Die jeweils aktuelle Konsolengeneration setzt den Maßstab für die gesamten Gaming-Industrie: Um hohe Verkaufszahlen zu erreichen ist eine Unterstützung der Konsolen notwendig, also müssen sich die
Spiele an der gegebenen Leistungsfähigkeit orientieren. Aus diesem Grund sind die Erwartungen an die Next-Gen-Konsolen immer hoch, denn durch sie erhalten die Entwickler mehr Spielraum.
CPU und GPU holen auf, die SSD zieht vorbei
Auch von der Playstation 5 und der Xbox Series X verspricht man sich Spiele mit besserer Optik, die durch die deutlich gestiegene
CPU- und GPU-Leistung ermöglicht werden soll. Es wird aber zusätzlich auch das Speichermedium verändert, und das könnte zum Problem werden. Voraussichtlich sollen die Next-Gen-Konsolen von Microsoft und Sony nämlich hier nicht nur zum PC aufschließen, sondern diesen sogar überholen.
Ganz anders war das bei der aktuellen Generation: Die Playstation 4 und die Xbox One setzten vor sechs Jahren auf abgewandelte PC-Hardware. Die war aufgrund der vielen CPU-Kerne zwar ungewöhnlich, doch ein damals durchschnittlicher Rechner konnte mit den Konsolen dennoch gut mithalten.
Wenn die Playstation 5 und die Xbox Series X allerdings wirklich, wie aktuell vermutet, serienmäßig NVMe-
SSDs einsetzen, haben sie schlagartig deutlich höhere Schreib- und Leseraten als übliche Gaming-PCs. Zwar sind dort SSDs auch Standard, aber meistens noch solche per SATA-Anbindung und zudem oft auch nur mit geringer Speicherkapazität. Spiele landen dann, wie auch bei den aktuellen Konsolen, auf der HDD.
Wenn sich die Entwickler bei zukünftigen Spielen auf den hohen Datendurchsatz von NVMe-SSDs verlassen, könnte das für PC-Spieler negative Auswirkungen haben. Zwar spielt die Geschwindigkeit des Speichermediums für viele Genres keine große Rolle, beispielsweise Open-World-Spiele könnten von höheren Leseraten aber durchaus profitieren.
Setzt ein Spiel in Zukunft den hohen Datendurchsatz einer NVMe-SSD voraus, könnten wohl nicht mehr alle Computer mithalten. Die Entwickler müssten das Spiel dann entsprechend anpassen, was sie aber erfahrungsgemäß bei weitem nicht immer tun. Die Folge wären dann Probleme bei portierten Spielen, sofern der eigene
Gaming-PC nicht ebenso auf eine flotte SSD setzt.