Wenn er so weitermacht dann kommt im nächsten Schritt, dass er mit sich selbst vor laufenden Kameras streitet.
Bei allen in der Tat für Trumps Wahlkampf wenig vielversprechenden News, bin ich aber immer noch skeptisch, ob der Aufwind für Kamala/Walz wirklich ausreicht. Nicht weil ich es den beiden nicht gönnen würde (alles ist besser als Trump, wie man ja in der aktuellen Präsidentschaft mit einem vergleichsweise sehr konservativen dem. Präsidenten sieht), sondern schlicht (wie man schon bei der Wahl vor seiner ersten Amtszeit gesehen hatte) für Trump offenbar völlig andere Spielregeln gelten. Die unzähligen Ausfälle von Trump, seinem weirden Vize und den vielen gemeingefährlichen Gefolgsleuten im Dunstkreis seines Wahlkampfes und wohl auch potenziell zukünftigen Kabinetts, sind zwar durchaus amüsant, aber ich weiß nicht ob diese zumindest für unsere Ohren extrem merkwürdigen Äußerungen auch in den USA von wirklich
Allen als hoch bedenklich gewertet werden. In der Vergangenheit bei anderen Wahlkämpfen reichte ja schon bei manchen Kandidaten ein einziger, teils winziger Fehltritt ("Gaffe"), um eine Wahl zu verlieren oder sogar eine politische Karriere zu beenden. Im Gegensatz zu seinen Gegnern (auch vor der aktuellen Wahlperiode), wo jeder noch so kleine Fehltritt/falsch gewähltes Wort nach hinten losgehen kann, ist man im Vergleich zum hochtourigen Gaffe-Generator Trump extrem nachsichtig. Er kann sich offenbar alles erlauben (und er
weis dies auch selbst sehr gut). Allein die Anzahl der Dinge die ihn eigentlich für jedes politische Amt disqualifizieren würden, sein Narzissmus, seine völlig wirren Reden, die Extremisten in seinem Dunstkreis (gerade die Evangelikalen Christlichen Nationalisten haben nun Blut gewittert), die Vetternwirtschaft seiner letzten Amtszeit, seine schiere Inkompetenz, dass er ein wirklich miserabler Geschäftsmann und Verhandlungspartner ist usw. usf. haben ihm offenbar kaum geschadet. Er hatte inzwischen mehr von derlei Gaffes der extremsten Sorte produziert, die einen ganzen Ballsaal voll mit demokratischen Kandidaten ihre politische Karriere gekostet hätten, aber im Gegensatz zu diesen macht ihn das für seine fanatischsten Anhänger sogar noch attraktiver.
Es zählen eben inzwischen keine Fakten mehr, ein notorischer Lügner und ahnungsloser Schaumschläger kommt bei einigen offenbar besser an als Experten auf ihrem Gebiet (der pure Hass der z.B. während der Corona-Pandemie den Gesundheitsexperten (auch bei uns) entgegengeschlagen ist, spricht Bände). Seine Angriffe gegen politische Gegner sind selten sachlich und meist persönlich oder beruhen gar auf absurdesten Verschwörungstheorien. Die Hardliner unter den MAGA-Anhängern sind komplett faktenresistent, besonders wenn es von irgendwelchen "Eierköpfen" und "Eliten" kommt (was natürlich ironisch ist, wenn man sieht das die echten Eliten natürlich eher auf Trump setzen, weil mit diesem deren Steuern ins Bodenlose fallen und die Rechnung dafür der kleine Mann und Mittelstand bezahlen darf). Einen auf Grundschulniveau polternden Schwätzer, der lieber Leute beleidigt, halten diese allen ernstes für die bessere Wahl für die Zukunft ihres Landes und damit natürlich der Welt, wir reden hier schließlich über die USA.
Das wurde zwar schon viel zu oft geäußert, aber ihr drängen sich wirklich die Parallelen zu "Idiocracy" auf. Und wir leben IMO in der Tat in einer Dystopie, wo man Leuten die wirklich Ahnung haben genau dieses Wissen als etwas negatives ankreidet und lieber auf einen extrem gefährlichen Showman oder schlicht plattesten Populisten setzt.
Eine Lösung habe ich aber auch nicht, denn z.B. sich auf dessen Niveau zu begeben um die Leute zu befriedigen, die nur eine Show wollen, kann sicherlich keine echte Lösung sein. Klar könnte man solchen Gestalten wie Trump auch sachlich und mit Fakten entgegentreten, aber wie man in den letzten Jahren oft gesehen hat, geht dies natürlich erst recht nach hinten los. Fakten sind nicht mehr wichtig, sondern es werden nur noch (zumeist negative) Gefühle wie Angst geschürt von solchen Leuten eines Schlages wie Trump. Bei uns haben wir von solchen traurigen Gestalten ja auch viel zu viele.