Bitte unterscheide doch mal zwischen wirklich schlechten Spielen und Spielen, die nur dir nicht gefallen, der richtigen Zielgruppe aber richtig Spaß machen. Erstere Spiele machen nämlich niemandem Spaß.
Nur weil dir oder von mir aus auch ner Horde anderer selbsternannter Hartkernspieler diese Spiele nicht gefallen, sind sie nicht schlecht. Leb damit, dass es andere Geschmäcker gibt, oder lass es. Dann heule aber nicht drüber rum. Fakt ist, Spiele wie Wii Fit machen einigen (besser: verdammt vielen) Leuten Spaß, also ist es schon mal kein Crap.
Mich stört da vielmehr der Einheitsbrei, der besonders von großen Studios in letzter Zeit gerne produziert wird. Findet leider auch genug Abnehmer, weil manche Leute ja nur das Zocken, was sie seit Jahren gewohnt sind.
Mir gefallen eigentlich relativ viele Spiele, aber du hast Recht, der Reiz eines Wii Sports, Wii Fit etc. erschliesst sich mir nicht. Und ich bin obendrein auch der Meinung, dass diese Spiele auch qualitativ recht mau sind. Ich hab z.B. Wii Sports mehrfach bei einem Kumpel gezockt und fand es schlichtweg total langweilig.
Unpräzise, total auf Kinderniveau getrimmte Steuerung...eine Ansammlung billigster Minigames, die imo nur in der Partyrunde für etwas Spaß sorgen. Das Konzept an sich ist genial, die Umsetzung allerdings sehr mangelhaft.
Was ich mich immer wieder frage ist, wie sich Leute, die sich vor 15 oder 20 Jahren durch wirklich schwere, fiese und z.T. haarsträubende Spiele gezockt haben an Titeln wie z.B. Wii Sports eine spielerische Herausforderung finden. Hätte man wirklich eine 1:1 Gestenerkennung, ein anspruchsvolleres Gameplay, bei dem es nicht egal ist, welche Bewegung man ausführt, dann wären solche Spiele auch für mich interessant, aber so lege ich den Kontroller bei Tennis schnell in die Ecke. Man muss nicht laufen, es ist beinahe egal, was man macht, Hauptsache, man bewegt den Arm....
Wii Music setzt dem dann noch die Krone auf.
Ich sage ja nicht, dass es solche Spiele nicht geben soll und dass sie nicht auch Gutes bewirken können (nämlich für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen und die Zielgruppe erweitern), aber es will einfach nicht in meinen Kopf, wie jemand, der schon mehrere Konsolengenerationen miterlebt hat an solchen Spielen Spaß findet.
Und die große Befürchtung Vieler ist es nunmal, dass sich der Markt zusehends in eine solche Richtung bewegt und dass "traditionelle" Spielkonzepte und big budget Spiele zahlenmäßig immer mehr in den Hintergrund gedrängt werden oder bald schon ganz in der Versenkung verschwinden. Ein Beispiel wäre da auch das neue Prince of Persia. Das Spiel spielt sich quasi von selbst, da man einfach nicht sterben kann. Das ist genauso ein Motivationskiller wie zu schwere und unfaire Spiele.
Ich habe nichts gegen casual Software (solange sie gut gemacht ist), auch wenn ich mir selber solche Titel wohl nicht zulegen würde, aber Wii Sports finde ich qualitativ und nüchtern betrachtet einfach nicht besonders gut gelungen. Und bei Nintendo hat man zunehmend den Eindruck, dass der Fokus viel mehr auf solchen casual Titeln liegt als es vielen "Alteingesessenen" lieb ist.
Vielleicht steh ich auch auf dem Schlauch, aber was macht für euch denn den Reiz solcher Software aus?