Das Spiel hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Habe insgesamt 32,5 Stunden gebraucht. In Anbetracht der 100 Stunden die ich mit Oblivion verbracht habe imo zu wenig. Zwei Quests, nämlich die fünf Burgherren und die Teleportsteine hatte ich nicht fertig. Den Rest hatte ich. Ich hab komplett auf Kämpfen gelevelt. Schwertkampf Stufe 10 und Stärke auf 100. Dazu noch Schlösser knacken und Diebstahl. Mir war von Anfang an klar, dass ich mich den Banditen anschließe, da die mir am meisten zugesagt haben. Ich hab auch mal kurz überlegt, ob ich mich der Inquisition anschließe, aber die Banditen haben mir einfach besser gefallen. Der Weg des Magiers war nie ein Thema, weil ich Magie in solchen Spielen grundsätzlich immer ignoriere. Egal ob Zauber, Schriftrollen- oder Tränke herstellen.
Die ersten Stunden waren etwas komisch. Ich bin ziemlich schnell was Quests angeht in der Hafenstadt und im Banditenlager nicht mehr weiter gekommen. In beiden Fällen stand ich zwischenzeitlich ein bisschen auf dem Schlauch. Auch hat mich am Anfang die größe der Karte herb enttäuscht, ja geradzu schockiert. Vom Banditenlager runter zur Hafenstadt hoch zur Vulkanfestung schon hatte ich alles gesehen. Mitnichten. Nachdem es auf einmal in der Hafenstadt und dem Banditenlager wieder zügig mit den Quests weiter ging bekam ich von Patty eine bessere Karte der Insel und dann wurde mir so nach und nach das gesamte Ausmaß der Welt bewusst, die wesentlich größer ist als sie anfangs wirkt. Was mich immer wieder sehr sehr beeindruckt hat war, dass die gesamte Welt wie ein großer Raum wirkte. Es gab weder versteckte, noch offensichtliche Ladezeiten wie z.B. bei Oblivion, wenn man eine Stadt betritt. Alles wirkte wie aus einem Guss. Die ersten beiden Kapitel haben mir am meisten Spaß gemacht. Das Questen durch das Banditenlager und die Hafenstadt haben mir am meisten Spaß gemacht. Ab meiner ersten Begegnung mit dem Inquisitor ging es etwas bergab. Das Suchen ach den Kristallscheiben war dann schon nicht mehr so spaßig wie das Questen in den beiden großen Gebieten. Spätestens aber ab dem Inneren des Vulkans war es dann größenteils vorbei mit dem Spielspaß. Hier ging es dann für mich quasi nur noch darum das Spiel durchzuspielen. Die dauernden Kämpfe gegen die Echhsemenschen waren ziemlich ermüdend und haben nicht wirklich Spaß gemacht. Danach ging es quasi genauso weiter. Die fünf Rüstungsteile waren insgesamt nicht schwer zu finden. Die Kerker waren bis auf eine Ausnahme extrem klein, nach ein paar Minuten stand ich mit dem Rüstungsteil da. Bei einem hatte ich anfangs herbe Probleme den Eingan zu fingen (die beiden nördlichsten Eingänge sind durch einen gemeinsamen Tunnel verbunden. Bei dem rechten hab ich anfangs den richtigen Eingang nicht gefunden und bin immer wieder drüben beim Banditenlager raus gekommen) Der Kerker beim südlichen Wasserfall war der schwerste und erweckte fast schon vergangene Erinnerungen an Zelda. Das Rätsel mit der Winde fand ich extrem daneben und unlogisch. Ich hatte die Idee, die Winde mit der Armbrust abzuschießen, fand die Idee aber so bescheuert, dass ich sie sofort wieder verworfen habe.
Technisch ist das Spiel nicht so gut, dafür hat mir die Grafik umsomehr gefallen. Die Landschaft war imo wirklich richtig gut gestaltet und trug sehr zur Atmosphäre bei. Die Weitsicht war klasse. Oben bei der Vulkanfestung kann man einen sehr sehr großen Teil der Insel überblicken und alles was man sehen kann kan man auch erreichen und zwar in einem Rutsch ohne Ladezeiten oder sonstiges. Hier wurde imo fantastische Arbeit geleistet. Die Animationen und Figuren sind aber furchtbar. Nicht nur das schlimme Gesichterricycling, besonders die Frauen enttäuschten gnadenlos. Es gibt genau drei Arten von Frauen. Elde, reiche Frauen, Bäuerinnen und die zwei Kämpferrinnen und die unterscheiden sich teilweise nur durch die Farbe der Kleider, da hätte man sich wesentlich mehr Mühe geben können.
Der Endgegnerkampf war das Schlechteste was ich je gesehen habe. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll... es war einfach alles schlecht. Der Endgegner war von der Art wie er zu bekämpfen war sehr sehr gut mit denen aus den vier 3D-Zeldas zu vergleichen. Aber selbst gegen die mittlerweile fast 12 Jahre alten Endgegner aus Zelda: Ocarina of Time verliert dieses, was auch immer das sein soll, gnadenlos. Egal ob Inszenierung, Schwierigkeit, Atmospähre oder Taktik. Ich weiß noch ganz genau bei OoT mit was für einer Anspannung man in den Endgegnerraum gegangen ist, nachdem endlich das riesige goldene Schloss vor der Endgegnertür gefallen ist. Mit einer Gänsehaut und voller Anspannung ging es in den Raum, man konnte es kaum erwarten den fantatsisch in Szene gesetzten Endgegnern gegenüber zu stehen. Egal ob Volvogia aus dem Feuertempel, oder die Sexy Thermohexy (die hieß wirklich so) aus dem Geistertempel oder den König der Endgegner Bongo Bongo aus dem Schattentempel. ODer selbstverständlich der Endkampf gegen Ganon in den Trümmern des zerstörten Schlosses. Selbst diese Endgegner aus dem Jahre 1998 schlagen dieses Teil aus dem Jahre 2009 mit Leichtigkeit. Der Kampf war einfach nur unbefriedigend, er war viel zu leicht, die Hinweise völlig unangebracht, es fehlte an Dynamik, Dramaturgie und Spannung. Kein Nervenkitzel, keine Aufregung, kein gar nichts. Schon allein wie der Kampf anfangs inszeniert wird. Keine dramatische Musik, nichts. Das Ding kommt einfach von oben runter und da steht es ohne jede Regung in mir. Bei Zelda hätte das ganze ungefähr so ausgesehen: Man betritt den Raum, Link sieht sich um, es wird ganz still. Man hört eventuell etwas rascheln, von oben kommt etwas Putz von der Decke, dann mit einem Mal: KRACH mit einem lauten Knall und einer fantastischen musikalischen Untermalung kracht der Endgenger pompös von untern herrab, die Erde bebt, das Blut kocht, da steht er, ein unbezwingbares Monstrum in all seiner Boshaftigkeit aber hier? Tag ich bin der Titan ich bin dann mal dein Gegner... das ist einfach nur entäuschend. Man hätte den Kampf schonmal dadurch aufpeppen können, indem der Titan sich frei über die Fläche bewegt hätte und nicht nur dum auf der Stelle stand. Dann das Ende des Kampfes...... einfach nur schlecht. Warum wird der Endgegner per Endsequenz vernichtet? Warum darf ich den vernichtenden Schlag mit dem Hammer nicht selber ausführen? Was soll diese eine einzige, völlig deplaziert wirkende Rendersequenz? Und dann diese lächerliche, staubtrockene Inszenierung. Das Ende hinterlässt keine Befriedigung, kein gutes Gefühl etwas gesehen und geleistet zu haben so wie OoT oder TP es geradzu in Perfektion taten.
Die Inszenierung dieses Spiels ist sowieso der größte Kritikpunkt weil quasi nicht vorhanden. In Zeiten von MGS4 oder UC2 kann man da imo schon etwas mehr erwarten. Allein der Anfang. Eine zweite schlechte Rendersequenz und bumm wacht man am Strand auf. Das war echt enttäuschend.
Alles in allem hat mir das Spiel aber sehr gut gefallen und auch wirklich Spaß gemacht. Als Tester hätte ich 79% vergeben.
Positiv:
- Wunderschöne Grafik
- Spielwelt nicht zu klein...
- Sehr gute Sprachausgabe
- Viele gute Quests
- Sehr gute Oberwelt
- Gute Dialoge
Negativ:
- Grausame Inszenierung
- ... hätte allerdings auch größer sein können
- Furchtbare Animationen
- Schlechte Charaktergestaltung
- Noch schlechtere, weibliche Charaktergestaltung
- Nur drei große Orte, nur eine Stadt
- Nach Ende hin etwas unmotivierend
- Sehr schlechter Endgegnerkampf
- technisch nicht der Hit
- Mit 30 Stunden Spielzeit zu kurz
Grafik: 90%
Ton: 80%
Spielspaß: 79%