Fledermäuse essen Insekten. In den USA hat eine Pilzinfektion zum Massensterben von Fledermäusen geführt. Ging es den Menschen dadurch besser? Im Gegenteil. Im gleichen Zeitraum stieg die Säuglingssterblichkeit. Wie kann das zusammenhängen? Weil die Fledermäuse fehlten, um die Insekten in Schach zu halten, erlitt die Landwirtschaft große Verluste durch jahrelange Ernteausfälle und Mehrkosten von 27 Milliarden Dollar.
Die Bauern reagierten mit heftigen Insektenschutzmitteln. Von denen weiß man schon länger, dass sie nicht nur für die Insekten schädlich sind, sondern auch für viele in der Nahrungskette, auch uns Menschen. Und plötzlich stieg die Säuglingssterblichkeit in dieser Region. Es zeigt: Alles hängt mit allem zusammen. Und fällt ein Teil in dem Netzwerk des Lebens aus, leiden andere an oft unerwarteten Stellen, auch wir.
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Wenn wir weiter machen wie bisher,
kostet uns das nach seriösen Studien mindestens sechsmal mehr, als jetzt in Klimaschutz, Artenschutz und Anpassung und eine enkelfähige Zukunft zu investieren. "Artenreichtum" ist ein Reichtum. Ohne Artenreichtum nutzt einem kein Geld dieser Welt mehr. Jedem denkenden und fühlenden Menschen ist doch klar, dass ein Baum im Regenwald, der wächst, gedeiht, atmet, Wasser aufnimmt und verdunstet, kühlt, Schatten spendet, Schutz vor Erosion, Brutmöglichkeiten und Kohlenstoffspeicher alles zugleich ist, nichts mehr wert wird, wenn man ihn abholzt und in Bretter schneidet.