Weltpolitik

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1989 in der "DDR" ...

Und an den Geschehnissen fand ich es in meinem persönlichen Umfeld richtig interessant, wie von Seiten der DDR die hereinbrechende Wende bewertet wurde.

z.B. in der Schule war die Argumentation der üblichen Verdächtigen (FDJ Funktionäre) gegen die Demonstrationen frappierend ähnlich der, welche in der derzeitigen vermeintlich "ach so linken Presse" (IMHO ist natürlich das Gegenteil der Fall) immer wieder gegen aktuelle Demonstrationen in Stellung gebracht wird. Wenn es denn zur Sprache kam (es wurde in der DDR lieber medial unter den Teppich gekehrt), sagte man, es wären nur "Krawallmacher" denen es wohl "zu gut ginge". Überhaupt wären die Demonstranten "nur an Zerstörung" und Gewalt gegen staatliche Organe interessiert und die Demonstrationen sowieso nur aus dem Westen organisiert.
Oder um mal ein wortwörtliches Zitat einer FDJ (hui, jetzt hätte ich beinahe FDP geschrieben :-D) Funktionärin aus dem Staatsbürgerkunde-Unterrichts zu bringen:
"Ihr solltet euch die Leute, die dort demonstrieren, mal anschauen. Das sind doch alles Assis."

War die DDR in ihrer Argumentation am Ende vielleicht sogar der konservativere Staat? :lol:

Wenn man sich die Berichterstattung über Bangkok, oder die Demonstrationen in Griechenland oder auch die (gemäßigten) Demonstrationen bei uns anschaut, könnte man fast meinen, die mediale Darstellung das dort nur "zerstörerische Krawallmacher randalieren", dient nur dazu, Demonstrationen mit der Vehemenz der Thailänder oder Griechen als so unattraktiv darzustellen, damit das ganze nicht zu uns herüberschwappt. Und genau wie in der DDR sträubt man sich dabei auf die Hintergründe, Zusammenhänge und ganz besonders die Forderungen der Demonstranten einzugehen und versucht statt dessen die Demonstrationen als Inhaltslose "Gewaltexzesse" von irgendwelchen "Chaoten" darzustellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
natürlich war die ddr, nach ersten gesellschaftlichen umbrüchen, ( prügelstrafe beispielsweise wurde ja jahrzehnte vor dem westen abgeschafft) ein zutiefst konservativer/reaktionärer staat, wo man geglaubt hat, man könnte das bestehende ohne permanente modernisierung erhalten. hinterfragt wurde da gar nichts und alle mandatsträger iwie eingebunden ( korrumpiert) solange das system gleich blieb. darum verstehen sich im osten ja auch unionler und linksparteiler quasi am allerbesten.
 
Es gab nicht wenige Historiker, die die "DDR" als den geistigen Nachfolger des alten Preußen sahen.
 
@termi...das leuchtet mir zwar teilweise ein, aber waren sie im alten preussen nicht sehr aufgeschlossen gegenüber anderen denkweisen und ideologien, solange es nur einen vorteil für die eigene wirtschaft/militärische entwicklung gab?

die ddr wollte zwar, wie auch die SU an sich, möglichst viel in sport/militär investieren, aber die zielerreichung/langfristige finanzierung war, im gegensatz zu friedrich wilhelm, mit dem eingeschränkten weltbild eher unmöglich.

@belge...also hier kann man sich sehr gut und differenziert über thailand informieren wenn man will und ich bezweifle, dass das bei euch so gross anders ist ;) im gegenteil, es wird zwar nicht direkt gesagt, aber man könnte, anhand der fakten, benahe eine sympathie für die demonstranten entwickeln. immerhin sind sie die vertreter der gewählten regierung...
 
@belge...also hier kann man sich sehr gut und differenziert über thailand informieren wenn man will und ich bezweifle, dass das bei euch so gross anders ist ;) im gegenteil, es wird zwar nicht direkt gesagt, aber man könnte, anhand der fakten, benahe eine sympathie für die demonstranten entwickeln. immerhin sind sie die vertreter der gewählten regierung...

Das hat sich z.b. heute früh in den Nachrichten auf ARD noch etwas anders angehört. Zwar bedient man dort natürlich nicht den Bild-Duktus von "Krawallmachern", "Randalierern" etc. aber durch die Blume klang der Bericht so, als wäre nach den "Unruhen" wieder Stabilität und Ordnung eingekehrt. Was natürlich stimmt, denn was könnte noch Stabiler sein als ein Regime, welches durch den starken Arm des Militärs mit Gewalt am Laufen gehalten wird.
 
Es gab nicht wenige Historiker, die die "DDR" als den geistigen Nachfolger des alten Preußen sahen.

Es gibt auch nicht weniger Historiker, die es anerkennen, dass die DDR ein wirklichen versucht unternommen hat ein arbeitergesteuerter staat zu sein..wie sehr es geklappt hat, dass kann man sich denken



aber nein: '89 in DDR hab ich bestimmt nicht vegessen und bin kein pseudolinker.....ich komme aus Leipzig und Montagsdemos sind hier kein sache der vergangenheit :shakehead:
 
die anarchistischen regionen spaniens und jugoslawien waren weitaus "arbeitergesteuerter" bzw selbstverwalteter, als die ddr je sein konnte und wollte.
 
die anarchistischen regionen spaniens und jugoslawien waren weitaus "arbeitergesteuerter" bzw selbstverwalteter, als die ddr je sein konnte und wollte.


hab ich auch erwähnt, dass es wohl nicht geklappt hat :-P
aber hey...die ddr regierenden haben nahezu ein die komplette bevölkerung in eine innerisolation gebracht...das schaffen nicht viele :shakehead:
 
Aktuell häuft sich der Wahnsinn in Amerika wieder.

In den Schulbüchern wird die Geschichte umgeschrieben und der Patriotismus explodiert.
Jefferson und Franklin werden neuerdings als Feindkörper betrachtet in gewissen Staaten.
Der Civil Rights Act von '64 wird plötzlich von SENATOREN hinterfragt.
In Texas bekennen sich prominente Republikaner zu Sezessionsnostalgikern...
und Typen wie der neu gewählte Tea Partyist und Republikaner Rand Paul erklären, dass Dinge wie die Öl-Katastrophe in Louisiana einfach "passieren" und man nicht einfach einen "Schuldigen" finden könnte.

Abgesehen vom permanenten "Obama ist ein Moslem,Sozialist,Faschist, kommt aus Afrika und will meine Oma töten"-Schwachfug, hat die Queen of hate and bigotism, Sarah Palin, mal wieder den Spargel auf den Kopf getroffen.


Trotz Katastrophe vor US-Küste
Sarah Palin schwärmt von Öl-Bohrungen

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,696397,00.html

"Ich bin großer Fan der Offshore-Bohrtechnik": Die konservative US-Politikerin Sarah Palin hat die Energieindustrie in Schutz genommen - trotz der Katastrophe im Golf von Mexiko. Dort sprudelt weiter Öl ins Meer, an der Küste sind ganze Landstriche verseucht.

ich HOFFE doch, dass sie dafür geld bekommt...wenn sie das echt...also ganz im ernst...denken würde....omg....
aber hey drill baby drill :freude:
wer braucht schon Natur und regionale Wirtschaft und überhaupt der Klimawandel....alles überzogen...und vergesst nie meine Freunde: EISBÄREN FRESSEN MENSCHEN !!!1!1elf ( Zitat Glenn Beck, amerikanischer Lunatiker).
 
Aktuell häuft sich der Wahnsinn in Amerika wieder.

Aktuell?

(Schau dir mal die Fotos vom Vietnamkrieg an, die hier vor nen paar Seiten gepostet worden sind. Wenn man sich mal etwas über den Krieg informiert hat weiß man, dass da einige heikle Bilder fehlen, die Amerika nicht in ein gutes Licht rücken würden.

Und dann die Comments dazu durchlesen. Da fragt man sich, ob in Amerika zu 90% Rednecks und Patrioten wohnen, deren Patriotismus über das gesunde Maß hinaus geht...)
 
Mal ein Zwischenbericht zur Ölproblematik die nun auch für BP eine Katastrophe ist:

Die Ölpest im Golf von Mexiko ist außer Kontrolle. Der Chef des Ölkonzerns BP, Bob Dudley, bezeichnet die Ölpest nun erstmals selbst als "Katastrophe". Bislang war der Konzern stets darauf bedacht gewesen, vor allem Erfolge im Kampf gegen die schwarze, für die Umwelt hoch giftige Masse zu vermelden.

Zum Wochenbeginn rechnen Experten mit der massiven Verseuchung eines Küstengebiets westlich des Mississippi. Insgesamt wird befürchtet, dass in den nächsten Tagen immer mehr Öl an vorgelagerten Inseln vorbei in die zahlreichen kleinen Buchten und ins Marschland des US-Staates Louisiana dringt.


Klappt das Manöver nicht, soll die sprudelnde Ölquelle zum Verstopfen mit Golfbällen und Gummiteilen bombardiert werden. Danach gebe es noch andere Möglichkeiten, sagte Dudley dem Sender CNN. "Wir werden es immer weiter versuchen, wir werden nicht bis August warten." Bis dann sollen die Bohrarbeiten an zwei Nebenzugängen zum Hauptbohrloch abgeschlossen sein. Dadurch würde BP eine schwere Flüssigkeit und Zement einleiten, um die Quelle für immer zu versiegeln.


quelle
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Trotz Katastrophe vor US-Küste
Sarah Palin schwärmt von Öl-Bohrungen

Die Frau gehört doch gegigadrillt... Naja, aber irgendwie ist das auch amerikanisch... Ich meine, ohne ein eigenes Fahrzeug kommst du dort nirgendwohin, es sei denn, du wohnst in einem Großraum wie New York.

@BP-Chef: Ach, endlich? Gott, was für ein Depp...
 
Eine negative Nachricht über Israel:

Nukleardeal mit Südafrika
Israel soll Apartheid-Regime Atombomben angeboten haben

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,696467,00.html

Israel hat offenbar versucht, dem südafrikanischen Apartheid-Regime Atomwaffen zu beschaffen. Das berichtet der britische "Guardian" auf Basis jetzt aufgetauchter Dokumente. Es wäre der erste schriftliche Beweis für die Existenz israelischer Nuklearwaffen - und damit eine politisch brisante Blamage für Jerusalem.


Bedenklich...das war n offen rassistisches Regime und global isoliert....

Und eine positive Nachricht über Israel:

Israel
Polizei empfiehlt Anklage gegen Außenminister Lieberman

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,696475,00.html
Es wird eng für Israels umstrittenen Außenminister: Die Polizei des Landes hat der Justiz jetzt empfohlen, Anklage gegen Avigdor Lieberman zu erheben. Der Minister steht seit Jahren wegen diverser Vorwürfe unter Druck.

Beeindruckend, ich bewundere den israelischen Rechtsstaat beim Umgang mit Spitzenpolitikern. Da könnte sich die hiesige Justiz ne Scheibe abschneiden....
 
Israel soll Atomwaffen haben? Bedenklich... ist es auf alle Fälle.

Atomwaffen stellen keinen Selbstschutz dar.
 
Daß Israel Atomwaffen hat ist ein offenes Geheimnis. Es war immer eine wirkungsvolle Abschreckung für die Gegner Isreals zu weit zu gehen.

Ein Verkauf ist allerdings ein anderes Kaliber und eine nicht wünschenswerte Dimension. Ich hoffe immer noch, daß sich das als Falschmeldung herausstellt.
 
das sie welche haben, ist seit fast 30 jahren bekannt ;)
das sie sie auch noch an dritte verkaufen wollten, ist das viel größere problem.

Echt? Krass. Ich dachte, sie hätten keine Nuklearwaffen.
Da stellt sich wirklich die Frage, wer da wen mehr bedroht... Iran Israel oder Israel Iran?

Besonders, wenn die Waffen angeblich dann noch verschoben werden, was tatsächlich schon ein unschönes Kaliber ist.

Andererseits gibt es Länder, die das wohl 'legal' machen und Atom-UBoote verkaufen/verschenken oder wasweißich damit machen.

Jeder Staat hat da Dreck am Stecken.
 
falls sie keinen selbstschutz darstellen, erklär mir ma jemand, warum der irak sofort "genuked" wurde, der iran seit jahren von heut auf morgen im mittelpunkt des weltgeschens stand und aus dem nichts eine "irankrise" herbeigeredet wurde....und das dritte mitglied der originalen achse des bösen, nordkorea, hofiert und beschenkt wird.

atomwaffen sind immer noch der ultimative selbstschutz.....
 
Ultimativ ist da gar nichts dran.

Irgendwann, in einer Generation, in zweien, in dreien, irgendwann werden diese Dinger im Zweifel auch eingesetzt werden.
Weltordnung hin oder her, diese Dinger schützen niemanden.

Da braucht nur irgendjemand ein Jucken im Finger zu haben, dann gibt es Niemanden mehr zum Schützen :neutral:
 
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