Kommt schlicht drauf an, was man will. Ich sage ganz klar, die Kameras in so günstigen Geräten sind im Vergleich zu den High-End-Kameras ziemlich schlecht und versagen jenseits von Schnappschüssen bei hellem Licht in nahezu allen Situationen.
Es ist eben eine Sache der Prioritäten. Bei mir ist die Kamera relativ weit unten auf der Liste, mir reicht es, dass das Handy überhaupt eine Kamera hat, ganz unabhängig von der Qualität. Ich habe absolut nicht den Anspruch in irgendeiner Art hochwertige Fotos zu machen und finde es immer noch bisweilen kurios, dass nun ausgerechnet das Handy überhaupt als "High-End-Kamera" gilt. Und gemessen an nützlichen Features ist nun einmal IMO die Kamera absurd überwertet.
Wieso Sackgasse? Die Kameras werden immer besser und die Range, was man mit dem Smartphone fotografieren kann, immer größer. Du hast heutzutage ein Gerät in der Hand, damit kannst von normalen Fotos, Ultraweitwinkel-Fotos, Zoom-Aufnahmen, Macro-Aufnahmen oder Zeitlupen-Videos alles in prima Qualität aufnehmen... und das wird jedes Jahr etwas besser. Und die beste Kamera ist Immer die, die man dabei hat.
Es ist eine Sackgasse, weil man das ganze eben nur so weit treiben kann. Wieviele Objektive muss eine neues "Premium" Handy haben, bis es lächerlich wird? Warum muss man ausgerechnet so viel Entwicklungs-Budget ausgerechnet in ein Feature stecken, was weitestgehend ausgereizt ist und man nun mehr nur noch Dinge hier einbaut, die (wiederum IMO) keinen echten Nutzen haben, sondern das jeweilige Modell einfach von den anderen auf dem Markt abheben sollen ohne das ein Standard-Nutzer das je brauchen wird. Daher hat eben auch gerade die Kamera bei der Entwicklung neuer Handys eine viel zu hohe Priorität, sodass andere wichtigere Dinge unter den Tische fallen. Es wäre ja schön, wenn es abseits vom Wettrüsten mit der Kamerafunktion tatsächlich einen echten Markt für Geräte mit statt dessen nützlicheren Features gebe, aber wie man am mangelnden Angebot bei der Suche nach Alternativen (siehe die Links) sieht, hat man sich auf diesen Unsinn wohl nun eingeschossen.
Der Akku ist das beste Beispiel. Hier akzeptieren einfach die Leute die windigen und teils völlig abwegigen Begründungen, warum so etwas essentielles wie ein leicht wechselbarer Akku nun ein seltenes Features ist. Niemand glaubt den Quatsch von wegen Wasser-/Feuchtigkeitsschutz bzw. das dies, nur weil man einen Wechselakku einbaut, nicht möglich ist und ich persönlich brauche auch kein Smarthphone, was, nur weil man es kann, so flach gebaut wurde, dass es schwerer zu handhaben ist. Auch das randlose Design ist IMO höchst unpraktisch. Ich habe absolut kein Problem mit breiteren Rändern oder dickeren Handys, wenn sich halt nur der Akku wechseln lässt. Anstatt dem Wettrüsten bei den Kameras wäre z.B. eine standardisierte und normierte Akkubauform auch mal ein schönes Feature, sodass dieser auch zwischen verschiedenen Handy-Modellen austauschbar ist. Das modulare Smartphone war ja auch eine nette Idee, die leider irgendwie im Sande verlaufen ist.
Akku kann ich nachvollziehen, die anderen Punkte sind IMHO recht speziell und interessieren nur eine verschwindend kleine Zielgruppe.
Dual-SIM ist äußert praktisch z.B. wenn man wenig telefoniert und schlicht für die reine Telefonfunktion eine Prepaid SIM nutzt und für die Daten eine extra SIM (was ich aber aktuell nicht mehr mache), nützlich auch, wenn man im Ausland unterwegs ist und daher mehrere SIMs braucht oder man auf einem Gerät Dienstliches und Privates inklusive der Telefonnummer strikt trennt. Und ein zusätzlich zu den beiden SIM-Slots dedizierter SD-Slot ist auch höchst praktisch, denn Speicher kann man nie genug haben, da der Interne nun einmal begrenzt ist. Ich nutze z.B. keine einzige der Musik-Streaming Plattformen und höre Musik ausschließlich lokal vom Gerät mit einer 128 GB Karte die inzwischen zu über der Hälfte nur mit Musik gefüllt ist (Player meiner Wahl ist "Music Folder Player"),. Anschlüsse kann man schlicht nie genug haben - was ja auch z.B. ein Kritikpunkt bei den Apple-Rechnern ist, wo es kaum mehr vernünftige Slots gibt und man ständig mit Adaptern herumbasteln muss (bei der technischen Entwicklung wie dem Wegfallen nützlicher Features, der schlechten Reparierbarkeit, absurd abgeriegeltem Software-Ökosystem, dem wenig nachhaltigen Debakel mit den Akkus usw. war ja schon immer Apple das schwarze Schaf). Da ich ja auch die Apple Smartphones als IMO recht extrem Negativ-Bespiele für schlechte Handys genannt habe - hier käuen die Fans der iPhones/iPads auch den Marketing-Bullshit wider, dass ein komplett geschlossenes und abgeriegeltes Software-Ökosystem etwas positives wäre, von wegen Sicherheit etc. - aber allein weil es kein Side-Loading gibt, könnte ich mir nie vorstellen ein iPhone zu holen. Ohne so etwas wie YouTube-Revanced (nachdem Google die Original-Entwickler von Youtube Vances zum Aufgabe gezwungen hatte) ist Youtube auf dem Handy aufgrund des Werbungs-Overkills komplett unbenutzbar (auf dem iPhone könnte man sich da ja noch nicht einmal mit der schlechteren Alternativ inform von alternativen Browsern mit Unterstützung von Erweiterungen behelfen).
Da sind wir jetzt wieder beim Anspruch. Das Smartphone ist mein meistgenutztes technisches Gerät jeden Tag, es ersetzt unglaublich viele andere Geräte und da möchte ich, dass alles einwandfrei funktioniert und ich mich in möglichst keiner Situation ärgern muss und das ist mir dann auch entsprechendes Geld wert.
Ich habe mit den Geräten meiner Wahl aus dem Billig-Segment, die aber im Gegensatz zu den deutlich teureren Modellen die von mir gewünschten Features haben, noch nie Probleme gehabt. Sollte die Leistung irgendwann nicht mehr reichen (meist so nach 1-2 Akkuwechseln wenn die Technik fortgeschritten ist und die Software zu bremsen beginnt) holt man sich halt das nächste billige aber nun etwas zeitgemäßere Gerät. Meine Schwester musste z. B. vor knapp einem Jahr wechseln, weil irgendeine App auf dem Cubot Nova schlicht einen 64bit CPU brauchte und da kaufte ich ihr ein Cubot P50, welches gefühlt leistungsmäßig sogar in wenig über meinem Motorola Moto E6 Plus liegt. Vermutlich wird also, da die meisten der Geräte von der von mir oben verlinkten Preis-/Feature-Vergleichsliste IMO deutlich zu teuer sind und mangels Alternativen, mein nächstes Smartphone wohl auch ein Cubot werden.