Eigentlich dient einfache / inklusive Sprache dazu, dass diese Begriffe eben nicht nur in der eigenen Bubble verstanden werden. Meine Mutter (könnte sie denn englisch
), würde Allow- und Denylist viel besser verstehen als White- und Blacklist.
Behörden nehmen sich das auch schon seit Jahren vor, aber scheitern immer noch kläglich daran verständliche Bescheide zu schreiben.
Andere Begriffe sind auch einfach aus der Zeit verfallen, deshalb beacheinigen Ärzten Menschen mit niedrigem IQ heutzutage auch eine „Intelligenzminderung„ und nicht mehr „Idiotie“.
Mit dem Unterschied, dass "Idiotie" schon etymologisch eine negative Zuschreibung hatte und ganz klar als Begriff für nutzlose Menschen benutzt wurde. Wir hatten also ein ganz klar abwertendes Wort, dann hat man basierend auf diesem Wort eine medizinische Diagnose benannt und anschließend die medizinische Diagnose umbenannt. Wichtiger Aspekt! Denn gegen diese Abfolge würde keiner etwas sagen. Nur haben wir es mit der heutigen sprachlichen Vergewaltigung nicht mit dieser Abfolge zu tun, sondern greift völlig willkürlich ein, wenn etwas mit genug Hirnakrobatik von ein paar halbstarken Vollidioten in irgendeiner Form auf eine Hautfarbe assoziiert werden kann
(und wieder haben wir die beiden politischen Pole als Ursprung des Problems, die diese Thematik immer und immer und immer wieder breittreten müssen).
Und das Problem an inklusiver und neutraler Sprache ist dann jetzt welches?
Sprache ändert sich ohne Einflussnahme. Immer und überall. Indem man hier eingreift, beschleunigt man den Wandel nicht, sondern bremst ihn, weil man den sprachlichen Wandel nicht erzwingen kann.
Die großen Techunternehmen wollen halt möglichst viele Menschen ansprechen und das gelingt nur wenn alle Verstehen was sie sagen und sich niemand ausgegrenzt fühlt.
Damit erreichen sie aber nicht mehr Menschen. Sie nerven nur Menschen, schaffen Angriffsfläche und den Grundstein für Gegenbewegungen, die den sprachlichen Wandel wiederum verhindern.
Mir auch nicht, aber ich bin auch weiß, männlich und erwachsen.
Aber der Sprung von Schwarz = Verbote / Weiß = Erlaubt ist doch einigermaßen verständlich, deshalb spielt man im Kindergarten auch nicht mehr "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?"
Bei Idiotie hatten wir einen negativen Begriff für bestimmte, nutzlose Menschen. Das war der Ursprung des Wortes. Die Zuschreibung von Schwarz = Negativ, Weiß = Positiv hat es in in ihrem Ursprung nichts - und man kann es gar nicht genug betonen:
nichts - mit irgendeinem Menschen zu tun und die Zuschreibung hat auch heute nichts mit einem Menschen und dessen Hautfarbe zu tun. Erst indem du die Zuschreibung schwarz = negativ / dunkle Hautfarbe = schwarz ergo dunkle Hautfarbe = negativ vornimmst, wird der Begriff rassistisch. Und damit hat die rassistische Zuschreibung nichts mit dem Begriff selber, sondern mit dem Denken der Menschen zu tun. Und das lässt sich nicht einfach ausschalten, selbst wenn man die Begriffe streicht. Denn schwarz wird - ob mit oder ohne diese Begriffe - immer als negativ gesehen werden. Die Menschen werden sich in der Nacht immer weniger sicher fühlen als am Tag. Schwarz wird immer mit Gefahr assoziiert werden, Weiß mit Sicherheit. Das hat mit Rassismus nichts und mit Evolution verdammt viel zu tun. Und viele werden einen Menschen mit schwarzem Hut, schwarzer Gesichtsmaske und schwarzen Kleidern mitten in der Nacht nun mal eher mit Gefahr assoziieren, als ein in pink oder weiß gekleideter Mensch am hellsten Tag.
Sprache hat viel Macht. Aber die Assoziation von schwarz = böse hat mit der Sprache rein gar nichts zu tun. Und das Spiel ist darum btw. auch völlig problemlos, weil der schwarze Mann ein in schwarz gekleideter Mann und kein dunkelhäutiger Mann ist. Das Ziel muss sein, dass die Assoziation zwischen "schwarzer Mann" und "Mann schwarzer Hautfarbe" in den Köpfen der Kinder zu verhindern, nicht den Begriff "schwarzer Mann" aus ihren Köpfen zu verbannen. Denn ein in schwarz gekleideter Mann in der Nacht ist vielleicht tatsächlich gefährlich. Und er sollte das Kind vielleicht tatsächlich nicht sehen.