Ich spiele gerade meine erste Partie auf Gottheit und konnte in den ersten beiden Zeitaltern ganz gut mithalten. Ich bin nicht angegriffen worden, glücklicherweise, ich werde aber wohl trotzdem nicht gewinnen, da ich nicht über sieben Siedlungen hinausgekommen bin und mit nur sieben Siedlungen werde ich im dritten Zeitalter wohl untergehen.
Mal noch ein paar Sachen, die mir nach knapp 100h noch aufgefallen sind:
- Der Übergang in die Moderne muss dringend überarbeitet werden. Es bricht hier einfach zu viel weg, wodurch man am Anfang massive Probleme hat. Man verliert sämtliche Nachbarschaftsbonusse aller nicht zeitlosen Gebäude sowie alle Sozialpolitik-Karten bis auf drei. Dadurch passiert es bei mir regelmäßig, dass alle Siedlungen massiv mit der Zufriedenheit im Minus sind (teilweise bis zu -60) und ich hab mit dem Gold im Minus bin. Ich konnte mich zwar rauskämpfen aber wenn alle Siedlungen so stark im Minus sind mit der Zufriedenheit, produzieren die nichts und wenn man mit dem Gold auch im Minus ist, kann man nichts kaufen, wodurch es einem durchaus das Spiel zerschießen kann. Die KI scheint dieselben Probleme zu haben, wenn ich sehe, dass eine Stadt im Kriegsnebel nur noch aus rauchenden Ruinen besteht, weil jede Runde ein Gebäude abraucht.
- Hier und da ist es noch wirklich sehr schlecht ausbalanciert und auch die KI verhält sich leider komplett inkonsequent und unlogisch, ohne klaren Plan. Die KI steht zum Beispiel unheimlich auf das Pantheon, das 10% mehr Wachstum in allen Städten gibt. Dessen Wert scheinen sie richtig einzuschätzen. Das ist immer als allererstes vergriffen. Als zweites ist immer das mit den 10% Produktion für Wunder weg. Für die Hängenden Gärten interessiert sich die KI aber so gut wie nie. Die geben nicht nur 10% Wachstum in allen Städten in allen drei Zeitaltern (das Panthenon nur im ersten). Sie geben auch noch +1 Nahrung für alle Bauernhöfe und einen Expansionsattributspunkt, mit dem man als zweites auch nochmal +10% Wachstum in den Städten freischalten kann. Die Hängenden Gärten sind also klar besser als das Pantheon, auf das Pantheon stürzen sie sich immer sofort, die Hängenden Gärten ignorieren sie.
Ich hab auch schon ein paar Wunder entdeckt, die meiner Meinung nach den Bauernhof nicht wert sind, den man nicht bauen kann, wenn man das Wunder baut. Die Große Stele zum Beispiel kommt sehr früh, mit der Schrift, und gibt einem 200 Gold jedes Mal, wenn man in dieser Stadt ein Wunder baut. Das ist lächerlich wenig. Selbst wenn man in der Stadt zehn Wunder bauen würde, was extrem viel wäre für eine Stadt, wären das gerade einmal 2000 Gold übers komplette Spiel. Ich mache mit Ägypten regelmäßig 200 Gold pro Runde am Ende der Antike. Die Große Stele wollte ich nicht geschenkt haben. Ich frage mich manchmal, was die Entwickler sich bei solchen Effekten denken und, ob die ihr eigenes Spiel nicht verstanden haben.
Für mich als Ägypten-Spieler sind auch die Pyramiden und die Petra so eine kleine Hassliebe. Da Ägypten fast immer in der Wüste an einem schiffbaren Fluss startet, sind die beiden Wunder eigentlich Pflicht. Beide geben +1 Gold und +1 Produktion. Die Petra für Wüstenfeldern, die Pyramide für Flussfelder. Die Petra muss in die Wüste gebaut werden, die Pyramiden in die Wüste, angrenzend an einen großen Fluss. Die Petra gibt zusätzlich noch +2 Gold als eigenen Basisertrag. Das Problem ist nur, dass die Petra auch Wüstenschwemmland verbessert, d.h. Flussfelder, die durch die Wüste fließen. Die Petra macht also meistens alles, was auch die Pyramiden machen, nur noch viel mehr dazu. Da merkt man sehr, sehr deutlich, dass beide Wunder höchstwahrscheinlich unabhängig voneinander von zwei unterschiedlichen Entwicklern entworfen wurden, die sich nicht abgestimmt haben. Die Petra ist (im Regelfall) so deutlich stärker als die Pyramiden, kommt nur eine Technologie später und ist kaum teurer. Das passt vom Balancing her einfach überhaupt nicht. Außerdem bräuchte die Petra meiner Meinung nach zwingend noch Nahrung, um die Nachteile in der Wüste auszugleichen, wie sie es in 5 und 6 auch getan hat.
Und was ganz dringend wieder dazu muss ist der Loyalitätsdruck mit der Möglichkeit, übergelaufene Städte abzureißen. Es passiert so oft, dass die KI am Ende der Antike noch irgendwo Städte reinzwängt, wo sie ihnen absolut nichts bringen. Eine KI hat es mal geschafft, eine Stadt noch so zwischen meine zu quetschen, dass sie an drei Seiten im ersten Ring gar kein eigenes Feld hatte, da die schon mir gehört haben. Die Stadt bestand im Endeffekt aus glaub vier oder maximal fünf Feldern und hat an der Stelle einfach nur tierisch genervt, zumal sie die Straßenverbindung zweier Städte von mir gekappt hat. Solche Probleme hatten sie in 6 eigentlich schon gelöst.