Eines der Probleme war die Art der Subvention, die immer mehr ausländischen Unternehmen, gerade aus Asien, zugute kamen. Dazu ist die Branche selbst so selbstkritisch, weil sie ihr Know-how ins Ausland verkaufte. Dazu sind die Fördersummen aus dem Runder gelaufen.
"Denn mit dem Boom der Photovoltaik stiegen die Ökostromumlage und damit die Stromkosten."
"Professor Manuel Frondel von der Ruhr-Universität Bochum hat vor einiger Zeit zusammen mit Kollegen die Kosten der Solarförderung aufsummiert und kam für den Zeitraum von 2000 bis 2012 auf über 107 Milliarden Euro an Zahlungsverpflichtungen der bis dahin installierten Solaranlagen in Deutschland. Den Börsenstrompreis hat der Forscher bereits abgezogen. Dieser ist mit rund zwei bis drei Cent pro Kilowattstunde heute teilweise sehr niedrig. Für Solarstrom sei dagegen früher eine Vergütung von über 50 Cent garantiert worden – „ein absurd hoher Wert“. Mittlerweile, sagt Frondel, dürfte der Wert der Zahlungsverpflichtungen die 110-Milliarden-Euro-Marke deutlich überschritten haben. „Dies müssen die Stromverbraucher mit ihrer Stromrechnung zahlen“, erklärt er. „Sie zahlen den Betrag noch über 20 Jahre ab, wenn klar ist, dass es Unternehmen wie Solarworld wahrscheinlich längst nicht mehr geben wird – es ist eine traurige Sache.“
In den vergangenen Jahren sind immer mehr deutsche Photovoltaik-Hersteller pleitegegangen. Nun hat auch Solarworld Insolvenz angemeldet. Wie kann das sein, wenn gleichzeitig Milliarden Euro in diesen Bereich fließen?
www.augsburger-allgemeine.de
Artikel der damaligen Zeit sind dafür ganz gute Zeitzeugen.
Spiegel 2008
"Schock für die deutsche Solarbranche: Jahrelang rühmten sich die Firmen als weltweite Marktführer. Jetzt belegen aktuelle Zahlen, die SPIEGEL ONLINE vorliegen: China hat Deutschland bei der Produktion überholt. Verkauft wird die Fernost-Ware aber hierzulande - wegen der hohen Förderung."
Schock für die deutsche Solarbranche: Jahrelang rühmten sich die Firmen als weltweite Marktführer. Jetzt belegen aktuelle Zahlen, die SPIEGEL ONLINE vorliegen: China hat Deutschland bei der Produktion überholt. Verkauft wird die Fernost-Ware aber hierzulande - wegen der hohen Förderung.
www.spiegel.de
Zeit 2010
"Viele Unternehmen haben sich viel zu lange auf den üppigen Subventionen ausgeruht – und sich viel zu spät auf die absehbar sinkenden Förderungen und den stärkeren Wettbewerb durch ausländische Konkurrenten vorbereitet."
"Für die erfolgsverwöhnte Branche sind harte Zeiten angebrochen. Massive Überkapazitäten, ein starker Preisverfall und zunehmende Konkurrenz aus Asien und den USA machen den Unternehmen zu schaffen. Die einstigen Traumrenditen sind perdu, 2009 mussten viele Unternehmen schmerzliche Umsatz- und Ergebniseinbrüche verkraften, bisweilen sogar herbe Verluste."
Krisenstimmung in der einstigen Zukunftsindustrie: Zu lange haben sich viele Solarunternehmen auf den hohen Förderungen ausgeruht.
www.zeit.de
Handelsblatt 2012
"Das Zentrum für Solarmarktforschung (ZSF) kommt zu dem Ergebnis, dass 2011 nur noch 15 Prozent der Photovoltaikanlagen, die in Deutschland installiert wurden, aus deutscher Herstellung stammten."
"
Dieser Wert ist nach Angaben von Wolfgang Hummel, wissenschaftlicher Direktor des ZSF, eher hoch gegriffen, es gebe eine erhebliche Grauzone. Viele Anlagen aus Deutschland enthielten gerade so viele Komponenten aus Asien, dass es noch so eben für ein „Made in Germany“ reiche.
Der deutsche Markt hat wegen der attraktiven Förderbedingungen den Aufbau großer Produktionskapazitäten etwa in China erst möglich gemacht. Umgekehrt klagen deutsche Hersteller, China halte sich mit wettbewerbsverzerrenden Maßnahmen die deutsche Konkurrenz vom Leib."
"Mit Milliardensummen hält die Politik die deutsche Solarindustrie am Leben. Doch eine Studie zeigt: Der frühe Tod der einstigen Vorzeigebranche ist nicht mehr aufzuhalten. Für den Niedergang gibt es sieben Gründe."
Ist am Ende halt immer alles ein wenig schwieriger ^^