Vorweg, starker Beitrag.
Evtl um es besser zu beschreiben, die Figur zu steuern, anzugreifen etc hat sich für mich einfach nicht so spaßig angefühlt. Aber habe sowieso den Eindruck, dass bei dem Spiel man sich eher auf die Präsentation einlassen muss (die echt gut ist).
Ja, es hat schon ein bisschen gedauert, bis man sich vollends mit der Steuerung angefreundet hatte, aber sobald man im Flow ist, spielt es sich richtig, richtig gut. Wohlgemerkt sage ich das als jemand, der mit solchen Spielen meist weniger anfangen kann. Die Präsentation hat hierbei natürlich sein übriges getan.
Ach, magst du nicht die ausführlichen Skilltrees, Build Möglichkeiten ("Tiefgang") und RPG Mechaniken allgemein in all deinen Spielen
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Die sind vor allem drin, um die Spielzeit künstlich zu verlängern. Ich weiß zwar nicht wieso, gerade in Zeiten von unendlichen Backlogs sind viele Leute mega angepisst, wenn ein Spiel nicht mal mindestens 20 Std dauert, selbst wenn es sich hierbei um Action Spiele/Jump n runs etc handelt.
Ich finde es schrecklich. Ich habe hier ja schon öfter geschrieben, dass Spiele wieder auf den Punkt, entsprechend ihrem Genre, entwickelt werden müssen. Wenn ich ein (J)RPG spielen will, dann tue ich genau das. Ein Action-Game oder Action-Adventure darf bitte genau das sein, was es sein sollte, ohne unnötig (mit anderen Genre) überfrachtet zu werden, sei es in der Steuerung oder bei Items/Equipment, Skilltree... Kena ist nicht umsonst eines der besten Spiele der letzten Jahre für mich.
Hört sich nicht blöd an. Du bist gerade einfach nach der Suche nach dem gewissen Etwas. oder du hältst dich zurück, weil du eigentlich am liebsten einfach mit Trails weitermachen möchtest
Die Wahrheit liegt in der Mitte, ich bin immer auf der Suche nach dem für mich Besonderem, und mir ein Spiel das Gefühl nicht vermitteln kann, dann muss es eben wieder gehen, wie meine letztgenannten Titel. Aber ja, ein Teil von mir möchte mit Trails weitermachen, nur habe ich weiterhin die Punktlandung vor Augen und möchte das so auch durchziehen.
Das sind finde ich grandiose Beispiele. Ich absolut liebe Ys1+2, aber gerade ältere Ys Spiele haben für mich ein gewisses Problem. Und zwar die Wichtigkeit ein gewisses Powerlevel zu haben und das beste Equipment. Ys1+2 sind mehr "Equipment/Levelchecks" als skillbasierte Spiele. Du kannst dich noch so sehr anstrengen, beim Rammen des Gegners wirst du zwangsläufig früher oder später auch Schaden nehmen. Hast du nicht das beste Equipment, erlaubt es dir das Spiel nicht den Boss zu besiegen. Und falls du irgendwann zu dem letzten Boss kommst wirst du sehen, dass es mehr zu tun hat "Roulette" zu spielen, als eine Skillabfrage des Spielers.
Ja, diese Roulette ist mir schon in den ersten Minuten aufgefallen, da ich natürlich versuche den richtigen Winkel zu erwischen, und ich muss gestehen, das Kampfsystem nervt mich auf dem ersten Blick gewaltig. Ich werde sicher noch eine Runde versuchen damit klarzukommen, aber ob ich da wirklich dranbleiben möchte, wage ich eher zu bezweifeln.
Astebreed dagegen jo, einfach (auf der Oberfläche) simples Action Gameplay
Ich bin ein simpler Geist, also her damit.
Du musst dir immer die Frage stellen wenn du an einem Boss scheiterst, egal welches Spiel. War es die Schuld des Spielers? Den Eindruck habe ich zb sehr oft nicht in Souls Spielen, die dich den Schwierigkeitsgrad anpassen lassen lassen wie du willst. Armored Core so toll ichs fand war weitestgehend ebenfalls ein Equipment Check. Hast du nicht die richtige Waffe ausgerüstet, machst du keinen Bonus DMG gegen einen Boss.
Ich verstehe Deinen Ansatz durchaus, und da ist definitiv etwas wahres dran. Nur muss ich gestehen, dass ich mir bei den meisten Spielen keine großen Gedanken um eben solch einem Aspekt mache. Wie ich bereits des Öfteren sagte, spiele ich nach Gefühl. Gefällt mir ein Spiel, bin ich Feuer und Flamme, will es mich nicht packen, dann schwindet mein Interesse rapide daran. Nichtsdestotrotz merke ich selbst, dass Deine Worte einen wahren Kern treffen, da ich gerne eben wieder die Games spielen möchte, die in dieser Hinsicht überzeugen.
In turnbased RPGs (Hassliebe btw) versuche ich immer alle Gegner auf dem Weg zu bekämpfen und nichts zu ignorieren. Trotzdem gibts dann manchmal Spiele, wo ich dann sage "nö, kein Bock auf diese Zeitverschwendung" und auf easy wechsle oder gar quitte. Weil wenn ich einen Boss bekämpfe und scheitere und direkt das Gefühl habe als ob mir das Spiel sagen will "haha, hättest du mal mehr gegrindet/dich vorbereitet via excel tabellen bearbeitung oder die stumpfen und langweiligen Nebenaufgaben besser beachtet, die dir geheime aber essentielle Skills geben", dann habe ich oft keinen Bock mehr oder nehme das Spiel nicht mehr ernst. Ein Grund warum ich Yakuza 7 absolut hasse. Ich kann nicht mehr so wie in den Vorgängern die Story spielen und jedes Hindernis und Schwierigkeit durch meinen eigenen Skill überwinden. Und die Spielzeit Erwartung bzw Verschwendung ist viel höher. Weil dadurch dass man sich zu einem klassischen JRPG gewandelt hat statt realtime action brawler, muss man auch viel mehr Zeit investieren, um durch das Spiel zu kommen. Der Content ist nicht unbedingt umfangreicher oder hochwertiger. Das Erlebnis wird eher abwechslungsarmer und stumpfer.
Ich nehme ebenfalls jeden Gegner mit und versuche so viele NQ wie möglich zu absolvieren. Das liegt aber daran, dass ich JRPG einfach geil finde und vorab weiß, worauf ich mich dabei einlasse. Ein JRPG dauert nun mal gerne 60h plus, es ist umfangreich, bietet zumeist eine epische Story und ebenso sind mir die restlichen Mechaniken wohl bekannt und von mir dann auch so gewollt. Das Problem, welches Du beschreibst, hatte ich jüngst mit SMTV: Vengeance. Die Story wollte mich nicht einvernehmen, was schon mal ein großes Minus ist. Daher war es am Ende dann für mich nur das Kämpfen und Erkunden, plus die Character-/Demon-Gestaltung, etc., was mir schlussendlich zu wenig war, um dort etliche Stunden reinzustecken. Es ist beileibe kein schlechtes Spiel, ganz und gar nicht. Es ist nur nicht das richtige Spiel für mich.