Spoilers ahead!
Ich habe Twilight Princess ebenfalls (aber schon vor mehreren Tagen) beendet. Spielzeit an die 30 Stunden, aber inzwischen 40+ aufgrund von Sidequests.
Ich habe das Spiel mit gemischten Gefühlen beendet. Twilight Princess wurde - wie viele es schon sagten - ins undenkliche gehypt: "Bestes Zelda, größter Umfang, beste Story, meiste Sequenzen" usw. Für viele Bereiche ist das auch umfassend. Obwohl ich am Ende enttäuscht war, dass ich das Spiel so "schnell" durch hatte, ist es das Zelda, an dem ich bisher am längsten gesessen habe. Viele bemängeln ja auch den zu einfachen Schwierigkeitsgrad. Ich denke, das Probleme liegt hierbei einfach an der Tatsache, dass viele von uns eingefleischte Zeldafans sind bzw. die Spielmechanik kennen. Du erkundest einen Dungeon, da gibts Kompass, Karte, kleine Schlüssel, Masterschlüssel, neues Item und dann den Boss.
Ich habe jedes Zelda-Spiel gespielt, viele davon mehrmals (Spitzenreiter OoT

) und ich denke von daher ergibt der angeblich leichte Schwierigkeitsgrad von selbst: Man ist einfach gut geworden bzw. mit der Materie vertraut. Stand man damals noch vor einer absolut neuen Welt (3D for the first time), kennt man inzwischen häufig die logischen Vorgänge und weiß, wie man was tun muss. So bin ich einfach durchs Spiel gelaufen, ich hatte selten große Probleme. Hängengeblieben bin ich eigentlich nur wirklich 1x - bei der Katze, aber ich habe ein zweites Savegame angefangen und das ist ja jetzt auch alles kein Hindernis mehr. Und obwohl ich die Rätsel so ohne weiteres lösen konnte fand ich die Dungeons an sich sehr sehr gelungen. Für mich gibts da nichts vergleichbares, man merkt, dass man da ein Zelda spielt.
Was mich am Spiel am allermeisten gestört hat war die Story. Einerseits erwähnen sie Ocarina of Time und es gibt Orte wie die Zitadelle der Zeit, aber alles ist deplaziert und großartig Bezug auf Vergangenes nimmt man auch nicht. Auf einmal sind da auch 4 Lichtgeister in Hyrule und sowas... Geht sehr ins Persönliche, aber ich fand das irgendwie zu weit hergeholt. Aber was sollen die Entwickler auch anderes machen? Irgendetwas muss der Spieler ja suchen/eine Story muss das Spiel haben. Die Grundidee von der Schattenwelt und Zanto fand ich sehr gelungen, aber im Verlauf des Spieles hat das nachgelassen. Zum einen kam mir Zanto zu kurz und am Ende war ich eigentlich froh drüber

, zum anderen fand ichs blöd dass wir das Schattenreich eigentlich nicht wirklich erforschen konnten. Überhaupt scheint mir das Ende sehr abgemagert -> Schattenpalast und Hyrule-Schloss sind keine vollwärtigen Dungeons.
Ich hatte bis zu Ende auch gedacht, da käme noch die große Aufklärung, woher denn Ganondorf nun kam, was mit ihm passiert war und vor allem: Was passiert, nachdem ihn Zelda und Link auf dem Hyrule-Feld stehen lassen? Wie meinte einer doch: "Wo is Ganondorf hin? Kaffee trinken?" Genial

Das Ende empfand ich als die allergrößte Enttäuschung. Man erfährt einfach nicht, was aus vielen Chars wird. Da war selbst TWW (welchem ich äußerst kritisch gegenüberstehe) informativer und ich war nie ein Fan von "Hyrule, das Land der Vergangenheit möge weichen".
Was mir aber besonders gefallen hat, war die Tatsache, dass Ganondorf Zanto nur benutzt hat, um wieder an eigene Stärke zu kommen. Hätten sie ausbauen sollen. Das größte Plus macht die Story für mich aber durch Midna - ich liebe sie einfach. Ich dachte damals sie wäre der neue Hauptfeind, und war auch net grad erpicht drauf, dass sie auf Link als Wolf reitet. Aber nachdem ich das Spiel beendet habe, bleibt sie mir positiv in Erinnerung: Erst Link nur benutzen, dann findet man heraus, dass sie sich ja eigentlich "opfert", Link und sie werden Freunde fürs Leben und der traurige Abschied.
Man merkt ich bin bezüglich Zelda n fanatischer Storyfreak

Da treff ich mit Miyamoto ja auf nen Felsen, er sagt ja, Gameplay > Story, aber naja... Mario kann meinetwegen noch 1000x Peach retten, bei Zelda erwarte ich ne Entwicklung. Ich dachte bis zu TWW, dass ne chronologische Reihenfolge net drin is, aber mit TWW und TP wurde einem ja das Gegenteil bewiesen. Und was in TWW noch schön ausgebaut und erklärt wurde fehlt in TP fast gänzlich. Man kann TP nicht wirklich einordnen und es bleiben viel zu viele Fragen offen.
Trotzdem ist Twilight Princess ein absolut geniales Spiel. Man muss es einfach haben. Vor allem für die, die noch nie Zelda gespielt haben. Gegen grafik und Sound gibts absolut nix zu bemängeln, obwohl ich ab und an tatsächlich auch mal ne Synchro vermisst hab :s Twilight Princess -> Game of the Year 2006 und auf meiner Platzierung auf Platz 3 der besten Zeldas. OoT bleibt auf der eins. Wohl für immer ;>