Leon - Der Profi
Hatte den Film ja gut in Erinnerung, aber gleich so gut dann wiederum doch nicht. Es ist schon ein besonderer Film, weil man sich vielen Kleinigkeiten zugewandt hat und die Beteiligten allesamt frische Ideen und gute Leistungen brachten.
Natalie Portman war natürlich ein absoluter Glücksgriff seitens des Castings, aber auch nur weil sich die Beteiligten genaue Gedanken gemacht haben.
Ich fand es auch gut, dass die sexuellen Elemente des Drehbuchs runtergeschraubt wurden. Der Directors Cut erwischt da ein sehr gutes Mittelmaß, ist doch die Kinoversion etwas zu "konservativ" geschnitten und mit 25min weniger Länge doch stark gekürzt. Die "berüchtigte" Szene mit dem Kleid würde mir sicherlich fehlen. Ist sie doch eine der besten im Film und in meinen Augen wirklich nicht zu anzüglich.
Das einzige was mir besser gefallen hätte ist, wenn der Film etwas weniger Hollywood-typisch dick aufgetragen wäre. Die Charaktere etwas runterschrauben, etwas Ruhe reinbringen dann wäre es wirklich einer der ganz großen Filme geworden.
Luc Besson Stärke ist es wiederum rasante, intensive Filme zu drehen, weshalb das insgesamt kaum eine Kritik sein kann.
9 von 10
Dune - der Wüstenplanet
Ein schlechter Lynch Film? Ist das überhaupt möglich? Jein lautet hier die klare Antwort!
Das Problem an Dune ist sicherlich seine Größe. Es hat schon bestimmte Gründe warum epische Sagen wie Star Wars oder actionreiche Abenteuerfilme wie Indian Jones und Fluch der Karibik so selten sind. Aufwand und Kosten.
Dune ist eine Romanvorlage die beides in Masse benötigt und Lynchs Film hatte wohl von beidem viel zu wenig.
Die 129min wirken viel zu wenig. Die Handlung hätte man mindestens in 2 Filmen erzählen
müssen. Außerdem lebt er doch stark von der Authentizität einer komplexen und fremden Welt. Da braucht es auch viel Geld für Szenerie und
Speciel Effects.
Konkret äußern sich die Probleme während des Schauen, indem man in fast jeder Szene schwer oder garnicht nachvollziehen kann, wie man überhaupt zu dieser gelang ist. Als würde immer eine entscheidende Szene fehlen. Und selbst die Szenen die es in den Film geschafft haben wirken oft viel zu kurz und überhastet, obwohl sie an für sich gut umgesetzt sind. Man fragt sich doch (viel zu) oft: "warum passiert das jetzt?", "Warum muss das jetzt gemacht werden?" usw.
Die Stärke des Films ist aber sicherlich seine dichte, fremdartige Stimmung. Die in sich schon einheitlich wirkt. Lynchs Stärke wird hier deutlich sichtbar. Den Zuschauer Ereignisse auf eine einzigartige Art erleben und erfahren zu lassen. Aber seine Stärke liegen im Kleinen, speziell in den Erfühlen der Emotionen der Protagonisten und nicht darin eine massive Geschichte in ausgewählten Szenen zu erzählen.
Dennoch bin ich mir sicher, dass Lynch mit mehr Zeit und Geld einen grandiosen Epos hätte auf die Leinwand bringen können. Aber es müssen nunmal auch die Rahmenbedingungen stimmen; nicht nur das Personal. Da hilft selbst die hübscheste Schauspielerin der 80er Jahre(Sean Young) nicht viel.
5.5 von 10