Alien Romulus
ok, das hier wird etwas länger, denn romulus ist schon eine besonderheit innerhalb der aliensaga. warum? nun, das erkläre ich zum schluss, dieses Ben Hur-langen reviews. denn es fing schon ungut an. ich hatte ernsthafte disney star wars vibes, weil das alien universum in neuer umgebung permanent zitiert wurde. vor allem designtechnisch, samt windows 0.5 auf den röhrenmonitoren. das wird übrigens sehr unangenehm bis zum schluss durchgezogen. teilweise wird eins zu eins aus den vorgängerfilmen rezitiert. das geht auch mit nem ordentlichen ideenmangel einher, bis auf ein bis zwei ausnahmen.
flugs werden dann auch die charaktere, eingeführt oder besser gesagt, gezeigt. denn wirklich mehr findet nicht statt. einer der beiden hauptprotagonisten ist supercringe und wird das auch bis zum ende nicht los. vor allem weil er permanent ein anderer ist. das ist so gewollt ja, aber schlecht gemacht, weil seine fähigkeiten in sich absolut nicht stimmig zu sein scheinen. leute, die den film kennen, wissen, denke ich, wer gemeint ist. das ist nicht nur etwas verwirrend, es macht auch teilweise die story unschlüssig.
funktionieren die ersten zwei drittel, weil vorwiegend eher im horrorbereich angesiedelt, auch noch einigermaßen gut, wird es im letzten drittel so richtig übel, wenn alvarez action inszenieren muss, denn er hat keinerlei ahnung wie das geht. dazu gibts ne kleine szene in dem film, als james horner musikalisch rezietiert wird. der hatte damals, auf kongeniale art und weise, aliens, zusätzlich zur tadellosen inszenierung, mit nach vorne gepeitscht. bezeichnenderweise, musste diese kleinen musikalische liebeserklärung um zwei stufen runtergetaktet werden, weil einfach die action und das tempo schlicht nicht vorhanden sind.
das zeigt sich besonders in einer stelle im letzten drittel, stichwort fahrstuhl. daraus hätte man, schön choreogaphiert und getimet, eine richtig nette actionszene basteln können, wenn man nur gewusst hätte wie. aber sie ist nicht nur schlecht getimet, unübersichtlich und am ende auch dumm, sie weiss auch noch nicht einmal wann sie hätte zuende sein sollen.
und dann geht´s weiter bergab. da wird zitiert, unheimlich schnell gewachsen, gestorben, schlecht geschnitten, handlungsstränge über den haufen geworfen.... der film zerbröselt auf eine weise, wie ich es selten zuvor erlebt habe. wahnsinn. aber immerhin ist damit doch etwas wirklich spektakulär an dem streifen.
und zum schluss wird natürlich, da bleibt er konsistent, nochmal rezitiert. an dem punkt nimmt man das allerdings nur noch angenervt zur kenntnis. man fragt sich nämlich, was diese bezüge zu den älteren teilen überhaupt sollen? seht her, ich bin endlich wieder ein richtiger alien film? dann hätte man den auch einfach alien 5 nennen können. aber so weit will man dann doch nicht gehen, wahrscheinlich weil es kein ellen ripley film ist. aber es zeigt mal wieder die unterschwellige totale verunsicherung in dem ganzen, denn das hatte vorher kein alien film nötig. im gegenteil. auch visuell wurde die serie immer wieder mal neu erfunden. und selbst wenn man eine verbindung zum ersten teil herstellen will, funktioniert das in keinster weise, denn selbst das zieht der film ja nichtmal durch, er bedient sich ja frech aus der kompletten hauptserie. aber soviel als überblick. hier noch ein paar dinge zu den details:
1.: musik
die wankt uneinheitlich zwischen synthie sounds und klassischer musik hin und her. beruft sich zum teil auf die vorgänger und will dann wieder frisch und frech sein. am ende unterstreicht sie damit nur sämtliche probleme - und die sind legion - des films.
2.: licht/kamera
mein gott, ist der film beschissen beleuchtet. nichts wird herausmodelliert, alles ist eine suppe. das soll atmosphärisch sein, denke ich, wirkt aber am ende nur billig und stört bis zum unheiligen schluss. kamera ist meistens unauffällig.
3.: die aliens
zum einen finde ich, dass die viel zu dicke latexwülste um den kiefer gespannt haben. man sieht die und denkt: latex! das wirkt nicht sehnig sondern einfach irgendwie falsch wurstig. dazu bleiben sie seltsam blass und man hat kaum mal die möglichkeit, diese edlen gschöpfe zu betrachten, weil sie im lichtmatsch konfus bleiben und eigentlich ist es zudem auch mehr ein facehugger-film.
4.: die darsteller
machen ihren job ganz ordentlich. vor allem die hauptdarstellerin kann durchaus etwas. leider wird sie permanent durch die schlechte inszenierung torpediert. fast unfair, dass dieses junge ding auch noch die sätze von ikoney weaver aufsagen muss. das alles färbt negativ auf sie ab. hat sie nicht verdient. auch der rest geht soweit in ordnung. hatten ja nicht viel zu tun. aber der cast ist mir nur einfach definitiv zu jung.
alien ist kein teenieslasher und um eine zwangsverjüngung hat eigentlich auch nie jemand gebeten.
5.: effekte
alles in allem gut. bis auf ihr wisst schon wen. aber der ist halt richtig schlimm, im jahr 2024. etwas besser aber nicht weniger cringe als leia in rogue one. dazu kommt noch, dass der character fast schon unfreiwillig komisch in seinem auftauchen, durch den film hindurch wirkt. wieder ne legende zerstört... herrlich.
Fazit: insgesamt also eine ziemliche katastrophe. und da muss mir auch niemand erklären, was der film nicht alles hier und da für tolle momente hat und dass das und das doch eigentlich toll ist. nein. will ich nicht, brauch ich nicht. es ist alien. eine edelserie. habe ich mir alien vs predator mit all seinem kappes noch gefallen lassen, will ich sowas nicht in der hauptserie haben. und da muss man jetzt auch nicht mit teil vier kommen. der muss einem nicht gefallen aber der hatte wenigstens eine eigene vision und er war überaus mutig. der hatte schlicht eier. und nichts davon hat, bzw. ist romulus. alien als hauptserie ist jetzt einfach im mittelmaß angekommen. und das ist wirklich eine zäsur, innerhalb der hauptserie.