Sonst jedoch überzeugt mich zu meiner eigenen Überraschung an Astral Chain praktisch alles. Es ist eines der besten Action-Kampfsysteme der letzten Jahre, abwechslungsreicher und zugänglicher als Devil May Cry oder Bayonetta, aber in keiner Weise weniger unterhaltsam. Die Kombination der verschiedenen Fertigkeiten der einzelnen Begleiter mit den eigenen Kampfmustern der direkt gesteuerten Figur bleibt bis zum Ende frisch und lässt euch immer neue Variationen finden. Gleichzeitig funktioniert das Wechselspiel aus ruhigen Passagen, die sich ausschließlich der Erkundung der erstaunlich dichten Spielwelt widmen und ein paar kleine Puzzles in den Mix werfen, wunderbar. Dazu kommen viele kleine, unaufdringliche Systeme am Rande, von zusätzlichen Upgrade-Optionen über Mini-Quests zu reinen Kosmetik-Funktionen, die das Gefühl für Spiel und Spielwelt erfolgreich vertiefen.
Die größte Schwäche ist dabei nicht der verkorkste Koop, den man eh nur als experimentelles Bonus-Feature sehen sollte, sondern der schweigsame und damit ziemlich persönlichkeitsbefreite Held. Aber das ist hier eine Schwäche, die das ansonsten tadellose Astral Chain, das ich ohne zu zögern eines der charmantesten, eigenständigsten und schlicht besten Action-Adventures der letzten Jahre nenne, leicht verschmerzen kann.