Eleak
L99: LIMIT BREAKER
Das war bereits am Anfang von DIS von den Autoren in die Geschichte eingebaut und jeder der Trek kennt, weiss, dass dieser Vorgang gegen sämtliche Gepflogenheiten der Sternenflotte geht. Die Autoren haben also auch schon am Anfang ganz bewusst der Technik eine Grenze gesetzt womit der Sporenantrieb nie und nimmer bestand haben würde.
Und das soll man jetzt gut finden? Ging das nach dem Motto "wie würgen wir den Fans eins rein?" oder "hurhur, wir machen jetzt alles düster, weil das verkauft sich"?
Nein, es war auf dem Papier ne interessante Idee, aber die Umsetzung steht auf einem ganz anderen Blatt. Das was Fuller wollte, hätte nicht nur den Zeitplan von CBS gesprengt, sondern auch das Budget. Also durfte er seinen Hut nehmen (mit der coolen begründung "komplexere Geschichten" zu erzählen...ihr wisst schon, abseits von Trek)
Aber die Föderation befand sich im Krieg und war verzweifelt.
Dank Burnham die den ersten Schuss gefeuert und gemeutert hat was übrigens meiner Meinung nach nicht nur unlogisch, sondern einer der größten kanon Brüche war...aber da Kurzmann nicht mal die grundlegenden Dinge weiß, wie z.B. das die Vulkanier zu der Föderation gehören oder das man seit Archer noch nie einen Klingonen gesehen hat...war es auch nicht überraschend. Das die Serie so negativ aufgenommen wurde, auch nicht.
Star Trek: 15 Times That Discovery Has Brazenly Broken Canon
Star Trek: Discovery claims to be set in the original universe, but the show routinely goes against facts and ideas that have come before it.
screenrant.com
Es war nicht verwunderlich das viele dachten, Discovery wäre ein eigenes Universum, wie JJ Trek...wäre glaube ich auch besser gewesen hätten die das gemacht. Star Trek ist eine Serie die stark auf die Fans aufbaut...denen vor den Karren fahren ist keine gute Idee. Immerhin ist der Mainstream drauf angesprungen.
Aber keiner den ich kenne, der mit Star Trek aufgewachsen ist, mag Discovery. Nicht weil die Serie so anders ist, nein, an Technik (Holoscreens) und dem Design hat man sich schnell gewöhnt und wurde ja sogar in der Serie geklärt. Tatsächlich höre ich vermehrt das man den roten Faden lieber so wie der war, lieber gestrichen hätte. Tylor rausschreiben und es wäre besser gewesen.
Picard ha tes meiner Meinung nach besser hinbekommen. (und ja, die Holosteuerung wurde direkt aus einer DS9 Episode übernommen)
Das Problem ist doch einfach: Star Trek ist mehr als nur technobabble, auch wenn es einiges ausmacht.Der Preis des Sporenantriebs wurde nicht kommuniziert. Die Sternenflotte begriff bis zum Abschalten des Antriebs nicht, dass eine lebende Komponente den Antrieb am Laufen hält (in dem Fall dann Stamets). Dass Stamets später damit klarkam, musste wieder beendet werden, insofern wurde das Myzelnetzwerk selbst angegriffen (und ganz nebenbei wollten sie auch Dr. Culber wieder zurückbringen), also wurde diese Plotline integriert. Ich sehe da nicht wirklich ein Problem, ob es nun fantastisch ist oder nicht. Die Pseudowissenschaft von Star Trek finde ich selbst auch toll, aber es ist eben Fiktion, dann spielen Sie halt mit einer neuen Technologie herum, sei es drum.
Das Problem war nie die Existenz der Technik, sondern wie man damit umgegangen ist. Genetische Manipulation ist seit den 90igern verboten und gerade Starfleet hat sich immer an diese Regel gehalten, ohne Ausnahme. (Space Seed anyone?) Kurz: der Sporenantrieb wäre niemals genehmigt worden und wenn doch, hätte man darauf bezug nehmen müssen. Da ging so viel Storypotential flöten.
Woran Discovery wirklich litt ist ein ganz anderes Problem: Am ständigen Wechsel der Showrunner. Erstens wurde Bryan Fuller gefeuert inmitten der Produktion der ersten Staffel. Die Ausrichtung wurde komplett geändert, Fuller wollte bspw das Spiegeluniversum nicht im Kirkstil sondern er wollte es als "The Path not Taken" realisieren, so dass die im Spiegeluniversum nicht per se einfach "böse" Versionen von uns selbst sind, sondern einfach nur Menschen die bestimmte Entscheidungen anders getroffen haben.
Nochmal als Widerholung: Mir gefiel die erste Staffel trotzdem.
Die zweite Staffel hat das gleiche Problem: In der Hälfte der Staffelproduktion wurden die Showrunner Herberts & Gretchen hinausgeworfen, wegen ihres "herrischen Tons" und einer "toxischen Athmosphäre" im Writers Room. Was bewirkte es? Dass dei zweite Hälfte der zweiten Staffel mit Control eine komplett andere Story erzählt als der Anfang es suggeriert. Die Story wurde dort wieder umgeschrieben, mittendrin. Wenn man sich die zweite Staffel genauer anschaut ist dort ein Bruch drin. Aber das liegt wieder an diesen Problemen.
Die dritte Staffel ist also die erste Staffel, die aus einem Guss sein wird, und ich bin gespannt, ob das die Story konsistenter und konsequenter macht.
Sich an irgendwelchen technicalities aufzuhängen ob der Sporenantrieb Sinn oder nicht macht, ist in etwa genauso sinnfrei ob es Wesen wie Q gibt oder nicht - gerade bei ihrer Allmacht.
Noch mal: man hängt sich nicht an technischen Details auf, keine Ahnung warum man darüber diskutieren muss. Der Sporenantrieb war ne doofe umgesetzte Idee (abseits von der Prime Directive oder Section 31).
Das Showrunner Problem hatte nicht nur Discovery. Mir ist persönlich auch egal ob Typ xyz jetzt mittendrin gefeuert wird oder nicht, wenn die Ursprungsidee schon nichts taugt, dann meist auch nicht die vom Nachfolger. Schau dir mal Chaos on the Bridge an (oder generell die Dokubox "Unendliche Weiten". Da fragt man sich teilweise eh wie die Serien so gut geworden sind...oder wie sie es geschafft haben.
Das Showrunner Problem ist nur eins von vielen Problemen, die Discovery hat und ich sehe nicht wie das große negative Wellen geschlagen hat. Zumindest nicht in Staffel 1. Staffel 2 wurde gegen Ende hin ja ziemlich schlecht, auch wenn ich jede Szene mit der Enterprise gefeiert habe.
Die dritte Staffel hat von Haus aus nicht die gleichen Probleme, wie S1 und S2...einfach weil sie einen auf Andromeda machen (frage mich sowieso warum man unbedingt ein Prequel machen musste). Ob die Showrunner die Staffel überleben, bleibt abzuwarten und zu hoffen.