@tialo Photoshop Philip war aber vor Ewigkeiten.
Damals wurde noch ein mittelaltes männliches Publikum umgarnt, was zu dem gezeigten die Hintergründe wusste.
Die Sendungen sind inzwischen
teilweise langweilig, weil Jan erst einmal ewig die - aus seiner Sicht wichtigen - Grundlagen erklärt, bis am Ende das Publikum aus den richtigen Gründen auf die richtige Weise "das ist aber daneben" rufen kann. Es wurde z.b. bei Schwarzer ein riesiges Theater gemacht, wo er erstmal Trans erklären muss, dann dass das nicht schlimm ist, dann die ganzen Kampfbegriffe aus dem englischsprachrigen Raum zu selbsternannten Feministinnen, usw. usw. Und das alles nur, um in einem aufgebauten Denkkonstrukt am Ende für drei Sekunden Schwarzer neben von Storch stellen zu können, ohne dass das sofort in sich zusammenfällt.
Damit komme ich zur heutigen Sendung. Leider wieder langweilig. Das einzige Highlight war die Werbung aus 1937. Alles davor war "Aufklärung", dass Menschen mit Glatze auch Menschen sind und wieso die auf Produkte zu dem Thema empfänglich sein könnten, nur um dann Alpecin = Quacksalberei reinschmettern zu können. Wenn man dafür Böhmermann schauen muss, dann hält die Redaktion nicht viel von ihrem Publikum.
Noch zur Nuhrsendung und den parodierten Leuten: mir fiel auf, dass einigen Kritikern dieser Leute nicht ganz klar ist, dass die dort eine Figur geben und die Auftretenen teilweise RL einen anderen Namen haben. Das soll nicht alles entschuldigen, was diese Figuren sagen, aber man sollte das durchaus berücksichtigen. Das Problem mit der zu ernst genommen Figur haben sogar Künstler, die ihre Figur anders heißen lassen und bewusst überkarikieren. Ich nenne hier mal die Figur
Heinz Becker. Die gab es als Bühnenfigur, als Serie und als Film. Mir hat im Verein mal jemand erzählt, dass sein Arbeitskollege aus dem Bühnenprogramm raus ist, weil der Heinz Becker rechte Sachen gesagt hat. Die Figur Heinz Becker ist allerdings ein im (abgehängten) Saarland lebender älterer Herr, der noch seinen Halt aus der Funktion als Familienoberhaupt hat und generell vieles vereinfach, um damit zurecht zu kommen. Der ist im Prinzip rechts. Damit stellt der Künstler zwar auf lustige Weise eine Klischeefigur da, wobei es zwischendurch manchmal ernst wird und es bewusst nicht lustig ist um die Macken der Figur zu zeigen, die bis heute Relevanz hat und über die Menschen in der Großstadtbubble dann lachen können, aber doch nachdenken. Ich habe nach kurzem dieses Video gefunden. Das ist insofern interessant, dass sich im Intro über die Sachen aufgeregt ("rechtsradikal") wird, die Heinz Becker sagt ... und in den Kommentaren feiern einige ab, was die Figur Heinz Becker sagt. Ich sage nicht, dass das bei Nuhr und Gästen 1:1 zu übertragen ist, aber vielleicht macht dieses Beispiel ein bisschen deutlich, dass da sehr schnell von "beiden Seiten" Fronten aufgemacht werden, die das Element einer Bühnenfigur komplett ignoriert.