Ich habe mit 5 die Konsole meines Vaters abgeluchst, weil dieser sich eine neue gekauft hat.
Das erinnert mich ein bisschen an meine Frau (die ist Erzieherin und arbeitet nach irgendeiner Erziehungsart in der Krippe, komme nicht auf den Namen) und die sagt immer Kinder müssen experimentieren und auf eigene Faust lernen.
Natürlich weiß ich, dass heutige Controller viel zu groß für Kinderhände sind. Aber es gibt ja auch kleine Alternativen, die auf Kinderhände zugeschnitten sind. Und die Sensomotorik kann sich durchaus durch Videospiele weiterentwickeln.
Ah meine Lieblingssportart. Ich selbst habe mit 10 Jahren gespielt. Mit 17 habe ich dann aufgehört. Ich war sicherlich kein Profi. Habe aber regelmäßig an bundesweiten Spielen und Jugend-Turnieren teilgenommen und die ein oder andere Silber- und Bronze-Medaille nachhause geholt. Für Gold hat es leider nie gereicht.
Um so erfreuter bin ich, dass ich dieses Interesse an den Nachwuchs weitergeben konnte. Die meisten der kleinen Knirpse spielen auch Videospiele.
Ich glaube wenn es Videospiele gibt, die eine Weiterentwicklung der Sensomotorik nicht fördern, sind es Smartphone-Games oder Strategie-Spiele (wobei in meinen Augen letzteres das logische Denken sehr fördert). Aber das ist alles nur meine Meinung.
Lange Rede kurzer Sinn. Ich habe nichts dagegen, wenn man kleine Kinder im jungen Alter an Videospiele heranführt, sofern sie daran Interesse haben und es die richtigen sind. Der Sohn meines besten Freundes zum Beispiel hat durch Zelda das Lesen gelernt. Er hat Bücher gehasst, war nur des schlechten Lesens wegen bis zur dritten Klasse ein LRS-Schüler. Er war aber interessiert an Videospielen. Ohne lesen kam er aber in Zelda nicht weiter. Und mein bester Freund hat mit seinem Sohn zusammengespielt und dadurch lesen mit ihm geübt. Dadurch kam er daraus, ist später sogar auf's Gymnasium gegangen (Lesen war das einzige was er einfach in jungen Jahren nicht konnte). Heute studiert er Sprach- und Literaturwissenschaft.
Ich will damit nicht sagen, dass Videospiele der heilige Gral sind und das Wundermittel für alles.
Ich glaube nur nicht, dass man dem negativ gegenüber stehen sollte. Kinder bekunden ihr Interesse früh genug. Und man sollte zwar ein Auge darauf haben, aber sie auch bis zu einem bestimmten Punkt machen lassen.