Men
Ziemlich schräger Film angereichert mit zunehmend surrealeren Motiven und zum Ende hin nicht eben appetitlicher Symbolik und der zugegeben nicht unoriginellen Idee, einen Schauspieler sämtliche Männerrollen spielen zu lassen. Das Sujet des toxischen Mannes wurde für meinen Geschmack dann dennoch zu überstrapaziert und unsubtil umgesetzt, als dass er mich vollends überzeugt hätte, auch wenn die Hauptdarstellerin ihr Trauma glaubhaft rüberbringt.
6/10
Meine Stunden mit Leo
Darin wird das Tabuthema käuflicher Lust mit diesmal aber umgekehrten Geschlechterrollen behandelt, mit einer famos aufspielenden Emma Thompson, die sich als Mittfünzigerin Jahre nach dem Tod ihres Mannes in einem Hotelzimmer mit einem jungen "Escort boy" trifft, den sie gebucht hat, um eine Intimität zu erleben, die sie in in ihrer eher unbefriedigten Ehe nie erfahren hat.
Wie ein Kammerspiel inszeniert, spielt sich der Großteil der Handlung nur im Zimmer zwischen den beiden Darstellern ab und obwohl nicht jede Dialogzeile zündet, macht das gute Schauspiel das wieder wett, zumal Daryl McCormack ebenso zu überzeugen weiß wie seine berühmte ältere Kollegin.
Schön auch die mutige Szene gegen Ende, wo Thompson ihren altersgemäßen Körper nackt im Spiegel betrachtet und mit sich und der Welt völlig im Reinen ist.
8/10