22 Jahren, die ich jetzt arbeite, durch Berufserfahrung weiterentwickelt.
Ich mache tagtäglich Dinge, die ich nicht ursprünglich erlernt habe , sondern mir selbst aneignen musste.
Bei einem Betriebwechsel stehe ich nun vor folgendem Problem : ich kann mich schwer bei neuen Betrieben bewerben, ausserhalb dessen, was ich ursprünglich gelernt habe.
Um mir diese , neuen skills bescheinigen zu lassen, müsste ich folgendes machen :
Zuerst 2 Jahre Dinge lernen, die ich praktisch nicht benötige um die Matura (Abitur in DE) abzulegen.
Danach 4 Jahre in eine Schule gehen, wo 85 % des Inhaltes nichts mit demzu tuen hat, was ich praktisch benötige.
Unterm Strich 7 Jahre Schule und die gesammte Freizeit weg, um etwas schriftlich zu haben, was ich ohnehin schon kann.
Also du bekommst etwas, schriftlich was du ohnehin schon kannst aber von dem 85 % nichts mit dem zu tun hat, dass du praktisch gelernt hast?
In Österreich mit dem Matura kenne ich mich nicht aus. in Deutschland kann man aber auch ohne formelle Ausbildung eine externe Prüfung nach einer gewissen Berufserfahrung vor der Verantwortlichen IHK ablegen.
Mit einer beruflichen Weiterbildung kann man studieren und mit einem Berufsabschluss plus 2 bis 3 Jahren Berufserfahrung darf man auch direkt im Fach studieren.
Also in der Hinsicht ist der Arbeitsmarkt um einiges flexibler geworden. Vielleicht solltest du dich über solche Möglichkeiten informieren wenn du deine Möglichkeiten erweitern willst
Bildungssystem öffnen heisst für mich :
Alle Themen modular gestalten, jeder kann genau dies lernen, was er für eine Qualifikation/sein Berufsprofil benötigt und genau in dem
Bereich eine Abschlussprüfung ablegen.
Und all dies am besten digital und für jeden zugänglich online zur Verfügung gestellt.
Würde ich sogar unterstützen. Gerade für das updaten des Wissens.
Dann könnte ich z.B. heute sagen :
Ich will mich im Bereich Elektrotechnik weiterbilden - suche mir Online die Module raus, und wenn ich davon überzeugt bin, es zu beherrschen,suche ich mir einen Prüfungstermin und lege dann die Prüfung ab. Fertig.
Nun, in BWL geht das mitunter sogar. Keine Ahnung ob es in anderen Bereichen ähnliche Möglichkeiten gibt. Du könntest du ja eventuell an der Uni einschreiben und einfach nebenbei ein Modul belegen.
Okay, das ist aber nicht "Bildungssystem öffnen" sondern eher konsolidieren, standardisieren und integrativer gestalten. Ich denke nicht, dass dies zum Ziel führt weil es einen bürokratischen Akt mit sich zieht und leider nicht das Problem der Zertifikatdikatatur abschafft. Und wie du ja schreibst ...
Wofür brauchst du diese Abschlussprüfung? Diese ist spätestens nachdem du im Job angefangen hast wieder obsolet weil du per se beim nächsten Jobwechsel nachweisen kannst, dass du diese Qualifikation bereits hast und zwar weil du dies und jenes im Job gemacht hattest. Das Problem könnten Arbeitsgeber selbst lösen indem sie Leute mit Mut zur Lücke einstellen und die Lücke wird "on the job" geschlossen. Es gibt keine effektivere Möglichkeit den Skill Gab zu schließen außer "just fucking do it" und zwar direkt am Problem. Wen jemand einen KI Algorithmenschreiber braucht der Phyton beherrschen soll werden sie keinen C Programmierer Spezialisten nach Hause schicken. Dieser lernt Python (falls er das nicht sowie schon kann) am Wochenende und die relevanten Sachen bzgl. Data Science lernt er on the Job. Ist genauso (du schreibst du kommst aus dem Maschinenbau) wenn du von einer Siemens Sinumerik auf eine Haidenhain Steuerung umlernen musst. Dafür brauchst du kein Zertifikat auch keinen Extraabschluss, dafür bracuhst du nur Motivation zum lebenslanges Lernen und einen Arbeitgeber, der ein pragmatisches Upskilling Konzept hat.
Ich glaube diese Kritik am Auswendiglernen hat sich mittlerweile als übertrieben herausgestellt.
Ich denke man braucht ein breites Spektrum an Erinnerungen und Fakten im Langzeitgedächtnis um überhaupt tiefgründig denken zu können.
@FAFO
Ich finde (persönliche Meinung) - ein offenes, für jeden frei zugängliches, reformiertes, barrierefreies Bildungssystem ist essenziell für die funktionalität eines BGE.
Denn wo auf der einen Seite sozialisiert wird, muss auf der anderen Seite Kompetenz für die Wirtschaft geschaffen werden.
Ich bin der radikalen Ansicht, dass alle Papers und wissenschaftlichen Arbeiten die größtenteils durch öffentliche Mittel finanziert wurden, komplett der Öffentlichkeit zugänglich sein sollten.
Mit den wissenschaftlichen Verlagen hat man ja oft die absurde Situation, dass Forscher die öffentlich ausgebildet und finanziert wurden quasi um sonst Arbeiten verfassen die die Verlage wieder teuer an die Hochschule verkaufen
Ich bin da bei dir, es gibt hier und da Eintrittshürden bei bestimmten Berufen, die m.M.n. nicht okay bzw. unlogisch sind. Bsp. um in Deutschland Arzt zu werden musst du das perfekte Abi haben, was leider nichts über deine späteren Fähigkeiten als Arzt aussagt.
Die Plätze sind begrenzt, die Nachfrage hoch.
Ein richtiger Einstellungstest ist wohl zu aufwendig und der NC der nächstbeste Indikator.
Im Einzelfall gibt es natürlich immer Ausnahmen aber insgesamt ist schulischer Erfolg durchaus eine korellation mit Studienerfolg und beruflichen Erfolg.
Bei manchen Ärzten fragst du dich auch ob sie den Ethos hinter ihrem Beruf verloren oder einfach nie besessen haben. Ich glaube auch nicht, dass man das Problem des Fachkräftemangels mit Zertifikaten und Abschlüssen lösen wird. Die Leute sollten so eingesetzt werden, wie sie am effizientesten ihre Skills und Talente einbringen können und da ist ein Arbeitsmarkt ohne Bildungsbarrieren nötig.
Der Mangel an Fachkräften liegt nicht an Zertifikaten und fachlichen Standards. Der Mangel entsteht aus der sinkenden Anzahl an Leuten die diese Standards erfüllen.
Und wir versuchen das durch ständig niedrigere oder wegfallende Standards zu kompensieren.
Es ist absehbar dass die Qualität der verrichten Arbeit langfristig sinken wird