Übrigens nur als Tipp: Wer von Charles Manson und Sharon Tate keine Ahnung hat, wird enttäuscht. Man sollte die Geschichte kennen, um den Film wertschätzen zu können...und das, obwohl das für 95% des Films nur ein absolutes Randthema ist...sonst verlässt man den Film mit dem größten Fragezeichen ever.
Ich war den Film mit meiner Freundin gucken, die zwar mal den Namen Manson Family gehört hatte, aber nicht wusste, was das bedeutet und auch keine Ahnung von Sharon Tate hatte - ihr hat der Film aber zum Glück trotzdem sehr gefallen. Aber grundsätzlich würde ich dir schon zustimmen, da der Film enorm mit der Erwartung des Zuschauers spielt (zumindest, wenn man die realen Ereignisse kennt). Ich habe mich vorher und auch während des Film ständig gefragt, wie Tarantino das Ende des Films umsetzen würde - dass der Film so ausgeht, wie er ausgegangen ist, hab ich mir dann irgendwann im Laufe des Films gedacht.
Und zu deiner ersten Aussage:
Es ist schon erstaunlich, wie es Brad Pitt schafft, einen Charakter, der so viele Eigenschaften besitzt, die man nicht sonderlich gut finden muss, so gut und charismatisch dazustellen, dass man Cliff Booth richtig mag. Anzusehen, wie Pitt durch die Straßen fährt und dabei gute Musik im Radio läuft ist einfach chillig. Am liebsten wäre ich als Beifahrer dabei gewesen. Leonardo DiCaprio macht auch einen unglaublich guten und vor allem vielschichtigen Job in dem Film. Das mochte ich sehr. Er spielt seine verschiedenen Rollen, die unterschiedliche Charaktereigenschaften besitzen + seine eigentliche Rolle als Rick Dalton, der auch mal sehr aggressiv werden kann. Besonders interessant fand ich die Szene, in der er seinen Wohnwagen am Set zerstört und sich selbst anschreit, und natürlich am Ende, als er zum Auto der Manson Family geht - dieser Rage war unglaublich toll gespielt!
Wenn es nach mir geht, würde man den Film mit Oscars bewerfen. In den letzten Jahren habe ich nur wenige Filme gesehen, die mir nachträglich so gut im Kopf geblieben sind (ich rede von eigenständigen Filmen). OUATIH hat auch Potenzial, um mein liebster Tarantino-Streifen zu werden, wobei ein Vergleich auch echt schwierig ist.