ZEIT ONLINE: Angeblich hat Microsofts CEO Satya Nadella nach seinem Amtsantritt 2014
darĂŒber nachgedacht, die Xbox einzustellen. Sie sollen ihn davon ĂŒberzeugt haben, an der Xbox festzuhalten. Seitdem haben Sie das GeschĂ€ft grundlegend verĂ€ndert, etwa mit der EinfĂŒhrung des Spiele-Abos Game Pass. Inzwischen ist das
Xbox-GeschĂ€ft profitabel und sie stehen vor einer der gröĂten Ăbernahmen der Techbranche. Wie haben Sie Ihren Chef damals ĂŒberzeugt?
Spencer: Ich glaube, es wird manchmal ein bisschen ĂŒberzeichnet, dass Satya seinen Finger schon auf dem Knopf hatte und ich dann die Xbox gerettet habe. Aber ja, die Xbox war damals kein profitables GeschĂ€ft, sie hatte keinen Erfolg am Markt. Ich glaube, der Grund dafĂŒr war, dass wir damals keine wirkliche Vision hatten, die uns von anderen abgehoben hat. Damals haben mein Team und ich festgestellt, dass sich Gaming in einem VerĂ€nderungsprozess befindet,
von gerĂ€teabhĂ€ngig zu gerĂ€teunabhĂ€ngig. FrĂŒher habe ich bestimmte Spiele auf dem PC und bestimmte Spiele auf der Konsole gespielt. Heute kann ich Roblox, Fortnite oder Minecraft ĂŒberall spielen, auch auf dem Handy. Das war damals noch nicht so â und wir dachten uns: Wenn wir weniger gerĂ€te- und mehr spielerabhĂ€ngig denken, kann das uns ein Alleinstellungsmerkmal geben. Wir haben ĂŒber GeschĂ€ftsmodelle nachgedacht, die mehr Leuten mehr Spiele zugĂ€nglich machen â wie eben der Game Pass oder Cloud Gaming. Dabei hat Microsoft uns unterstĂŒtzt. Aber die Reise geht immer weiter, wir mĂŒssen nach
immer neuen Möglichkeiten suchen.