Weil es gerade im ÖR lief und ich es beim letzten Mal verpasst hatte, habe ich mir gerade die ersten paar Folgen der norwegischen Serie
"Beforeigners" angesehen. IMO gar nicht mal schlecht, auch wenn die Idee bis hin zur Thematik der Integration auch innerhalb der Polizei (bzw. exakt dies als Dreh und Angelpunkt der eigentlichen Geschichte) z. B. im Film und der Serie "Alien Nation" (oder eher halbgar in "Bright") nicht wirklich neu ist.
Allerdings handelt es sich hier nicht um in die Gesellschaft zu integrierende Aliens wie bei Alien Nation oder Orks und Elfen wie bei Bright sondern "Zeitmigranten", plötzlich jeden Tag im Meer auftauchende unfreiwillige Zeitreisende aus der Steinzeit, dem Vikingerzeitalter und dem 19. Jahrhundert und den damit einhergehenden Bemühungen diese drei sehr unterschiedlichen Personengruppen zu integrieren. Wie schon gesagt ist die Idee prinzipiell nicht neu und auch die verschiedenen in der Serie angesprochenen Probleme wurden auch in Alien Nation angegangen wie z. B. eben die Probleme bei der Integration der neuen Bürger mit "multi-temporalem Hintergrund" (sicherlich sehr schwierig mit den Menschen der Steinzeit
bzw. "Menschen mit prähistorischem Hintergrund"), neuen mit den Neuankömmlingen einhergehenden Drogen und der Abhängigkeit davon, Zwangsprostitution der Neuankömmlinge, Rassismus ("Zeitmigrantenhasser") bzw. die Gegenbewegung
("Wikinger" als Tabuwort mit der Bevorzugung eines politisch korrekteren Begriffes wie "Menschen nordischer Abstammung") und Menschen aus der Gegenwart, die sich eher einer der drei Zeitepochen der neuen Migranten zugehörig fühlen, als der modernen Zeit (Transtemporale), allerdings bei Beforeigners mit einem neuen Spin. Selbst historische Personen und Probleme dieser Epochen finden sich mit den neuen Zeitmigranten nun auch in der Gegenwart wieder.
z. B. der Konflikt der teils gewaltsamen Christianisierung Norwegens und der Personen die auf der einen (die Anhänger von Olav II. "Der Dicke" Haraldsson also den Christen) und der anderen Seite (Tore Hund die gegen die Ausbreitung des "Weißen Christus") kämpften und laut dem Titel der ersten Folge der zweiten Staffel (so weit bin ich allerdings noch nicht) wird wohl auch das Geschehen um "Jack the Ripper" wieder auftauchen.
Bislang ist das ganze recht spannend und die Dynamik zwischen dem steifen, gehemmten und mit allerlei Problemen geplagten Polizisten der Gegenwart und der ersten Nachwuchspolizistin der Wikingerzeit (und deren unkonventionelle Methoden) durchaus lustig. Und diese Thematik ist ja eigentlich immer aktuell. Ich bin mal gespannt wie's weitergeht. Allerdings halte ich es nicht wirklich für sonderlich realistisch (aber sicherlich der Dramatik geschuldet), dass sich die meisten Zeitmigranten auch weiterhin wie in ihrer Zeit kleiden, dass dürfte wohl für alle drei Zeitepochen eher unpraktisch und unbequem sein.
Kann man auch noch
in der Mediathek sehen, so lange bis es mal wieder gepurged wird (dank der Lobbywichser der Privatsender).