nighty
L19: Master
Ich versuche möglichst Menschen nicht in Schubladen zu stecken - aber auch mir passiert leider ;-)@nighty Ich möchte ja auch nicht in Schubladen eingeordnet werden. Z.B. in die der Populisten oder der politisch Korrekten.
Mir ging es um Naturwissenschaften, konkret Biologie. Egal, was im Kopf vorgeht und wie sich jemand fühlt oder definiert: Gene sind Gene. Was du thematisiert, sehe ich eher im Bereich Neurowissenschaften und Psychologie angeordnet. Gebiete, die noch nicht so gut erforscht sind.
Im Englischen finde ich es recht praktisch, sprachlich zwischen "Gender" und "Sex" zu unterscheiden. Das eine ist das biologische Geschlecht und das andere... nun... halt das andere Geschlecht im weitesten Sinne^^.
Für mich sind die Gene (ferner Gonosom) das ausschlaggebendste (genotypisches Geschlecht), gefolgt von den primären und dann den sekundären Geschlechtsmerkmalen (phänotypisches Geschlecht). Darum ist es auch absurd die Männerbrust mit der Frauenbrust gleichzustellen.
Bei dem phänotypischen Geschlecht gibt es freilich Abstufungen, die eine Aufmachung weiterer "Schubladen" erlaubt. MUSS man aber nicht, wenn man so nicht denkt. Man könnte auch sagen (inspiriert von "Das Leben des Brian"): "Wer eine Mumu hat, ist eine Frau. Wer Samen produziert, ist ein Mann. Egal wie der Rest gewachsen ist oder innerlich tickt" Kann man halten wie man will.
Gender und Sex - damit kann ich leben, und mir ist auch bewusst, dass man als transidente Person sein gebürtiges Geschlecht nicht ablegen kann, und es auch immer zu einem gehört.
Nichtsdestotrotz bin ich sehr froh, dass es Mittel, Wege, und auch Gesetze gibt, Menschen die eine Geschlechtsdysphorie haben, ein Leben bieten zu können, in dem man sich glücklich fühlt, sowie auch „zuhause“ fühlt, keine Ahnung wie ich es ausdrücken kann.
Aber auch mit „gebürtigem geschlecht ‚männlich‘“, hat es meinem Leben gut getan, diese ganze Schritte machen zu können, in dem ich mein Leben mit dem Geschlecht führen kann, in dem ich mich sehe, sprich - Personenstandsänderung, Name ändern, medizinische Eingriffe, ect.pp.
Zum Thema SBG, das sehe ich ehrlich gesagt als sehr problematisch und empfinde es auch als Bärendienst. Es wird zwar eine absolute Minderheit sein, aber, ich finde es macht auch den Weg offen für Menschen, die andere Dinge damit bezwecken - sprich - auch zB Fetischisten. Auch wenn es vllt nur wenige sind, es ist eine Frage der Zeit, dass die in den Mittelpunkt der Berichterstattung kommen werden :-/
Ich verstehe aber, dass man alles vereinfachen will, weil das alte Transsexuellengesetz war wirklich mühsam, bürokratisch und teuer! Man hätte da vllt eher ein Mittelweg finden müssen - den Gang zum Psychologen darf aber auf keinen Fall wegfallen, bevor man irgendwas machen will.