Ich habe in dem von dir zitierten Post nicht geurteilt, sondern lediglich festgestellt, dass es sich um eine plumpe Anmache (=> ist nicht gleich sexuelle Belästigung) handelt. Sollte der Satz so gefallen sein - egal welcher Kontext - dann hatte der Mann schlicht Hintergedanken. Das macht einen nicht sofort schuldig.
Dass es sich um sexuelle Belästigung handelt, habe ich erstmal so nicht gesagt, sondern lediglich festgestellt, dass das vermeintliche Opfer im Tweet einen ND-Mitarbeiter der sexuellen Belästigung bezichtigt und dass solch ein Straftatbestand in Ermangelung von Beweisen schwer nachweisbar wäre. Was aber sexuelle Belästigung ist oder nicht, wird in jedem Land anders gesehen. Tatsache ist, dass die Person sich als Opfer sieht. Mehr habe ich nicht gesagt. Du tust ja so, als hätte ich alles schon festgelegt.
Auf der anderen Seite wird hier unterstellt, dass die Reporterin Aufmerksamkeit suche, findest du das etwa nicht voreingenommen? Das ist gleichzustellen mit den Leuten, die gleich den Schuldigen ausmachen wollen und auf Hexenjagd gehen. Wenn du dir meine Posts aufmerksam durchliest, wirst du feststellen, dass ich keinesfalls versuche die Schuldfrage zu beantworten, sondern dass ich versuche, dieses unsägliche Victimblaming zu stoppen.
Ich entschuldige mich, falls es anders rübergekommen ist.
Nochmal: Ich leite keine Szenarien ab, sondern gebe nur wieder, was im Tweet steht, ungeachtet ob es nun wahr ist oder nicht.
Du dagegen leitest gleich im nächsten Absatz ein mögliches Szenario ab, wo doch möglicherweise "keine böse Absicht" dahinterstand. Weiterhin sagst du, man solle doch zur Polizei gehen und nicht im Netz nach Aufmerksamkeit suchen. Ich vermute mal, dass du nie Opfer von sexueller Belästigung warst? Sonst wüsstest du, wie totgeschwiegen und prekär das Thema primär für die Opfer ist und der Umgang damit sich als schwierig erweist. Besonders in Arbeitsverhältnissen, wo diejenigen aus einer erhöhten Machtposition handeln, kann das schon psychische Folgen haben. Das muss hier aber nicht zutreffen, will dich nur dafür mal sensibilisieren.
Der Sachverhalt geht nur dem Richter was an? Ja, wozu diskutieren wir überhaupt irgendwas, wenn was vorfällt? Sollte man einfach mit der Schulter zucken und weitermachen, wir Normalsterbliche dürfen ja keine Meinung darüber haben. Sei aber bitte konsequent und sag das bei jeder Nachricht (wenn mal z.B. wieder irgendein Vorfall politischer Dimension geschieht, bitte nicht sofort urteilen, sondern einfach abwarten, was das Gericht so sagt).
Ging mir eher darum, dass manche Opfer sich nicht trauen, zur Polizei zu gehen. Schon klar, dass das auch bewiesen werden muss. ^^
Natürlich hast du aufgrund des tweets ein Opfer, Täter Szenario abgeleitet, mir in der Folge sogar victimblaming unterstellt.
Ohne zu wissen ob der tweet 0% oder 100% oder irgendwas dazwischen als Wahrheitsgehalt hat
Möglich das sie Opfer ist, aber vielleicht ist sie auch Täter mit einer dreisten Lüge
Alles ist möglich und das mindeste wäre es, in dem entsprechenden Fall auch die Sicht der anderen Seite zu hören
Eines habe ich nämlich gelernt, wenn 2 oder mehr Menschen zusammentreffen ist es nicht selten, das beide 2 völlig verschiedene Versionen des gleichen Vorgangs erzählen. Ärgerlich ist es übrigens vor allem das dieser wahrnehmungsunterschied bei unterschiedlichen Geschlechtern nochmal gesteigert vorkommt
Ich diskutiere hier auch nicht aus der hohlen Hand, sondern hab selber einen Fall von Anschuldigung miterlebt, der mir gezeigt hat wie der Hase laufen kann
Führungskräfteschulung in der Firma, schulungsleiter war ein Mann, Teilnehmer waren 7 Männer und 2 Frauen, ich war einer der sieben männer
Die Schulung ging 2 Wochen, die stimmung war entspannt und wurde mit der Zeit noch lockerer und am letzten tag gab's vom schulungsleiter halt mal bisserl schlüpfrige Witze in der restlichen zeit, thema war durch, Zeit noch vorhanden und er dachte sich nix bei, wir auch nicht, war einFach bisserl fun und lockeres plaudern weil die Schulung zuende war
War auch überhaupt nicht anzüglich gemeint, war einfach der lockeren Atmosphäre geschuldet.
Niemand fand es in dem Moment unpassend, hat auch niemand seinen unmut geäußert.
Ne Woche später erfuhr ich das 1 weibliche Teilnehmerin sich bei der gleichstellungsbeauftragten darüber beschwert hatte.
Folge war ne Abmahnung für den schulungsleiter
Das liess er nicht auf sich sitzen, beschwerte sich drüber beim betriebsrat, dann gab's mitarbeitergespräche der Teilnehmer zum sachverhalt
Und es kam raus, das die Beschwerde wie aus ner anderen schulung klang, denn keiner ausser dieser Person hatte das so erlebt und empfunden
Was ich damit sagen will ist das man auf nen tweet einer Einzelperson nun mal so gar nix aufbauen sollte
Zur richtersache
Ich würde es in der tat begrüßen, dass solche Anschuldigungen nicht über social Media, sondern wenn ernstgemeint über den behörden weg bzw internen unternehmensweg laufen
Nur da besteht nämlich die Möglichkeit einer Aufklärung des Sachverhaltes, auf Twitter sicher nicht
Btw wurde dann damals die abmahnung des schulungsleiters infolge der mitarbeiteranhörungen wieder zurückgenommen, da der Sachverhalt sich im Gesamtbild eben anders darstellte als die ursprungsbeschwerde zunächst vermuten ließ