Mehr als 1000 - so hoch liegt laut ukrainischer Darstellung derzeit fast jeden Tag die Zahl der Getöteten und Verwundeten bei den russischen Streitkräften. Westliche Partner wie die USA oder Großbritannien halten dies mittlerweile für realistisch. Laut Kiew war die letzte Woche mit 10.040 Mann die verlustreichste seit Beginn des Krieges.
Die Verlustzahlen sollen nicht zuletzt so hoch sein, weil die russische Armee ihre Soldaten unablässig in Sturmangriffe auf ukrainische Stellungen schickt. Wer sich weigert, dem sollen harte Strafen oder sogar die Exekution drohen. Hohe Verluste nimmt Moskau in Kauf, denn der Nachschub an Soldaten ist weiterhin da. In einem Telegram-Kanal, der häufiger kritische Berichte aus den Reihen der russischen Truppen teilt, ist nun ein Video aufgetaucht, das eine angebliche Rebellion von Soldaten gegen das skrupellose Vorgehen zeigt.
Der Sprecher in dem Clip nennt sich "Azid" und ist nach eigenen Angaben Mitglied des 19. Panzerregiments. Er beleidigt die ukrainischen Truppen, die sie bombardieren würden, holt dann aber zur deutlichen Kritik am eigenen Kommando aus. Dieses würde sie bedrohen und "auslöschen" wollen, heißt es, weil sie sich weigerten "dumme, betrunkene Befehle auszuführen".
Der Bataillonskommandeur habe mit einem "Kumpel" begonnen, die eigenen Leute zu lynchen, so die Vorwürfe. "Sie töten die Jungs, weil sie sich weigern, vorwärtszugehen, weil wir bei jedem Angriff 90 Prozent der Leute verlieren." Die Männer in dem Video würden unter dem aktuellen Kommando keine Missionen mehr ausführen.