Ich kann viele deiner Bedenken gut nachvollziehen. Besonders die rundenbasierten Kämpfe haben mich zuerst abgeschreckt, und ich hatte überhaupt keine Ahnung von den Spielregeln oder was auf mich zukommt, da ich zuvor keine Erfahrung mit solchen Spielen hatte.
Um mich auf das Spiel vorzubereiten, habe ich einige Podcasts dazu gehört, viele Kommentare hier verfolgt und Testberichte gelesen. Videos habe ich bewusst vermieden, da ich so wenig wie möglich vorab sehen wollte, falls ich mich dazu entscheiden würde, das Spiel zu spielen.
Schließlich habe ich mich doch für das Spiel entschieden, und der Einstieg war nicht einfach. Man könnte den ersten Akt von BG3 fast als eine Art Übungsfeld betrachten. Nach etwa 30 Stunden hatte ich viele der Spielmechaniken verinnerlicht, und mittlerweile mag ich das rundenbasierte Kampfsystem sogar sehr gerne. Es bietet viele taktische Möglichkeiten, und man kann (fast immer) in Ruhe Entscheidungen treffen.
Die eigentliche Stärke des Spiels liegen jedoch in den Charakteren und den Ereignissen in der Spielwelt. Bisher hat sich kein Gegner unnötig angefühlt, sondern jeder wirkt wohl platziert. Die Gespräche sind vielleicht nicht alle auf intellektuell höchstem Niveau, aber jeder Dialog war bisher interessant, und ich hatte nie das Gefühl, ihn überspringen zu wollen.
Das Spiel erleichtert es Anfängern, sich darauf einzulassen, vorausgesetzt, man ist bereit, sich damit auseinanderzusetzen. Dazu gehört das Lesen von Tooltips, das Untersuchen von Orten und Gegenständen, das überlegen, welche Wege zum Ziel führen könnten, das regelmäßige Speichern, das gelegentliche Rasten, das Sprechen mit toten NPCs oder Tieren und noch einige andere Aspekte.
Nachdem bei mir der Groschen gefallen ist, betrachte ich es für mich sogar als Kandidaten für das Spiel des Jahres.