Spike™ schrieb:
Das sind deine persönlichen Vorurteile in einer durch Männer geprägten Machogesellschaft. In meinem Bekanntenkreis wäre das z.B. nicht so.
Und welche Träume man sich verwirklicht und ob man dafür Geld braucht liegt doch bei jedem selber. Ich möchte mit dir aber nicht über das Thema Gesellschaftsformen an sich diskutieren, dann wird es hier nämlich arg Offtopic weil ich weiß wie du diesbezüglich denkst.
Das stimmt nicht, es gibt sehr wohl Frauen die Männer dann als Schwächlinge ansehen, und das hat sich immer noch nicht gebessert.
Das äussert sich darin das Frauen seltenst oder gar nicht unterhalb ihres Niveaus Heiraten oder Partner suchen, das es wohl gar nicht anzutreffen ist das sie ihren Mann "durchfüttern" während er studiert. Andersrum ist es aber akzeptiert und normal.
Es gibt starke Ungleichgewichte die nichts mit Emanzipazion zu tun haben, sondern mit Prinzessinendenken eines ganzen Gesellschaftsteils. (Ich verweise nochmals auf das Zitat der Feministin die meinte das die gut ausgebildeten Töchterchen mit nix zufrieden sind. -> Sex and the City und sein Erfolg ist auch ein Punkt.)
Weiter gefällt mir nicht das dauernd auf irgend eine "Macho-Kultur" verwiesen wird. Es gab nicht einfach so jahrhunderte Lang eine Macho Kultur, und die Frauen wurden unterdrückt. Das ist eine fiktive paranoide Angstvorstellung. In irgendwelchen Anatolischen Dörfern mag so etwas existieren, doch sind das andere Strukturen die früher einen Sinn ergaben, und im zusammenhang mit der Moderne einfach verfallen sind. Frauen wurden versteckt und behütet weil sie sonst schlicht geraubt worden wären! Und bis vor 50 Jahren war dies gang und gäbe. Machtvolle Familienclanstrukturen werden sowohl von Männern als auch von Frauen getragen, und es stimmt nicht das Frauen nix zu sagen hatten. Wer das nicht glaubt kann ruhig mal auf den Münchner Viktualienmarkt gehen und sich die Bauersfrauen anschauen die Dich Ruck Zuck zammscheissen wenn Du was kaputt machst. Das sind selbstbewusste und starke Frauen, und ihre Grossmütter waren ebenso.
Wahlrecht ist eine Sache für sich. Wahlrecht gibt es in Deutschland erst seit der Weimarer Republik. Genauso lange gibt es auch Wahlrecht für Deutsche Frauen.
Selbstbestimmung gab es vor 30 Jahren für fast niemanden. Da wurde gearbeitet was man nehmen konnte. Nicht einfach "das was mir passt" sondern das was Geld einbringt. Es ist einfach _jetzt_ darüber zu schimpfen das Frauen sich keine Berufe auswählen konnten, höchstens Sekretärinnen und Tipsen. Nur, vor 60 oder 70 Jahren gab es grad mal diese Berufe. Sonst Bergbau, schwere Maschinen bedienen unter Lebensgefahr und so weiter. Zur Zeit der Industrialisierung haben sowohl Frauen als auch Männer (und Kinder!) in Manufakturen die Finger blutig gearbeitet.
In den Schlachthäusern von New York um 1850 wurden oftmals Finger abgeschnitten, den Arbeitern fielen die Nägel ab wegen der ekelhaften Chemischen Laugen, und viele starben. WO ist da die "erkämpfte Selbstbestimmung"? Die Freiheit sich zu tode zu arbeiten?
Wie lange gibt es Bürojobs? Wann wurde die erste Schreibmaschine erfunden? Die Computer? Es ist einfach nach "Berufswahl" zu schreien, wenn die Berufe nicht mehr so anstrengend sind.
Daher finde ich es verlogen wenn man sagt das Männer die Frauen vom Beruf abgehalten haben. Vor 50 Jahren hiess Arbeiten nocht: 10 Stunden bis die Knochen schmerzen. Mein Grossvater hat sich noch ne Lungenentzündung geholt, und die Beine Ruiniert. Mein Vater hat eine Firma gehabt die Yalousien aufgehängt hat. Das sind gefährliche und anstrengende Berufe. Dagegen ist "Marketingfachfrau" überhaupt nix.
Zu den Beispielen:
Genitalverstümmelungen: Männer werden beschnitten, ausserdem werden Genitalverstümmelungen von FRAUEN durchgeführt!
Pakistan und Iran sind 3 Welt Länder. Dort wird noch eine Hand abgehackt wenn man etwas klaut.
KEIN MANN hier hat was dagegen das Genitalverstümmelungen aufhören! Ganz im gegenteil, es tut mir weh daran zu denken das es so etwas gibt. Jemanden hinrichten weil er vergewaltigt wurde ist absolut krass und auch da kann ich sagen das wohl NIEMAND dagegen was sagen wird, sondern sich energisch dafür einsetzt das dies sich ändert. Also wozu die Verurteilungen der Männer? Ich bin ein Mann und habe was gegen diese Ungerechtigkeit. Dennoch kann ich nicht ausstehen wenn die Politikerinnen hier meinen das Männer schlechtere Menschen sind als Frauen!
ABER: Ich wollte den Thread nicht um zum hunderttausendsten mal über Frauen zu reden. Sondern über Männer und das Mannsein. Ich habe es eigendlich nicht nötig grundlegende Trivialitäten zu beglaubigen, wie zum Beispiel meine Abneigung gegenüber der Genitalbeschneidungen. Ich weiss nur wie sehr es mir geholfen hat, mich trotz dem ganzen Geschwätze auf mein Geschlecht zu konzentrieren und mich selbst positiv zu sehen. Stolz auf mein Geschlecht sein, meine Lust und Kraft anzunehmen und immer mehr aus zu leben. Darum ging es mir. Nicht das ewige lamentieren über die armen armen Frauen.
Es gibt mehr Männer die in unserer Welt leiden als Frauen. Allein schon alle Soldaten.
gruss
/ajk