Simples Beispiel: Bei Mario springst du vom einem Pilz auf den anderen. Drückst du den Knopf zu lange oder den Stick zu weit nach vorne, fliegst du drüber und landest im Graben. Bei Tomb Raider war das früher auch so, halt nicht mit Pilzen. Jetzt springst du nicht mehr, sondern aktivierst per einmaligem Knopfdruck ein Script, das eine ganze Sprungspassage auslöst. Lara schreit, ganze Felsformationen brechen in sich zusammen und 10 Sekunden später stehst du auf dem Gipfel eines Berges. Der X-Button machts möglich.
Mal abgesehen davon, dass bei Uncharted der Punkt der ist, dass man Dinge durchgescriptet Zocken kann, die sonst bei vielen Games ganz einfach nur Zwischensequenzen sind und deswegen der ganze Quatsch oft einfach nur Failgelabber ist.
Genauso wie die QTEs bei GoW. Dort ist der Finisher eben ein durchgestyltes QTE - in früheren Games wurde nachdem die Lebensanzeige eben aufgebraucht ist ein gerendertes Filmchen abgespielt...oder es passierte gar nix - hat im Endeffekt auf das eigentliche Gameplay NULL Einfluss, nein es erweitert es sogar.
Das sollte mal gesagt werden, denn die Mariovergleiche in solchen Fällen sind oft idiotisch, gerade wenn über QTE-Finisher abgelästert wird. Wie sieht denn die Realität aus? Früher hast du den Gegner bis zu einem bestimmten Punkt (dem Tod) heruntergeballert und das wars - Film wird eingespielt, oder es geht einfach weiter. Heute tust du genau das selbse, nur dass dann eben zum Abschluss nicht gleich ein Film eingespielt wird, oder es einfach weitergeht, sondern dass du noch mit einem QTE ein bisschen stylish schnetzeln darfst. That's it - ganz nüchtern betrachtet.
Nur so viel dazu...ein God of War z.b. ohne QTE wäre exakt das gleiche Spiel...nur OHNE QTE...nichts würde hinzukommen...man würde aber gar was weglassen.
Solche Games waren davor genauso wenig ein hüpfendes Mariogame wie sie es jetzt sind, also sind diese dummen (und mehr ist es nicht außer dämlich) Vergleiche und Gerede über einschränkendes Casual-Gameplay völlig überflüssig.
Und wie ist es bei Tomb Raider? Es ist eben ein Reboot und leider Gottes war TR eben ein Game, das gerade was die Inszenierung betrifft schlecht gealtert ist. Das stört sicher viele Fans und ich mag es auch bei denen die noch viel Spaß mit Underworld und den schon stark abfallenden TRs davor hatten, auch total verstehen, aber es hat schon seinen Grund warum TR ein komplettes Redesign bekommen hat.
Am Ende sollte man aber nicht alles als Quatsch oder Casual oder whatever abstempeln, nur weil man selbst andere Vorlieben hat und vor allem nicht so wie du auf einem saudämlichen Niveau. Trends werden sicher teilweise zu stark übernommen und manche Genrevorlieben deswegen etwas vernachlässigt, aber die Branche sortiert sich sowieso immer wieder neu und wenn sich zu viel Richtung starker Inszenierung wie bei UC entwickelt, dann werden viele sowieso auf die Schnauze fallen, vor allem jene, die es nicht so wirklich hinbekommen.
Aber ich finde es nur noch nervig, wenn immer wieder abwertend von Linearität und mangelnder Komplexität + die QTE und Scripts und ewigem Einheitsbrei gesprochen wird und im Gegensatz dazu vom 20. 2D Mario geschwärmt wird...
Vor allem weil sowieso immer willkürlicher darüber entschieden wird, wann ein komplexes Gameplay und wann ein gut zugängliches positiv und wann negativ ist und wann ein lineares Spieldesign völlig ok und wann absolut enttäuschend ist.
Muss ich immer den Kopf schütteln...