Chinas von Investitionen getriebenes Wachstumsmodell stößt an Grenzen. China kommt inzwischen auf etwa 28% der weltweiten Investitionen und weiteres Wachstum müsste im alten Modell auf Kosten seiner Handelspartner im Rest der Welt passieren, also in Handelskriegen münden. 2024 lag der chinesische Exportüberschuss bei knapp unter einer Billionen US-Dollar. Das reale BIP sei 2024 mit 2,4% bis 2,8% gewachsen, sagt Logan Wright. Mittelfristig seien grob 3% p.a. möglich.
Chinas Anteil an der weltweiten Produktion und den weltweiten Investitionen ist deutlich höher als Chinas Anteil am weltweiten Konsum. Chinas Konsum wächst nur noch relativ langsam, real grob 3% p.a. seien mittelfristig realistisch. China kämpft mit Produktionskapazitäten, für die es weltweit nicht genug Nachfrage gibt. Das ist ein Problem für China und es ist ein Problem für den Rest der Welt. Es gibt die Wahl, dass China Produktionskapazitäten verliert oder der Rest der Welt. Der Rest der Welt will das aber nicht, der will seine Abhängigkeit von China reduzieren. Folglich gibt es einen Handelskrieg mit Zöllen etc.. In China ist man sich dieses Problems seit grob 2004 bewusst, man hat in 20 Jahren also noch keine nachhaltige Lösung gefunden, die für die kommunistische Partei Chinas akzeptabel wäre. Wenn die kommunistische Partei Chinas wählen muss zwischen wirtschaftlicher Vernunft und den Interesssen der Partei, dann gewinnen die Interessen der Partei.
Nationalinteressen verlieren gegen Parteiinteressen. Das ist für China das eigentliche Problem. Solange der Rest der Welt als Absatzmarkt genügte, war das weniger ein Problem. Diese Zeit ist vorbei und es war absehbar, dass diese Zeit vorbeigehen wird.
Individuen in China müssten frei entscheiden können, wie sie ihr Geld investieren und konsumieren. Das will die Partei aber nicht. Das führt zu unausgewogenen Entwicklungen wie der enormen Fehlentwicklung im Immobiliensektor. China hat investiert, aber die Investitionen werfen kaum Erträge ab und für viele Investitionen sind ist der Bruttonutzen kleiner als die Kosten der Instanthaltung. Viele Chinesen haben Geld verloren in der Immobilienkrise und reagieren darauf mit einer Erhöhung ihrer Sparquote.
Es wäre im nationalen Interesse der VR China, dass die VR China deutlich marktwirtschaftlicher wäre, als sie ist, und dass der Außenhandel grob ausgeglichen ist.
Es wäre im nationalen Interesse der BR Deutschland, dass der Außenhandel grob ausgeglichen ist. Auch das ist nicht der Fall. Auch hier gibt es konkurrierende Partialinteressen.