Belphegor666
L14: Freak
1989 in der "DDR" ...
Und an den Geschehnissen fand ich es in meinem persönlichen Umfeld richtig interessant, wie von Seiten der DDR die hereinbrechende Wende bewertet wurde.
z.B. in der Schule war die Argumentation der üblichen Verdächtigen (FDJ Funktionäre) gegen die Demonstrationen frappierend ähnlich der, welche in der derzeitigen vermeintlich "ach so linken Presse" (IMHO ist natürlich das Gegenteil der Fall) immer wieder gegen aktuelle Demonstrationen in Stellung gebracht wird. Wenn es denn zur Sprache kam (es wurde in der DDR lieber medial unter den Teppich gekehrt), sagte man, es wären nur "Krawallmacher" denen es wohl "zu gut ginge". Überhaupt wären die Demonstranten "nur an Zerstörung" und Gewalt gegen staatliche Organe interessiert und die Demonstrationen sowieso nur aus dem Westen organisiert.
Oder um mal ein wortwörtliches Zitat einer FDJ (hui, jetzt hätte ich beinahe FDP geschrieben :-D) Funktionärin aus dem Staatsbürgerkunde-Unterrichts zu bringen:
"Ihr solltet euch die Leute, die dort demonstrieren, mal anschauen. Das sind doch alles Assis."
War die DDR in ihrer Argumentation am Ende vielleicht sogar der konservativere Staat?
![Lol :lol: :lol:](/styles/sanleiassets/cwsmilies/m-lol.gif)
Wenn man sich die Berichterstattung über Bangkok, oder die Demonstrationen in Griechenland oder auch die (gemäßigten) Demonstrationen bei uns anschaut, könnte man fast meinen, die mediale Darstellung das dort nur "zerstörerische Krawallmacher randalieren", dient nur dazu, Demonstrationen mit der Vehemenz der Thailänder oder Griechen als so unattraktiv darzustellen, damit das ganze nicht zu uns herüberschwappt. Und genau wie in der DDR sträubt man sich dabei auf die Hintergründe, Zusammenhänge und ganz besonders die Forderungen der Demonstranten einzugehen und versucht statt dessen die Demonstrationen als Inhaltslose "Gewaltexzesse" von irgendwelchen "Chaoten" darzustellen.
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