So wie ich es sehe, verändert ein selbstloses Handeln alles.
Man müsste jetzt etwas weiter ausholen.
Nur in aller Kürze:
Die Welt ist im Grunde keine sehr schöne Welt.
Zumindest nicht der Teil, den die Menschen gestaltet haben und der das menschliche Leben ausmacht.
Es ist im Grunde ein trostloser Trott mit gewissen Höhepunkten.
So wie ich es sehe, hat unser bisheriges Leben die Welt zu dem gemacht, was sie nunmal ist.
Wir sind nicht in der Lage Probleme zu lösen (außer technische) ohne gleichzeit eine ganze Kette neuer Probleme zu schaffen.
Dies liegt nicht zuletzt daran, dass wir in unserem Handeln meist zuerst an uns selbst denken.
Auch die Handlungen die wir augenscheinlich für andere begehen tun wir meist nur, wenn sie uns einen Vorteil bringen.
Nur gelegentlich gibt es Ausdrücke von Mitgefühl oder Selbstlosigkeit.
Bitte gib mir ein Beispiel für eine wahrhaft selbstlose Handlung. Meiner Meinung nach gibt es diese nicht, da man mit jeder Handlung zuerst an sich selbst denkt.
Dies führt dazu, dass unser Leben in höchstem Maße widersprüchlich und korrupt wird.
Da wir nicht fähig sind Probleme zu lösen ohne uns selbst einen Vorteil zu schaffen oder an unsere eigene Sicherheit zu denken wird unser Leben sehr Brutal.
Was würde also passieren, wenn unser Handeln ohne auch nur einen Schatten des Eigennutzes stattfinden würde.
Vielleicht wirst du sagen, dass sei unmöglich, aber wenn du das sagst, hast du dir im Grunde nur selbst Steine in den Weg gelegt.
Das "Aktion-Reaktions"-Prinzip wäre durchbrochen, das Handeln hätte eine ganz andere Qualität, es wäre nicht mehr widersprüchlich sondern klar und gradlinig (womit ich nicht stur meine

)
Warum denkst du, dass hier das Aktion-Reaktions Prinzip durchbrochen wäre? Ein selbtloses Handeln ist genauso wie ein eigennütziges Handeln eine Reaktion auf eine Ursache. Wird also innerhalb des Systems etwas verändert kann es auch trotz des Aktion-Reaktions Prinzip zu einer selbstlosen Handlung kommen.
Es ist jede Sekunde kalr, dass der Organismus handelt...
Jedoch möchte ich weiterhin einwenden, dass es ein Handeln gibt, dass nicht automatisch abläuft, dass unbeeinflusst ist vom Denken.
Was für eine Art Handeln sollte das sein, dass nicht automatisch abläuft? Vielleicht liegt hier nur ein kleines Verständnisproblem zwischen uns vor.
Ich würde sagen JETZT ist er ununterbrochen damit beschäftigt.
Wir sind es so gewohnt, seit Jahrtausenden sind wir darauf gedrillt worden.
Auch die sogenannten Heiligen, die Gott suchen, tun dies nur, weil sie daraus gute Gefühle (Vergnügen) ziehen.
Die Frage ist nun wieder die von oben:
Gibt es ein Handeln, dass diesen Anspruch nicht kennt?
Aber dann muss es wie gesagt immer so weiter gehen wie bisher.
Krieg, Hunger, Leid und Angst...
Die Personen ohne Ich-Illusion sagen dazu, dass solche Themen nur für jemanden mit Ich-Glauben von Bedeutung sind. Für sie ist alles so wie es sein soll, schlicht auch deshalb weil es keine Instanz gibt die diese Situation bewirkt hätte oder verändern könnte. Ein wenig schwer vorzustellen für uns, aber da stimmen sie alle überrein.
Die Situation die du oben beschreibst, dass der Mensch nur danach handelt, ob dies Handeln im ein gutes Gefühl verschafft.
Das meine ich.
Das ist ein begrenztes Handeln, ein widersprüchliches Handeln.
Ich würde nicht sagen, dass der Mensch grundsätzlich so handeln muss.
Das Denken, dass Ich, ist auf dieses Handeln konditioniert.
Es kennt gar nichts anderes und es hat Angst vor jedem anderen Handeln.
Deshalb kalkuliert es sein Handeln (bewusst wie unbewusst) gemäß dieser Maxime.
Wenn es jedoch erkennen könnte wie dumm und gefährlich dieses Handeln ist und sofort damit aufhören würde...dann würde der Mensch ja immer noch handeln, jedoch aus einer völlig anderen Grundlage heraus.
Nur muss man hier vorsichtig sein:
Der Verstand ist nun alles andere als dumm.
Wenn er das so hört, könnte er sich sagen:
"Nun gut, dass verstehe ich. Ich werde aufhören Eigennützig zu handeln. Ich werde nur noch gutes tun...." usw.
Das ist aber wieder nur ein Trick.
Es ist immer noch das selbe Handeln, getarnt im Mantel der Selbstlosigkeit.
Das Ich kann nicht selbstlos sein.
Der Verstand müsste wirklich und grundlegend erkennen, dass er so nicht weiter kommt.
Das er nicht nur sein Leben so zerstört und mittelmäßig macht, sondern auch das der anderen.
Wenn er (also wir) dies erkennen würde und damit natürlich und spontan zu einem Ende kommen würde und nur noch dann in Erscheinung treten würde, wenn es wirklich angebracht ist (in der Technik z.B.)...dann würde der Mensch nicht mehr auf der Grundlage des Selbst handeln.
Hmm interessant. Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass (egal ob mit oder ohne Ich-Eindruck) der menschliche Organismus immer nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, sprich er will gute Gefühle. Dies lässt sich oft natürlich nicht so leicht erkennen. Vielleicht können wir das hier auch klären, wenn du mir oben ein Beispiel für selbstloses Handeln nennen kannst.
Ja.
Wir können aber Vorkehrungen treffen.
Sagen wir mal so:
Du kannst das Fenster öffnen, den Wind aber nicht herein bitten.
Er kommt oder er kommt nicht.
Ist das Fenster aber geschlossen...
Wenn man über die Ich-Losigkeit spricht, dann bewegt man sich immer auf einem schmalen Grad hin zum Paradoxen. Wenn du sagst, "Wir können aber Vorkehrungen treffen" muss ich natürlich fragen, wer diese Vorkehrungen denn treffen soll?
Ich will damit nur sagen, dass es eben nicht möglich ist, etwas zu tun um den Ich-Eindruck wegzubekommen. Das muss sich alles von allein entwickeln oder eben nicht.
Gut, es gibt unterschiedliche Berichte.
Aber vielleicht sollten wir uns nicht auf diese verlassen.
Diese Menschen könnten auch in einer Illusion leben.
Sie könnten denken, dass sie diesen Zustand "erreicht" haben, in Wahrheit aber nur das alte Muster gegen ein neueres getauscht haben.
Ich denke wirklich, dass man diese Fragen völlig allein beantworten muss...
Ich beschäftige mich schon länger mit diesem Thema und habe auch schon mit jemanden gesprochen, der behauptet desillusioniert (so bezeichnen einige den Wegfall des Ich-Eindrucks) zu sein. Es gibt wirklich mittlerweile schon einige Menschen die auch mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit treten und die berichten alle das selbe. Deshalb denke ich, man sollte sich unbedingt auch mit deren Aussagen beschäftigen, bevor man versucht dieses Thema alleine zu klären.
Mag sein oder auch nicht.
Tatsache ist aber, dass wir es nicht sind, oder?
Und das ist im Grunde das was zählt.
Nicht, dass wir neidisch sein sollen (aber wenn wir es sind, dann sind wir es halt).
Jedoch ist es nicht so wichtig, was andere getan haben.
Wenn du Hunger hast, nützt es dir gar nichts, dass ich gegessen habe, richtig
Ich muss zugeben, dass ich schon ein wenig neidisch bin, aber ich geb dir natürlich recht ^^
Aus den Gründen von oben, obwohl ich nicht von wissen sprechen würde.
Wie du sagtest sucht der Verstand, dass Ich, der Mensch immer nach Vergnügen.
Dies bezieht er vor allem aus seiner Umwelt und aus dem, was er für gut und richtig hält.
Gedanken an sich sind nun sehr flüchtig.
Das Denken braucht einen festen Punkt, einen Kern, an dem es sich orientieren kann.
Desillusionierte berichten davon, dass ihr Denken eben genau keinen Punkt hat. Gedanken tauchen in "ihrem" Bewusstsein auf und verschwinden wieder. Menschen mit dem Ich-Gedanken, klammern sich dagegen oft an Gedanken und haben diesen Kern.
Nein, ich denke nicht.
Wenn es mit einer festgelegten Antwort reagiert ist der alte Mechanismus noch am Werk und es hat sich nichts geändert.
Also ändert sich gar nichts nur unsere Sichtweise?
Das kann ich mir nicht vorstellen.
Das Ich ist ja eben die Konditionierung, es ist die Ursache.
Hier hab ich mich ein wenig falsch ausgedrückt. Es ändert sich natürlich nicht nur die Sichtweise.
Ich sehe das so:
Der Ablauf Aktion-Reaktion ist ein fundamentales Gesetz in der Welt. Ein ankommender Reiz wird von den Sinnesorganen empfangen und zum Gehirn weitergeleitet. Dieser bearbeitet ihn und löst eine passende Reaktion aus, entsprechend seines genetischen Aufbaus, seiner Konditionierung und der zusätzlichen äußeren Eindrücke. Ob nun der Eindruck vorhanden ist, dass "Ich" dies tue oder nicht, ändert nichts an diesem Ablauf. Es kann aber sehr wohl etwas an der Reaktion ändern. Denn immerhin ist der Wegfall des Ich-Eindrucks ja eine Veränderung des Systems, sprich der Konditionierung.