Shigeru Miyamoto
Über Gewalt, Nintendo und die Wii
Shigeru Miamoto, kreativer Kopf von Nintendo und Schöpfer von Mario und Zelda, ist nicht irgendwer und CNN interviewt
auch nicht jeden. Diese beiden fanden allerdings kürzlich zu einem Gespräch zusammen und unterhielten sich
interessanterweise auch über das bei uns gerade so beliebte Thema Gewalt in Spielen. Nintendo ist sich offenbar seiner
Rolle als Lieferant für eine jüngere Zielgruppe bewußt und geht selbst nach Aussage von Miyamoto sehr vorsichtig an jedes
Spiel heran:
"Ich bin selbst sehr vorsichtig mit exzessiver Gewalt in Videospielen. Als ich ein Kind war, hatten meine Eltern sorgen, dass ich
zuviele Comics lese (Anmerk. d. Übers.: Es ging die Frage nach Gewalt in Mangas voran). Ich glaube nicht, dass sie wirklich über
das volle Ausmaß dieser Comics Bescheid wussten. Damals war ich jung. Aber heute habe ich offensichtlich Ahnung über derartige
Inhalte in Videospielen. Also mache ich mir Sorgen um meine Kinder, ich denke das ist natürlich für Eltern. (...) Ich glaube, dass es
viele Wege gibt, Leute zu unterhalten. Nintendo hat viele Möglichkieten, dies ohne die exzessive Darstellung von Gewalt zu tun.
Ich brauche mir also keine Gedanken zu machen, selbst solche Spiele zu entwickeln. (...) Meine persönliche Meinung, und ich
denke auch die von Nintendo, dass man sich, bevor man sich Gedanken über Gewalt in Spielen macht, zunächst den Schmerz
vergengenwärtigt, den Menschen fühlen. Man lacht ja auch nicht über behinderte Menschen."
Weiterhin wird, obligatorisch für ein längeres Interview mit dem Meister, ein wenig über den kreativen Prozess bei der Idee für
Charaktere wie Mario oder Donkey Kong geplaudert. Auf die Frage, ob Miyamoto glaubt, dass Nintendo in die schwindelerregenden
Höhen der Marktbeherrschung vor 20 Jahren zurückkehren könne, antwortet er wie folgt :
" Wir sind uns des Wettbewerbs zu bewußt. Derzeit gibt es viele Firmen, die mit Nintendo verglichen werden können. Ich glaube aber,
dass Nintendo versuchen sollte, eine Firma zu werden, die nicht vergleichbar ist. Ich glaube, dass Nintendo in der Öffentlichkeit
geliebt sein wird, wenn wir dieser Philosophie folgen. Derzeit machen wir Produkte wie das Wii oder den DS. Ich denke nicht, dass
es derzeit eine Firma mit einem solchen Know-How und Talent für die Technik hinter den Spielen oder der Tradition und Erfahrung
in der Spielebranche oder einem solch umfanreichen und motivierten Personal gibt, die mit Nintendo vergleichbar ist. Mit unseren
Mitarbeitern können wir Spiele schaffen, die lange Zeit in der Öffentlichkeit anerkannt werden. Und so lange wir diesen
Vorspung haben, werden wir im Vorteil gegenüber anderen Firmen sein."
Erklärung findet auch die Frage, warum das Wii denn nun Wii und nicht Revolution oder anders heißt:
"Japaner haben die lustige Angewohnheit, Namen abzukürzen. So wurde zum Beispiel aus dem "Familiy Computer" "Famicom".
Wir suchten bei Nintendo einen Namen, der nicht abzukürzen ist. Wir suchten einen kurzen, offiziellen Namen, an den wir auch
andere Wörte heranhängen können. Wie etwa "Wii Sports" oder "Wii Play" und so weiter. Wir machten uns auch Gedanken über
die Assotiationen in den englischsprachigen Ländern. Dann kamen wir zu dem Schluß, dass es keine andere Wahl als diesen kurzen,
ansprechenden Namen geben würde."
Zum vollständigen Interview :
http://www.cnn.com/2007/WORLD/asiapcf/02/14/miyamoto.scrip..