Nein, das war effektiv so. Die Mechaniken waren einfacher, aber das mussten sie sein, weil einzelne Fehler härter bestraft wurden. Du hattest schlicht nicht die Tools von heute um zu korrigieren...das ist ein Fakt.
Dass du damals nicht die Abilities von heute hattest ist ein Fakt. Dass Fehler früher härter bestraft wurden nicht, zumindest nicht pauschal. WoW bietet wie gesagt inzwischen vier Schwierigkeitsgrade für den Raid, damit auch Kunden mit weniger Zeit den Raid sehen dürfen.
Auf Mythic wird richtig knüppelhart auf dich eingedroschen und wenn du diese zusätzlichen Fähigkeiten von heute nicht nutzt, gehst du drauf und nimmst deinen Raid mit. Das sind also keine Tools die du oben drauf geschenkt bekommst, die werden in das Balancing der Bosse mit einbezogen. Alles andere wäre ja auch idiotisch.
Und nein: Dein 2. Punkt stimmt nicht, auch wenn es gerne behauptet wurde. Die Spieler sind heute nicht viel besser als damals. Progress-Gruppen kannten das Spiel schon gar nicht schlechter. Niemand der in AQ40 herumrannte hatte keine Ahnung. Das wird gerne behauptet, aber ist Bullshit. Selbst in meiner BWL-Gruppe gab es keine Noobs wie du sie heute auch auf Normal noch ständig antriffst. Die schlechten Spieler, die raideten nicht. Die Ahnungslosigkeit der Spieler gab es zwar definitiv (auch ich war einer davon), aber das betraft hauptsächlich den Levelprozess und die ersten Monate. Ich hatte gar keinen Plan...trug auch gerne mal als Rogue + Willenskraft-Gear weil ich dachte, dass ab einem gewissen Punkt der Rüsiwert die Stats hinter sich lässt. Als ich aber meinen 1. Fuß in MC setzte, wusste ich nicht weniger über das Game als heute. Was die Spitze betrifft gab es am Ende von Vanilla nicht weniger Progress-Gilden als heute...ganz im Gegenteil.
Der Normal-Mode ist auch nicht für Enthusiasten gedacht, sondern für Leute die wenig Zeit für das Spiel haben/schlechter spielen. Wenn du sehen willst wie heutige Hardcore-Spieler an das Game herangehen, musst du dich natürlich einer Mythic-Gruppe anschließen (wobei auch hier sich nur die wenigsten den Aufwand eines Methods machen).
Natürlich gab es auch miese Gruppen und ab und zu auch MC-PuGs (auf meinen Server so gut wie gar keine..auch am Ende nicht) aber die scheiterten dann selbst an diesem Content. In meiner Gruppe wurdest du bei einem Mangel an Performance gebencht und diese Gruppe bezeichnete sich als "casual"...es waren aber einfach immer genug Leute da. Raidgruppen die Ragi down hatten, konnten sich die Leute am Server ja aussuchen, weil man nicht nur die weltbesten Raidgruppen kannte, sondern jeder den Zustand auf seinem Server bekannt war.
Man wird auch in heutigen Casualgruppen auf die Ersatzbank geschickt, wenn man den Raid zurückhält. Das macht Classic zu nix besonderem. Nicht bei allen, aber es kommt vor. Habe selber einen Bekannten, dessen Gruppe ihren Paladin letztens in die Wüste geschickt hat, obwohl sie eine casuallastige Gruppe sind.
Zum Spieltempo: Wie ich schon schrieb, war das Spieltempo langsamer weil es auch langsamer sein musste. Nicht nur der GCD war länger und weniger Skills in deiner Rota (wobei gut..heute ist es ja ähnlich), sondern die Aggro-Mechanik ließ oft nichts anderes zu. Was glaubst machen in deinem MC-Video oben die Melees zu Beginn ewig lange? Nur Auto-Attacks. Die haben gewartet bis genügen Rüsi zerreißen - Stacks auf Ragi waren und erst dann fuhr man seine Rota bzw riskierte.
Dass das Gameplay wegen des höheren GCD damals langsamer war mache ich Classic auch nicht zum Vorwurf. Nur hat es nichts mit Skill oder Schwierigkeit zu tun einfach erstmal ein bisschen zu warten bis Aggro auf dem Boss ist. Es ist Leerlauf, während dem man Däumchen dreht.
Und du glaubst früher wurde wipeten gute Gruppen nie? Natürlich taten sie das. Auch gerne mal am Trash, der eben auch wegen den weniger zur Verfügung stehenden Tools mehr Probleme machte...vor allem zu Beginn ohne Gear (die Gearschere ging ja viel weiter auseinander als heute. Es wirkte sich stärker aus, weil auch die Stats auf vielen Teilen kacke waren und es gab aber weniger Loot...der Unterschied zwischen einer Gruppe die MC auf Farmstatus hatte und einer Gruppe, die gerade anfing war massiv).
Das ist das, was du lesen willst, nicht das was ich geschrieben habe. Ich habe geschrieben dass dein Skill von deinem Gear unbeeinflusst ist und sich der gute vom mittelmäßigen Spieler scheidet, wo der eine an Mechaniken krepiert und der andere nicht.
Ist aber schön wie du versuchst mein Argument damit zu entkräften, indem du aufzeigst dass es einen Gearcheck gab. :v: Das ging mal voll nach hinten los.
Was für ein Blödsinn. MC war einfach der Einstiegsraid. Der Schwierigkeitsgrad zog schon mit BWL an. Es gab auch in Classic schlicht overtunte Bosse wie in BC auch..sprich Gearchecks, die theoretisch kaum bis gar nicht gelegt werden konnten, egal wie perfekt man spielte. Und natürlich konnte man zu Beginn der Kämpfe und in den Aggroresetphasen chatten, weil du nichts machen konntest. Das machte die Kämpfe nicht einfacher. Wie ich schon schrieb: Das Aggro-Management war einer der häufigsten Wipegründe. Viele, viele Wipes passierten in der 1. Minute des Kampfes weil jemand kurz Aggro zog. Bei langen Kämpfen konnten auch Heiler gerne mal chatten. Warum? Weil man bei den langen Kämpfen gerne mal Heiler rotierte...die spracen sich ab, wer zu Beginn alles raushaut um den Tank zu heilen und sobald der andere OoM ging und mana regenerieren musste sprang der ein, der bis zu dem Zeitpunkt nur ein paar Hots setzte. Mit besserem Gear wurde beides zurückgenommen: Die Tanks erzeugten schneller Aggro, also konntest du schon bei 2 Stacks von Rüsi zerreißen draufgehen und die Heiler hatten mehr Mana und die Kämpfe gingen nicht so lange, also war die Manaproblematik nicht so groß wie zu Beginn.
Ja, Classic hat dann schließlich doch noch angezogen und mit BC noch mehr und mit dem Lichkönig noch weiter und weiter... das negiert nicht mein Argument, dass WoW mit der Zeit schwerer wurde im Raidbetrieb. Im Gegenteil.
Dass man sich heute nicht mehr mit Aggro rumschlägt habe ich dir ja schon zugestanden, nur haben Bosse heute dafür bedeutend mehr Mechaniken die schwerer auszuführen sind, sowohl auf dem individuellen als auch dem Gruppenkoordinations-Level.
Ob Aggro-Management jetzt der unglaubliche Hardcore-Shit ist, wenn die Lösung ist einfach die Aktionen einzustellen, sei mal dahingestellt.
Dass Heiler heute nicht mehr OoM gehen ist übrigens auch so eine Lüge, die man sich unter Classic-Jubelpersern erzählt. Im Progress ist das überhaupt kein Thema und an der Tagesordnung, gerade wenn du auf Mythic raidest. Wenn du die Bosse auf Farm hast, dann kann man mit Absprache der Cooldowns tatsächlich die ganze Zeit über auf einem gewissen Mindest-Manahaushalt bleiben, ja.
Erkläre mir mal den Unterschied zwischen den "Classic war so Hardcore-Leuten" die damit prahlen, dass sie das umfangreich zockten und Leuten wie dir, die sich über die damalige Zeit lustig machen und absolut sicher erklären, dass die Spieler damals einfach scheiße waren und wir heute alle besser sind (das dümmste Argument, das ich je gehört habe. Ich z.B. war in Classic und BC sicher ein besser Rogue-Zocker als heute, weil ich fast nur diese Klasse spielte, während ich schon in WotLK teilweise mit bis zu 4 Klassen ICC raidete....
Dass du heute/zu Lichking-Zeiten kein so guter Zocker mehr bist/warst wie zu Classic/BC ist irrelevant für die Diskussion und dein eigenes Problem.
Und sicher nicht das der World First-Gruppen. Die investieren unendlich viel mehr Aufwand als du und ich in die WoW.
Und der Unterschied ist, dass die Kämpfe in WoW mit der Zeit tatsächlich schwerer geworden sind. Und sie werden immernoch kontinuierlich schwerer...
Wie gesagt: Das gab es wegen der Aggro und Mana-Mechanik. Beides ist nicht existent mehr in diesem Spiel. Der Punkt ist also absurd, weil das ein Teil der Schwierigkeit von Classic war.
Es ist wirklich, wirklich nicht schwer, einfach deine Aktionen einzustellen, sobald Omen dir anzeigt, dass es eng wird mit der Aggro.
Mythic-Raider und Progessgilden damals unterscheiden sich NULL in ihren Bemühungen..das muss in den Köpfen rein.
Doch, natürlich hängen sich die heutigen Mythicraider stärker in die Riemen. Es gibt mehr Mechaniken als früher, sie kommen in kürzeren Abständen, sie sind auf einem individuellen Level schwerer auszuführen und in der Gruppen-Koordination ebenfalls.
Das liegt daran, dass die Bosse jeder auswendig kennt. Wie schnell fallen die ersten Bosse in Raids heute, weil sie jeder vom PTR kennt? Und wie schnell fallen sie allgemein beim Progress auch wenn sie unbekannt sind. Es gibt auf Classic-Servern Raidgruppen, die von Server zu Server hüpfen und "World 1sts farmen"...natürlich haun die alles um. Die kennen das Ding in und auswendig..von der Vorbereitung angefangen. Sry, saudummes Argument. Allein das lernen der Bosse war ja auch früher problematischer, weil du Bosse auch weniger häufig versucht hast: Bist ja auch erst einmal ewig lange in MC zu deiner Leiche gelaufen.
Das ist nur ein Teil davon. Die Bosse von damals fallen so viel einfacher um, weil sie mechanisch einfacher zu spielen sind und inzwischen jeder mit Konzepten wie Line of Sight, Stun, Silence und kiten vertraut ist. Himmelherrgott, ich kann mich sogar daran erinnern, dass auf einem der Panels der diesjährigen Blizzcon einer der Blizz-Angestellten meinte, dass viele der damaligen Bosse heute nur als mittelmäßig schwerer Instanzboss daherkommen würden, rein vom mechanischen Aspekt her gesehen (nicht von den Balancing-Zahlen). Du hast doch selber schon ein dutzend mal bestätigt, dass so viel an Gearchecks hing.
Zudem sind selten alle Bosse auf dem PTR verfügbar (bei Gul'dan wurde z. B. extra die Phase zurückgehalten in der er die Kontrolle über Illidan übernimmt), aber gut, spielen wir dieses Spielchen. Method (World First) hatte für Kil'jaeden Mythic irgendetwas um 700 Pulls benötigt und Exorsus (World Second) sogar fast 1000. Und das trotz einer absolut peniblen Vorbereitung, ewig vielen Jahren Spielerfahrung und der Tatsache, dass sie die besten Raidgruppen des ganzen Spiels sind.
Du magst jetzt vielleicht mit Xavius argumentieren, aber auch da hast du nur oberflächlich recht, weil Blizzard hier beim Klassenbalancing einen schweren Bock geschossen hat und der Schattenpriester vom Design her absolut perfekt auf den Boss ausgelegt war und zu 7.0 theoretisch unendlich lang stärker wurde, wenn er es schafft seine Superform aufrecht zu erhalten. Und da er in diesem Kampf zweimal Surrender to Madness ziehen konnte, hatte man so natürlich viel mehr DPS im Raid als von Blizzard in Betracht gezogen... deswegen wurde der Spriest dann auch ziemlich schnell kastriert. :hippie1:
Mir ist das übrigens auch recht egal. Und wenn sich Classic mit dem letzten Patchstand (ich nehme an wir werden einen sehr späten Patch bekommen) als recht einfach herausstellen sollte, dann weiß ich trotzdem welches Spiel ich bevorzuge. Ich weiß gart nicht, ob ich überhaupt raiden will, weil das Game so viel mehr zu bieten hatte damals.
Ich will Classic-Server seit einer Ewigkeit wegen einer ganz anderen Level- und Dungeon-Erfahrung haben und wegen einer Welt, die sich wie eine Welt anfühlt und nicht ein paar zusammengeworfene Levelgebiete, die dir nach der 1. Woche Leveln am Arsch vorbeigeht.
Jein. Dieser langsamere Levelprogress und längere Dungeons sind das so ziemlich genau die Dinge, die Classic gegenüber WoW heute abgrenzen und ob man dann "so viel mehr" schreiben kann... mehr PvP-Modi, Petkämpfe, Feiertagsevents, Erfolgsjagd (es gibt viele, echt cool verpackte Erfolge) und die Jagd nach Transmog sind die Dinge die mir so spontan einfallen, die Classic nicht zu bieten hat.
Man kann argumentieren, dass man Dinge gemocht hat wie den Questgeber den man nur als Geist sehen konnte, allerdings steckt WoW immernoch voll solcher versteckten Details. Allein schon die bizarre Schnitzeljagd um den Gedankenwurm des Rätselmeisters oder den luziden Albtraum.
Aber ja, langsamerer Levelprogress und größere Dungeons gestehe ich dir zu, kein Ding.
So, sorry wenn ich nicht auf jeden einzelnen Punkt eingegangen bin, aber bei so langen Posts verliere ich gerne mal die Übersicht.